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Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha

Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha

Titel: Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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bedeutete für sie eine unsäglich gemeine Kränkung.
    »Freilich nicht«, sagte der Reparateur. Djamenahs empathische Rezeptivität offenbarte ihr, daß er die Bemerkung ernst meinte. »Du bist 'ne Ciristin. Kein Cirist würde jemals 'n Mord an einem Messianer begehen. Mir ist das völlig klar. Wir in der Gilde haben 'n Überblick der Verhältnisse im Kosmotop. Dagegen ist der Verstand der meisten Enklavisten so beschränkt wie ihr Habitat.«
    Am Transfercomputer leuchteten zahlreiche Indikatoren und Kontrollen auf. »Die Gourmets ...« – der Reparateur zeigte fahrig zur Seite – »... haben 'ne Belohnung für Hinweise auf deinen Verbleib ausgesetzt. Weil du ihr Heiligtum geschändet hast.« Er lachte auf. Unversehens straffte er den Oberkörper und musterte Djamenah zudringlich. Doch er hatte keine sexuellen Gelüste. In seinem Dasein lag das größte Gewicht auf Erpichtheit, kleinlicher Habgier. »Es heißt, daß du bewaffnet bist.«
    »Ich habe die Waffe nur gebraucht, um durch die Wand zu gehen«, erwiderte Djamenah ohne den gelindesten Humor. »Danach habe ich sie fortgeworfen.« Sie durchschaute, auf was der Reparateur es abgesehen hatte. »Und diese Belohnung möchtest du gerne kassieren, nicht wahr?«
    »Natürlich«, bestätigte der Reparateur, als wäre seine durchs korrupte Milieu der Gilde konditionierte Raffsucht eine gänzlich naturgegebene Eigenschaft. Daß Djamenah keine Waffe mitführte, beruhigte ihn, und er widmete sich wieder den Schaltungen und Datenspeichern. »Ich bin sicher, wir werden uns diesbezüglich einigen.«
    »Einigen?« Djamenah hob die Brauen. »Inwiefern?«
    »Die Zielkoordinaten der Person, die du suchst, habe ich aus dem Transfercomputer gelöscht. Ich ...«
    »Bist du ihr begegnet?« fiel Djamenah ihm ins Wort. »War's ein Mann?«
    »Was?« Verdutzt schaute der Reparateur auf. »Ja, sicher, 'n Mann. Er war hier, als ich eingetroffen bin. Ich habe ihm vom Transfer abgeraten, wegen des Zykloitums. Aber er hatte es eilig, er sagte, die Messianermörderin Djamenah Shara wäre auf der Jagd nach ihm, er sei nämlich der einzige Augenzeuge ihres Verbrechens, deshalb habe sie vor, auch ihn ...«
    » Er ist der Mörder!« schnaubte Djamenah.
    Der Reparateur winkte ab. »Gegenseitige Anschuldigungen sind mir egal. Zum Glück bin ich kein Justizdroide, ich brauch mich nicht mit der Problematik zu befassen, was wahr oder unwahr ist, Recht oder Unrecht. Jedenfalls benahm er sich, als wärst du für ihn 'ne Gefahr. Ich habe ihm angeboten, im Rahmen der Reparatur seine Zielkoordinaten zu löschen. Das hätte ihn bloß 'n mittelmäßiges Honorar gekostet. Aber das wollte er nicht. Vielmehr war ihm sogar daran gelegen, daß du die Zielkoordinaten erfährst. Er will , daß du ihm in das Habitat folgst, in das er transferiert ist, er hat's sich in den Kopf gesetzt, dir dort 'ne Falle zu stellen. Ich solle die Zielkoordinaten auf keinen Fall löschen, hat er gesagt.«
    »Aber du hast es trotzdem getan.« Djamenah bemühte sich, ihren Tonfall frei von Verachtung zu halten.
    »Allerdings wußte ich schon von den Gourmets, die mich für die Reparatur herbestellt hatten, über dich Bescheid, und über die Belohnung. Normalerweise hätte mich nichts daran hindern können, die Leute sofort von deiner bevorstehenden Ankunft zu verständigen. Das war dem Mann jedoch nicht recht. Er meinte, das Habitat, das er aufsuchen wolle, sei viel besser geeignet, dich zur Strecke zu bringen, er habe dort Freunde. Also mußte er mich für die entgangene Belohnung entschädigen, das machte fünfzigtausend Units, 's kam ihn viel teurer als das Honorar, das er fürs Löschen der Koordinaten zu zahlen gehabt hätte.«
    »Und jetzt möchtest du mir die Koordinaten verkaufen«, schlußfolgerte Djamenah. Sie sah dem Reparateur bei der Arbeit zu, ohne Einzelheiten seiner Betätigung zu verstehen.
    »Nicht direkt verkaufen«, berichtigte der Mann, den Kopf tief über Bündel von Transistorfasern gesenkt, vor dem rechten Auge ein elektronisches Mikroskopmonokel. »Ich weiß, daß Ciristen keine Unitkonten haben. Ich möchte mich folgendermaßen ausdrücken: Ich biete dir die Koordinaten gegen 'ne Gefälligkeit.«
    »Und die soll sein?« fragte Djamenah in scharfem Ton.
    »Du erklärst dich damit einverstanden, daß ich die Koordinaten auch den Gourmets mitteile. Damit ich die Belohnung erhalte.«
    »Was für ein Blödsinn!« entfuhr es Djamenah. »Warum brauchst du erst meine Genehmigung? Du betrügst sowieso jeden, mit dem

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