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Akasha 02 - Der Attentäter

Akasha 02 - Der Attentäter

Titel: Akasha 02 - Der Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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Konstanz und Kontinuität der Ego-Übertragungen hin«, beteuerte der Laborchef eifrig. Seine Humanoidenmiene widerspiegelte Unterwürfigkeit und Leistungsbereitschaft, jene beiden wichtigsten Eigenschaften, die DeTschenri bei Untergebenen wünschte. Konnte er sie so nicht haben, obwohl er sie brauchte, verfuhr er, wie er es mit Madalene Vergath getan hatte, brachte sie in unwiderrufliche Abhängigkeit. »Bestimmt wird ...«
    Im Ohrstöpsel von DeTschenris Kommunikator ertönte ein Summen, und er unterbrach den Laborchef mit einem Wink mitten im Satz, aktivierte das Gerät. »DeTschenri? Hören Sie mich? DeTschenri!« Die Stimme im Empfänger drohte vor Hysterie überzuschnappen. DeTschenri hätte Piter Vandenbrecht schon daran zuverlässig erkannt. Diesmal vermochte der Sekretär anscheinend nur unter Anstrengungen einen Schüttelkrampf zu unterdrücken. »DeTschenri? DeTschenri?«
    »Ich höre Sie.« Der Lizentiat schlenderte beiseite, entfernte sich von den Laboranten und Monitoren, den Gehirnen in ihren Behältnissen und den Meßinstrumenten. »Was gibt's?«
    »DeTschenri, es ist aus mit uns ...!« Vandenbrecht winselte regelrecht. »Eine Beta-Code-Nachricht von Wallmond dem Geküßten ist eingetroffen, der Klartext liegt vor, er teilt mit, daß der Attentäter im Musenhabitat gewesen ist, seine Egoschalen beginnen zu erlöschen, offenbar ist Shangratz Pi sie mittlerweile psionisch zu zerstören imstande, und was das für uns heißt, muß ich wohl nicht erst ...«
    »Ist das Ihr Ernst?« erkundigte sich DeTschenri leise und in ruhigem Tonfall, um im Labor kein Aufsehen zu erregen, obwohl diese Zurückhaltung ihm die krasseste Beherrschung abverlangte.
    »Mit so einem furchtbaren Debakel würde ich niemals Scherz treiben, DeTschenri«, wimmerte Vandenbrecht. »Ich hab's Ihnen vorausgesagt, es konnte nicht ...«
    »Ich komme.« DeTschenri schaltete den Kommunikator ab, nickte dem Laborchef mit mühselig vorgetäuschter Leutseligkeit zu und eilte hinaus. Turbolifts und Laufbänder beförderten ihn innerhalb kurzer Frist im Zentrum der Neuen Akashaner in seine Privaträume. Dort hatte Vandenbrecht die Folie mit dem Klartext der Geheimmitteilung in ein Mini-Stasisfeld eingeschlossen, um ihren automatischen Zerfall zu verhindern, bis der Lizentiat die Botschaft selbst gelesen hatte.
    Der Sekretär rang in wahrer Verzweiflung die Hände, als DeTschenri zügig durchs funktionale Ambiente seines Büros strebte, aus verkniffenen Lidern den Blick auf die zeitweilig konservierte Folie richtete. »Wir sind verloren ... Es gibt keine Rettung.« Vandenbrecht schluchzte.
    »Halten Sie den Mund!« heischte DeTschenri ihn an. »Bei allen ...! Wie ist es Wallmond bloß gelungen, den Attentäter zu identifizieren?« Er las weiter. »Ach, durch seine verdammten Xirr-Spezialisten ... Empathiesensibilisierte Biotiker, so ... Nur noch sechs Egoschalen ... Anhand von Observationsoptiken im Transfermodul beobachtet, daß Attentäter unmittelbar vor dem Transfer die Gestalt wechselte ... Nachprüfung des Transfercomputers hat ergeben, daß sowohl der Attentäter wie auch die Ciristin Djamenah Shara ins Habitat ›Lukullisches Paradies‹ transferiert ...« Entgeistert hob DeTschenri den Kopf. »Bei den Heiligen Dogmen der Litiganten, was hat das zu bedeuten?«
    »Das ist der Untergang!« Vandenbrecht schlug, seine groteske Brille in den zerrauften Schopf hochgeschoben, die Hände vors Gesicht. »Das hat es zu bedeuten!«
    »Ich meine etwas anderes.« Mit zwei Schritten stand DeTschenri dicht vor Vandenbrecht. »Warum ist ein völlig unbegründeter Wechsel der Egoschale erfolgt? Wodurch ist eine der Egosphären erloschen? Weshalb hat der Attentäter die Ciristin weisungswidrig nicht in den Demos der Demarkatoren gelockt? Wieso ist trotz dieser Komplikationen nicht der Rückkehrbefehl aktiv geworden?« Wutentbrannt riß DeTschenri dem Sekretär die Hände herunter, starrte ihm in die Leidensmiene. »Die Biotiker haben die Ichmuster-Prägungen und Auftrags-Introjektionen unter Ihrer Anleitung ausgeführt, Vandenbrecht. Sie müßten mir diese Fragen beantworten können.«
    Vandenbrechts Kinn zitterte. »Ich ... DeTschenri, ich ...« Zunächst konnte er keine zusammenhängende Antwort zustandebringen. »Es ...«
    »Ich habe Sie ausdrücklich ermahnt«, brüllte DeTschenri, »keine Fehler zu begehen!«
    »Wir haben einwandfreie Arbeit geleistet, Lizentiat, Sie dürfen mir glauben ...« Das Hüpfen seines Adamsapfels würgte Vandenbrecht die

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