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Akasha 02 - Der Attentäter

Akasha 02 - Der Attentäter

Titel: Akasha 02 - Der Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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Inneren Raum der Psyche, Antimaterie aus einer unendlich fernen, antagonistischen Gegenwelt.
    *RatNa ... Asita ... RatNa ... Asita*
    /Voller gehässigem Enthusiasmus läßt sich Alexandra TriFatour von einem Lizensierten Waffenschmuggler Funktion und Effektivität einer Sprühpatrone mit Ammoniumperchlorat erklären, einem so brisanten Ammoniumsalz, daß es schon beim Anhusten explodiert/ *Ja, Gerret, am Ende deiner vergeblichen Flucht wird das Strafgericht bereits auf dich warten*
    »He!« Ein Zerren an Vincents Ärmel. »Befreiung von der Erbsünde.« Das krumme Hutzelmännchen sprach ihn in verschwörerischem Ton aus einem nahezu zahnlosen Maul an. »Endlich können Sie sich vom Schmutz der Erbsünde befreien«, fiepte es mit Eunuchenstimme. »Endlich ...!«
    »Diese absurde theologische Konzeption ist mir beiläufig bekannt«, gab Vincent mit Herablassung zur Antwort, entzog dem buckligen, in einen schwarzen, von Dreck verkrusteten Poncho gehüllten Greis seinen Arm. »Ich habe sie von Anfang an kategorisch verworfen.«
    Das Statement galt dem Alten offensichtlich nichts. »Pimmel ab«, krächzte er, in den Augen das Delirische von Irrsinn.
    Vincent stutzte. »Was?«
    »Nur durch radikale Selbstkastration kann die Erbsünde gesühnt und getilgt werden. Kommen Sie zu uns, zu den Skopzen. Wir sind die älteste überlieferte terragene Glaubensgemeinschaft. Allein wir kennen die Antwort auf den Fluch der Erbsünde. Die Gebührentabelle umfaßt ...«
    »Sie meinen, ich soll mich einer pathologischen religiösen Konfusion zuliebe nicht bloß kastrieren, sondern sogar amputieren?« Lustlos lachte Vincent auf. »Und dafür auch noch bezahlen?« Er winkte ab. »Ich bin hier, um mich zur Behandlung in eine genchirurgische Klinik zu begeben. Sobald ich untergebracht bin, werde ich Sie kontaktieren.«
    »Um sich der Selbstkastration zu unterziehen und das Heil zu erlangen?« fragte der Skopzen-Agent hoffnungsvoll nach.
    »Aber nein!« Vincent verdrehte die Augen. »Ich möchte nur eins, nämlich Ihr Statut und die Gebührentabelle meinem fabelhaften eidetischen Gedächtnis einprägen.«
    (Shangratz Pi beobachtete, analysierte die Pseudopsyche Vincent Winthrop mit aller Präzision eines erfahrenen Psionikers. Die Resignation, in der ›Winthrop‹ die Vielfalt, den Wirrwarr scheinbarer mentaler Überlappungen ertrug, die Unentflechtbarkeit mit der eigenen ›Seele‹, welche aus dieser widerwilligen Akzeptanz resultierte, machte ihn anfällig für subliminale psionische Introjektionen. Der Messianer forschte nach Ansätzen, harrte günstiger Voraussetzungen, um auf das artifizielle Ego einwirken zu können.)
    *Wir befinden uns nun in der ersten der insgesamt fünfundzwanzig Offenen Galerien von Arsis*
    /Broderic Lonnen schnappt nach Luft, als/
    /Unterm Doppelkinn des Drogenverteilers baumelt der Schlauch seiner Atemmaske wie ein Rüssel/
    *Den Kakerlakenkönig?*
    /wie Phosphoreszenz im Körper des Toten: DSCHIHAD/
    Vincent spürte dumpfen Schmerz in seinem Nacken entstehen, in den Hinterkopf emporsteigen. Offenbar war es wirklich an der Zeit, daß er sich den hiesigen Medo- und Genetik-Spezialisten anvertraute. Er begann nach einem Anmeldebüro der Kliniken Ausschau zu halten.
    /Gesichter, weiße Kittel, Injektionen, auf der Haut Sensoren, fremde Gedanken/
    /Partnernarbe, die wie ein Brandmal aussieht/
    *Die Messianermörderin ... sie ist hier! Die Messianermörderin*
    !!!
    Auf dem Absatz fuhr Vincent herum. Woher hatte er diesen Gedanken aufgefangen? Er lief einige Schritte in diese, dann in jene Richtung. Nirgendwo geschah Ungewöhnliches. Das Durcheinander des Basars, die Anbiederei und das Feilschen nahmen unverändert ihren Lauf. Keine besonderen Vorkommnisse oder Auffälligkeiten ließen sich bemerken. Aber er hatte sich nicht getäuscht. Er hatte den von emotionaler Aufwühlung begleiteten Gedanken klar und deutlich empfangen.
    Die Renegatin. Mir ist fast so, als hätte ich mit dieser verrückten Verbrecherin irgend etwas zu tun gehabt. Selbstverständlich nicht persönlich. Vielleicht bin ich ihr irgend wo begegnet, ohne es zu wissen, und habe Ausschnitte ihres kranken Denkens aufgeschnappt. Kann sein, es ist so ekelhaft gewesen, daß ich es sofort verdrängt habe.
    Ein paar Minuten später stand er in der Station der Guardia, auf die das Datei-Info die Besucher des Demos für den Fall von Problemen hinwies. »Ich bin Vincent Winthrop, Erfinder«, wandte er sich herrisch an den Uniformierten, der im Sprechzimmer

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