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Akasha 02 - Der Attentäter

Akasha 02 - Der Attentäter

Titel: Akasha 02 - Der Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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Stimme ab, und er mußte sich mehrmals räuspern, ehe er weiterreden konnte. »Shangratz Pi ist dabei, sich von den Egoschalen zu befreien, das ist die Erklärung. Wallmond hat es festgestellt. Ich habe Sie gewarnt, und nun ist's soweit ...«
    »Wallmond ...!« Erbost wandte DeTschenri seinem Sekretär den Rücken zu, stapfte zurück zum Tisch, hieb eine Handfläche auf eine Sensortaste. Das Mini-Stasisfeld flimmerte; augenblicklich löste sich die Folie in Staub auf.
    »Und wenn nicht der Messianer die Ursache ist, sondern Wallmond uns mit gezielten Falschinformationen hereinzulegen versucht? Vielleicht hat er den Attentäter seinerseits manipuliert. Wer kann wissen, welche Fähigkeiten diese Xirr haben?«
    »Soviel bekannt ist, können sie einen organisch-psychischen Verbund mit elektronischen und vergleichbaren Anlagen eingehen.« Hypernervös putzte Vandenbrecht die dicken Gläser seiner Brille.
    »Das weiß ich«, fauchte DeTschenri. »Aber ist das alles?« Grimmig mahlte er die Zähne aufeinander, den Unterkiefer nach vorn geschoben.
    »Nach meiner Kenntnis erlaubt ihre Begabung ihnen die Sensitivierung spezieller Biotiker für empathische und ähnliche Wahrnehmungen«, sagte sein Sekretär so matt, als müsse er im nächsten Moment in Ohnmacht sinken.
    »Das habe ich mir schon gedacht«, murrte DeTschenri zerstreut. Er befaßte sich bereits mit einer anderen, schwerwiegenderen Frage. »Falls Wallmond hinter diesen Ärgernissen steckt, was ist der Zweck?« sann er halblaut.
    Er will mir schaden, schlußfolgerte er im stillen. Es geht ihm darum, meinen Attentäter vor dem Magistrat als Reinfall darzustellen. Er denkt an die baldige Ernennung eines neuen siebenten Magisters. Genau wie Loyer fran Brigge. Möglicherweise haben sie sich sogar gegen mich als den aussichtsreichsten Kandidaten verbündet. Diese Lumpen!
    »Halunken«, murmelte er, preßte eine Faust an die schrumpligen Lippen. Warum wollten diese Kreaturen nicht begreifen, daß es im Interesse der ganzen Litigantenloge und ihrer Ziele lag, daß ausschließlich ihre tüchtigsten Mitglieder in den Führungszirkel aufstiegen?
    »Bitte?« kiekste Vandenbrecht. »Bitte?«
    DeTschenri mißachtete sein Geglotze der Verständnislosigkeit. Allmählich verebbte seine Aufregung, die gewohnte Überlegenheit seines Intellekts gestattete ihm wieder sachlichere Einschätzungen. Die Möglichkeit, daß Wallmond der Geküßte gegen ihn arbeitete – ob allein oder vereint mit fran Brigge, mochte dahingestellt bleiben –, ließ sich nicht völlig verneinen; andererseits konnten die Zersetzungserscheinungen der Egoschalen durchaus auf psionische Befreiungsbemühungen des Messianers zurückzuführen sein, zumal es schon genug Schwierigkeiten mit den Pseudo-Ichs gegeben hatte. Vielleicht fiel beides zusammen.
    Wie es sich auch verhielt, der Attentäter, so sah DeTschenri ein, mußte ihm künftig mehr Nachteile als Nutzen eintragen. Und die Konsequenzen, falls es dem Messianer in der Tat gelang, dem Käfig der Engramme, der Kapsel aus artifiziellen Egos zu entrinnen, wagte er sich nicht einmal in Ansätzen auszumalen. In seiner charakteristischen Entschlußfreudigkeit und Skrupellosigkeit fällte DeTschenri eine Entscheidung.
    »Angesichts der veränderten Umstände kann nicht geleugnet werden, daß Shangratz Pi für uns eine konkrete Gefahr verkörpert«, äußerte er mit solcher Schärfe in der Stimme, daß Vandenbrecht zusammenzuckte. »Wir müssen ihn um jeden Preis eliminieren.«

11. Kapitel
     
    Positive Prognose
     
     
    Auf eine Weise fasziniert, die er als ärgerlich unwissenschaftlich und seines Erfindergeistes unwürdig empfand, irrte Vincent Winthrop durch Unüberschaubarkeit und Gedränge des Basars in den Säulenhallen des Kolosseums, dessen imposanter Ringbau im Demos der Demarkatoren die Landefläche unterm Gravitationsschacht umschloß.
    Das Krakeelen der zahllosen Händler, Trödler und Dealer, all das Billige und Krämerische mußten ein Genie wie ihn unweigerlich anwidern; aber weil man in Akasha den Wert seiner Erfindungen und Innovationen andauernd zu verkennen beliebte, gefiel es ihm bisweilen, in der Massenhaftigkeit und Unbedarftheit des Pöbels gewissermaßen zu baden, um wenigstens das eigene Selbstwertgefühl aufzufrischen.
    Dies Bedürfnis jedoch war keineswegs der vordringliche Grund, aus dem er den Demos aufgesucht hatte. In seinem Bewußtsein herrschte kein geringerer Krawall als zwischen den Buden, Ständen und Pavillons des Basars. Im

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