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Akasha 02 - Der Attentäter

Akasha 02 - Der Attentäter

Titel: Akasha 02 - Der Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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hinter einem ovalen Pult saß. »Ich wünsche mit dem Oberhaupt oder obersten Repräsentanten Ihrer Enklave zu reden.«
    Der Gardist lächelte wie in ehrlichem Mitleid. »Chef-Genetikus fran Brigge wünscht allerdings nicht mit jedem zu plaudern.«
    Für dies fade Bonmot erübrigte Vincent nicht einmal ein Wimpernzucken. »Richten Sie ihm aus«, erwiderte er, indem er seine Fingernägel zu begutachten anfing, »es geht um die Messianer.«
     
    Im Planungsbüro seines Forschungszentrums las Loyer fran Brigge eine neue Beta-Code-Mitteilung Wallmonds.
    Ehrenwerter Logenbruder! Zu meinem Bedauern kann Ihnen die Ciristin Djamenah Shara z. Zt. noch nicht zur gentechnischen Verwertung überstellt werden. Ihre Psychoblockade hat unseren Bemühungen standgehalten. In der Hoffnung, daß sich andere Möglichkeiten ergeben, um durch sie Klarheit über das sogenannte Exil der Messianer zu erlangen, haben wir sie in Freiheit gesetzt. Sie befindet sich unter der Observation der als ›Attentäter‹ bekannten Person. ACHTUNG! Unseren Feststellungen zufolge droht die Entität Sh. Pi die Kontrolle wiederzugewinnen. Ich empfehle äußerste Vorsicht. Es darf auf keinen Fall geduldet werden, daß er seine Handlungsfähigkeit zurückerzwingt. Gewiß gehen Sie mit mir in der Auffassung einig, daß die Sicherheit der Loge absoluten Vorrang hat. gez.: Adept Wallmond der Geküßte.
    Skeptisch die Stirn gerunzelt, schob fran Brigge den Text beiseite. Die Folie zerflockte zu Staub, während er die zweite, fast gleichzeitig eingetroffene Beta-Code-Nachricht las. Hochgeschätzter Logenbruder! Angesichts dieser Heuchelei verzog der Chef-Genetikus den Mund zu einem Ausdruck gelangweilter Belustigung. Mir sind Meldungen zugegangen, denen zufolge nicht ausgeschlossen werden kann, daß in der Psychoprogrammierung meines Attentäters unvorhergesehene Funktionsstörungen auftreten. Obwohl meine Experten in minimalen Komplikationen keinen Anlaß zur Besorgnis sehen, wird die Lage dadurch verkompliziert, daß die weithin als Messianermörderin verdächtigte Ciristin Djamenah Shara sich mit penetrantem Starrsinn fortgesetzt als seine Verfolgerin betätigt, anscheinend in der Absicht, ihm das inzwischen Ihnen zugeleitete Ciri – Sie werden sich entsinnen – wieder abzujagen. »Allerdings entsinne ich mich«, murmelte fran Brigge bösartig. »Du wirst noch an mich denken, degenerierter Schrat!« Larissa ten Ghosten streichelte ihn, um ihn zu beruhigen, im Nacken. Falls der Attentäter auf der Flucht vor der Ciristin Ihre Enklave aufsucht, veranlassen Sie bitte geeignete Maßnahmen, um ihn gegen Zudringlichkeiten abzuschirmen. Es ist von allerhöchster Wichtigkeit, daß der Attentäter im Einsatz bleiben kann. gez.: Lizentiat Patric DeTschenri.
    »Pah!« Fran Brigge sprang vom Administrationspult auf. »Von allerhöchster Wichtigkeit für wen? Doch nur für DeTschenri!« Die Erregung rötete seine Kiemenschlitze, bis sie geschwollen wie frische Narben wirkten. »Bei den Ewigen Dogmen der Litiganten, kennt der Kerl denn überhaupt kein Verantwortungsbewußtsein?! Wenn der Messianer sich der Psychoprogrammierung entledigt ...«
    Er sparte es sich, den Satz zu beenden. Immer wieder hatte es Fälle wie Lorgen gegeben, und darüber wußte die Leading Lady so gut wie er Bescheid. »DeTschenri hätte nicht einmal Exekutor werden dürfen. Und nun will er den Attentäter trotz des ungeheuren Risikos weiter herumlaufen lassen, weil er sich davon eine nochmalige Beförderung verspricht. Er will Adept werden ... und dann Magister.«
    »Wir müssen seinem verrückten Treiben einen Riegel vorschieben.« Larissas Stimme bezeugte kaltherzige Entschiedenheit. »Der Attentäter ist untragbar geworden. Man muß DeTschenri den Aufstieg in die höchsten Logenränge verwehren. Beide sind eine Gefahr für die ganze Loge.«
    Die Fäuste aufs Pult gestützt, nickte fran Brigge, das Gesicht aus angestrengtem Nachdenken verkniffen. »Ja, wahrhaftig ...« Bedächtig wandte er sich um. »Es gibt eine Lösung, um das eine wie das andere zu erreichen. Wir werden den Messianer liquidieren.« Larissa hob die Brauen, aber der Chef-Genetikus kam ihren Einwänden zuvor, indem er abwinkte. »Natürlich werden wir's nicht selber tun. Ich bin mir sehr wohl über die Notwendigkeit im klaren, uns gegen alle Eventualitäten abzusichern.«
    Der Kommunikator des Administrationspults summte. Fran Brigge aktivierte den Apparat. »Entschuldigen Sie die Störung, Chef-Genetikus«, sagte

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