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Akasha 03 - Das Exil der Messianer

Akasha 03 - Das Exil der Messianer

Titel: Akasha 03 - Das Exil der Messianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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Einsatz, und das bedeutete, daß er sich um die eigentlich wichtigen Dinge kümmern konnte.
    Bei der ›Zitadelle‹ handelte es sich um einen neu entstandenen Gebäudekomplex nahe beim Zentrum des Habitats, stabilisiert von einigen Gravitatoren, ausgerüstet mit Dutzenden von Laboratorien (deren Einrichtungen zum größten Teil aus dem Demos der Demarkatoren stammten), Schutzzonen, Komkammern – und, was noch viel wichtiger war, einem speziell gesicherten Transittor, das DeTschenri jederzeit den Zugang ins Analyse-Center des Magistrats gestattete.
    Als die Transportkapsel an elektromagnetischen Ankern des Haltegerüsts befestigt wurde und DeTschenri ausstieg, eilte ein weiterer Biotiker auf ihn zu, richtete den Lauf eines Destruktors auf ihn und machte Anstalten, mittels einer Netzhautuntersuchung eine Identitätsbestimmung vorzunehmen.
    »Ich bin Magister!« entrüstete sich DeTschenri, der trotz der biochemischen Hilfe des neuen Symbionten nahe daran war, die Geduld zu verlieren.
    »Kontrolle wichtig ist.«
    Sie dauerte zehn Minuten, sechshundert kostbare Sekunden, und anschließend eilte DeTschenri in den Verbindungskorridor, trat dort auf das Gleitband, das ihn rasch in die Richtung der Laboratoriumssektion trug. Einige in schlichte graue Uniformen gekleidete Angehörige seiner Sicherungsgruppe salutierten; diesen Männern und Frauen vertraute er weitaus mehr als den Biotikern, denn sie brauchten die Drogen, mit denen er sie von sich abhängig gemacht hatte. Nur Vandenbrecht wußte, was für komplexe Überwachungssysteme in die Wände der Zitadelle integriert waren. Nur Vandenbrecht wußte, was das Arsenal bereithielt. DeTschenri hatte erst begonnen, die Dinge zu entdecken, mit denen die Magister der Loge schon seit Jahrhunderten arbeiteten, mit denen sie beeinflußten und manipulierten – und sich schützten. Und doch , dachte der Mann mit der Partnernarbe, als er den Labortrakt erreichte, hat für einen von ihnen das alles nicht ausgereicht.
    Ergestius Shryder kam ihm aufgeregt entgegen. »Wir haben nur noch auf Sie gewartet«, sagte der Laborchef und zupfte nervös an seinem langen Oberlippenbart. »Diesmal klappt es. Ich bin ganz sicher.«
    Er war fast ebenso hager wie Vandenbrecht, gab sich normalerweise aber wesentlich ruhiger und legte großen Wert auf eine gepflegte Frisur. DeTschenri ließ sich von ihm in den Transferkubus geleiten. Vor einer transparenten Wandfläche mit einigen Kontrollkonsolen blieben sie stehen.
    In dem kleinen Zimmer dahinter befanden sich zwei wannenartige Behältnisse, und in einem davon ruhte eine destrukturierte Biomasse. Dutzende von Kabeln und Schläuchen verbanden sie mit einer Vorrichtung aus mehrfarbigen Sensorflächen und Anzeigen. Kobaltblaues Licht pulsierte in langsamem Rhythmus, und in diesem Glanz wirkte der Körper des nackten Mannes in der anderen Wanne blaß und wächsern.
    Ein junger Mann war es, kaum älter als dreißig Jahre, und DeTschenri konnte deutlich sehen, wie er die Muskeln anspannte und gegen das Stasisfeld ankämpfte, das ihn unverrückbar festhielt. Man hatte ihm den Schädel glattrasiert, und auf der Haut klebten Hunderte von winzigen Elektroden.
    »Das ist Lloyd Fannigast«, sagte Shryder diensteifrig und zwinkerte DeTschenri zu, der ihn mit hochgezogenen Augenbrauen musterte. »Machen Sie sich keine Sorgen«, fügte der Laborchef hastig hinzu. »Wir haben bereits Ersatz für ihn gefunden. Ich hielt es für besser, ein Exempel zu statuieren. Fannigast erwies sich als zu neugierig, was die Zielrichtung unserer Experimente angeht. Ich glaube, er weiß, was wir bewerkstelligen wollen.«
    Und ich glaube , dachte DeTschenri mißtrauisch, du weißt es ebenfalls. »Welche Fortschritte haben Sie gemacht?«
    »Bisher«, erklärte Shryder und betonte jedes Wort, »lag das Hauptproblem in der Abschirmung. Wir haben versucht, die elektrischen und biochemischen Informationen eines Hirns in eine vorbereitete Zellenmasse zu prägen. Dabei jedoch kam es immer wieder zu ... nun, zu Überspielungsfehlern aufgrund diverser Einstrahlungen – ein negativer Einfluß übrigens, der sich durch das Erscheinen der Biotiker verstärkt hat.«
    Er drehte den Kopf und deutete auf das gegenüberliegende Fenster. In der Hauptkammer des Laboratoriums wankten mehrere deforme Gestalten mit in ihre Körper integrierten Waffensystemen hin und her, verschluckten ID-Karten, spuckten sie erst nach langen Minuten wieder aus, tasteten die Techniker und Laboranten ab, wedelten mit

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