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Akasha 03 - Das Exil der Messianer

Akasha 03 - Das Exil der Messianer

Titel: Akasha 03 - Das Exil der Messianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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Überbleibsel ihrer Autogenen Biokontrolle eine bestimmte Chemikalie zu neutralisieren versuchten, die ihr Herz durch Venen und Arterien pumpte. Eine stabförmige Waffe, die Entladung, die den Biotiker tötet ... Einen Stein in der Hand, fest und schwer, der zuckende Leib eines Alien ... Und das Mandala, nun von glänzendem Weiß, beide Hälften hell, ohne einen Punkt zum Zentrum – nur weißes Strahlen.
    »Sie hätten sich sofort mit mir in Verbindung setzen sollen«, sagte der Megalord und rutschte vom Thron. Er war nicht viel größer als ein menschliches Kind. Auf dem kahlen Schädel glänzten Duftöle, an den Fingern sah sie große, kostbare Ringe. Er ist wie ein Vater , dachte Djamenah. Er meint es gut mit mir.
    Wolffen trat auf sie zu. »Ich meine es gut mit Ihnen, Djamenah. Ich möchte Ihnen helfen. Ich möchte allen helfen, die zu mir kommen und mich um Rat bitten.«
    »Hilfe ist die erste Stufe zum Glück, und Glück bedeutet Erfüllung!« intonierte Gaudenz. »Gepriesen sei der Megalord, der Botschafter der Kosmischen Ekstase!« Er ist Parapater, ein Angehöriger der Liga der Psimentalisten. Sei auf der Hut. Aber Djamenah fühlte sich einfach prachtvoll.
    »Es geht Ihnen schlecht«, sagte der Megalord jovial und gestikulierte übertrieben, »und das tut mir leid, ja, Sie können sich gar nicht vorstellen, wie leid es mir tut.« Irgend etwas stimmt nicht. Irgend etwas ist nicht in Ordnung. »Der Vitalsymbiont, den Sie tragen, bildet Metastasen. Aber machen Sie sich keine Sorgen, verehrte Ciristin. Wir helfen Ihnen. Wir halten es für unsere Pflicht, Ihnen zu helfen. Wir wollen Ihnen auch dabei helfen, das Exil der Messianer zu finden. Wir wissen, daß Sie Ihren Präzeptor nicht umgebracht haben. Zu so etwas sind Sie gar nicht fähig. Schließlich besteht Ihre Aufgabe darin, die Kunde von Liebe und Harmonie zu bringen. Nein, Sie hatten Pech. Unglückliche Umstände sind die Ursache, daß man Sie für die Messianermörderin hält. Das tut mir leid. Manchmal kommt es zu tragischen Zufällen.«
    »Der Zufall ist die Geißel des Universums«, verkündete Gaudenz dumpf. »Der Zufall ist der Feind des Glücks. Gelobt sei der Megalord.«
    »Natürlich brauchen wir gewisse Informationen von Ihnen, um Ihnen helfen zu können, liebe Djamenah.« Honorius Wolffen blieb so dicht vor ihr stehen, daß sie den Atem des Megalords riechen konnte. Er duftete nach Flieder. »O ja, Sie können mit meiner vollen Unterstützung bei Ihrem Bemühen rechnen, sich zu rehabilitieren. Erzählen Sie mir von Ihrer Ausbildung, Ihrer Zeit als Chela. Erzählen Sie mir von Ihrem Präzeptor.«
    »Glück ist, frei zu sprechen, sich alles von der Seele zu reden. Freude schenken heißt, keine Geheimnisse zu haben. Gepriesen sei der Megalord!«
    Djamenah wollte sprechen. Sie sehnte sich danach. Aber sie durfte es nicht.
    »Darüber darf ich nicht reden«, erwiderte sie und bedauerte diese Tatsache zutiefst. »Ich habe ein Gelübde abgelegt. Ich muß über die Messianer und meine Ausbildung schweigen.«
    Wolffen kniff kurz die Augen zusammen. »Aber ich bin doch ein Freund«, sagte er. »Jemand, der Sie mag und Ihnen helfen will. Ich meine es gut mit Ihnen.«
    »Sie meinen es gut mit mir.«
    »Er meint es gut mit Ihnen. Gelobt sei der Megalord!«
    »Sie können mir alles anvertrauen, was sie wissen«, beteuerte Honorius Wolffen. »Glauben Sie mir: Alle Ihre Geheimnisse sind bestens bei mir aufgehoben. Sagen Sie mir: Woher beziehen die Messianer ihre Droge? Vielleicht gibt uns das einen Hinweis darauf, wohin sie sich zurückgezogen haben.«
    Doch wieder war Djamenahs Zunge wie gelähmt, obgleich sie sich danach sehnte, zu sprechen. Der Megalord wartete einige Sekunden lang, zuckte dann die Achseln, trat zu Gaudenz und begann mit ihm zu tuscheln. Er reichte dem Parapater nicht einmal bis zur Brust. Djamenah rührte sich nicht.
    Nach einer Weile näherte sich der Parapater Djamenah, griff nach ihrem rechten Arm. »Kommen Sie, Djamenah. Ich zeige Ihnen Ihre Unterkunft.«
    Über dem Ausgangstor sah man das Symbol eines siebenzackigen Sterns.
     
    Die nächsten Tage waren schlimm. Noch einige Male wurde ihr die Happydroge verabreicht, aber inzwischen hatte sich Djamenahs Metabolismus darauf eingestellt – eine von den Resten der Autogenen Biokontrolle gesteuerte Reaktion –, und Schmerz und Verzweiflung kehrten zurück. Die ›Unterkunft‹ erwies sich als völlig verschmutzter Kerker; die Wächter verbargen ihre Gesichter unter Kapuzen. Nur vage

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