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Akt der Liebe - Lansdale, J: Akt der Liebe - Act of Love

Titel: Akt der Liebe - Lansdale, J: Akt der Liebe - Act of Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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ungefähr so engagiert und mitteilsam wie seine Leichen.«
    Hanson lächelte. »So schlimm ist er nicht. Ich glaube, diese Morde haben etwas in ihm berührt … er interessiert sich dafür, es ist seine heimliche Leidenschaft, das hat er uns doch selbst erzählt.«
    Clark nickte. »Ein Knopf also?«
    »Mmmh«, Hanson stützte seine Ellbogen auf den Schreibtisch.

    »Was denkst du, warum war dieser Knopf im Bauch des Mädchens?«
    »Wie Warren schon sagte, könnte es dafür eine bizarre Begründung geben … oder …«
    »Oder was?«
    »Vielleicht trug er einen Regenmantel. Das würde mehr Sinn machen.«
    »An dem Tag hat es nicht geregnet.«
    »Das ist richtig«, sagte Hanson langsam.
    »Du hast eine Theorie, nicht wahr?«
    »So etwas in der Art. Je mehr ich darüber nachdenke, desto konkreter wird es.«
    »Wie wär’s, wenn du mehr darüber erzählen würdest?«, fragte Clark neugierig.
    »Okay. Wie wär’s hiermit.«
    »Lass hören.«
    »Der Kerl, der Hacker, trug an diesem Abend einen Regenmantel, obwohl es nicht regnete. Korrekt?«
    »Korrekt.«
    »Siehst du irgendeinen Sinn darin, Joe?«
    »Eigentlich nicht … vielleicht ist er ein Fetischist. Oder ein Exhibitionist.«
    »Möglich. Aber dieser Kerl scheint irgendwie zu wissen, was er tut. Ich meine, er war bis jetzt sehr vorsichtig. Ein Regenmantel würde ziemlich auffallen … es sei denn, er zieht ihn nur zu bestimmten Zeiten an.«
    »Nur für die Morde?«
    »Ja.«
    »Dann hat er seinen Fetischismus unter Kontrolle. Na und?«
    »Nein, darauf will ich nicht hinaus … ich denke, man kann seine Perversion nicht ganz ausklammern, aber ich
sage dir, dieser Typ hat eine praktische Ader. Denk mal drüber nach.«
    »Das Blut!«
    »Mmmh.«
    »Natürlich. Es spritzt auf den Regenmantel, nicht auf ihn.«
    »So ungefähr«, sagte Hanson und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, »er kann den Regenmantel einfach ausziehen, um die Mordwaffe wickeln - um Schwert, Bajonett, was auch immer, und … nun, in diesem Fall, um das Herz des Opfers, und Simsalabim …«
    »Es haftet kein Blut an ihm«, fügte Clark hinzu.
    »Ein kleines Päckchen unterm Arm würde keinerlei weiteres Aufsehen erregen.«
    »Und er verschwindet in der Nacht, einfach so … aber eine Sache noch.«
    »Ja?«
    »Dem Autopsiebericht zufolge wurden beide Mädchen vergewaltigt. Nach Eintritt des Todes missbraucht, um genau zu sein. Es ist ein schmutziges Geschäft, eine Leiche in diesem Zustand zu missbrauchen.«
    »Kein Problem. Wieder der Regenmantel. Er macht nur ein paar Knöpfe auf, holt sein Ding raus und legt los.«
    »Aaah. So ist der Knopf abgefallen.«
    »Yep.«
    »Sherlock«, sagte Clark, »du hast dich selbst übertroffen.«
    »Danke, Watson. Ist doch wirklich einfach.«
    Clark rieb sich das Kinn. »Er braucht sich also nur an einem Taschentuch abzuwischen oder an der Kleidung des Mädchens, und schon ist er wieder zurechtgemacht wie ein Butler. Hosen zu, runter mit dem Regenmantel. Er wickelt sein Zeug ein und verduftet.«

    »Ja. Aber seine Tage sind gezählt.«
    »Noch eine Spur?«
    »Nein, nur ein Versprechen«, sagte Hanson feierlich.
    »Da wären wir wieder.«
    Hanson durchbohrte Clark mit seinem Blick. »Ja, da wären wir wieder.«
    Clark seufzte. »Du nimmst es verdammt persönlich, nicht wahr?«
    »Ich nehme es immer persönlich, Joe. Das weißt du. Mensch, normalerweise geht’s dir doch genauso. Was ist los?«
    »Nichts. Nichts … es ist nur … gut, ich hasse es, mitansehen zu müssen, wie du dich wegen dieses Kerls so aufreibst. Das ist mehr, als es persönlich zu nehmen … das ist schon eine Besessenheit. Ich mache mir nur Sorgen, dass du etwas Unüberlegtes anstellen könntest. Ich will nicht, dass du bei der Polizei rausfliegst.«
    »Ach, komm.«
    »Ich meine es todernst. Diesmal hängst du dich völlig rein.« Clark lächelte dünn. »Scheiße, Mann. Wenn ich hier schon mit dabei bin, dann will ich auch mit dir weitermachen. Nach deiner Ausbildung will mich sowieso kein anderer mehr haben.«
    Das zeigte bei Hanson Wirkung. Er lächelte. »Da hast du den Nagel auf den Kopf getroffen.«
    »Da liegst du verdammt richtig.«
    Hansons Lächeln verschwand. »Aber ich kriege ihn, Joe. Der Bastard hat keine Chance davonzukommen. Keine.«
    »Okay. Da geb ich dir Recht. Aber überlass es dem System, ihn zu bestrafen. Tu nichts Unüberlegtes.«
    »Gefällt es dir, wie das System solche Dinge regelt?«
    »Nein, aber du kannst nicht …«

    »Kein Aber. Dieser durchgeknallte Scheißkerl

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