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Akt der Liebe - Lansdale, J: Akt der Liebe - Act of Love

Titel: Akt der Liebe - Lansdale, J: Akt der Liebe - Act of Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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wahr.

MITTWOCH ♦ 21.45 Uhr
    Wenn überhaupt, dann hatte ihm die Fahrt mit dem Auto nur ein wenig gutgetan. Leise betrat Hanson das Haus und schloss sachte die Tür hinter sich.
    »Schon gut«, sagte Rachel von der Treppe. »Ich bin noch wach.«

    Hanson sah, wie sie auf der Treppe saß, und nahm nur ihre dunkle Silhouette wahr. »Hast du auf mich gewartet?«
    »Das macht mir nichts aus.« Rachel stand auf und stieg die Stufen hinab.
    »Schläft JoAnna schon?«
    »Sie ist noch bei den Hausaufgaben. Weißt du, dass sie das letzte Mal in Englisch nur eine Vier hatte?«
    »Ja, das weiß ich«, sagte Hanson trocken. »Dabei könnte sie jede Note haben, die sie wollte.«
    Rachel kam in seine Arme, sie umarmten und küssten sich. Als sie sich voneinander lösten, sagte Rachel: »Was beschäftigt dich so, Baby. Was läuft schief?«
    »Der Hacker. Das macht mich kaputt … ich habe heute sogar zu Joe völlig verrückte Sachen gesagt … und das nicht zum ersten Mal.«
    »Du solltest den Fall abgeben, Marve.«
    »Ich kann nicht. Das kann ich nicht tun. Egal, was passiert, ich kann nicht. Ich muss mit diesem gottverdammten Job aufhören, das ist es.«
    »Dann solltest du es tun. Du warst immer gern Polizist. Jetzt frisst dich dein Job bei lebendigem Leib auf.«
    »Ich mach mir Gedanken um das College.«
    »Es gibt andere Jobs. Warte’ne Minute.« Sie löste sich von ihm, ging die Treppe hoch und war gleich wieder zurück. Sie hielt einen Umschlag in der Hand. »Das hat Zulean heute gebracht. In Tyler stellen sie Polizisten ein. Mit deiner Erfahrung könntest du den Job leicht bekommen.«
    Hanson setzte sich auf den Boden, mit dem Rücken an die Tür. Rachel setzte sich neben ihn. Er legte seinen Arm um sie.

    »Das klingt sehr verführerisch«, sagte Hanson.
    »Dann lass dich verführen.«
    »Nach diesem Fall könnte ich es tun.«
    »Vergiss den Fall, Marve.«
    »Ich kann nicht«, blaffte er plötzlich los.
    Rachels Miene wirkte verstört.
    »Es tut mir leid«, sagte Hanson, »ich wollte dich nicht anschreien.«
    »Macht nichts«, sagte sie schwach und stand auf.
    »Es tut mir leid, wirklich.«
    »Ich glaube dir, Marve. Ich geh ins Bett. Ich kann dich nicht zur Vernunft bringen, also gehe ich ins Bett. Denk dran, ich muss morgen arbeiten. Du solltest auch schlafen gehen.«
    »Ich komme gleich nach.«
    »Gute Nacht, Marve.«
    »Gute Nacht.«
    Er kam sich vor wie ein Arschloch, als er ihr hinterherblickte. Er wusste, dass sie verletzt war, auch wenn sie es nicht zugab. Nichts, was man nicht reparieren, nichts, was eine Portion Schlaf nicht heilen konnte, aber sein Ausbruch eben war dumm gewesen. Sie versuchte zu helfen, zeigte nur ihre Besorgnis.
    Das musste aufhören, er musste diesen Hurensohn finden, dem Wahnsinn ein Ende bereiten … aber wie fängt man eine solche Kreatur? Eine Bestie der Nacht und voller List.
    Er hatte einen Einfall. Warren interessierte sich für Nekrophilie. Hatte er selbst gesagt. Vielleicht …
    Hanson stand auf und ging zum Telefon. Er sah auf die Uhr. Es war nach zehn, ein bisschen spät für einen alten Mann, der den ganzen Tag arbeitete, aber … Egal, er würde
es versuchen. Er suchte Warrens Nummer heraus und wählte.
    Nach dem dritten Klingeln hob Warren ab.
    »Habe ich Sie geweckt?«, fragte Hanson.
    »Nein. Wer ist da?«
    »Lieutenant Hanson.«
    »Oh, Lieutenant. Wie geht es Ihnen?«
    »Danke, gut … hören Sie, können Sie mir einen Gefallen tun?«
    »Ich kann’s versuchen. Worum handelt es sich?«
    »Ich muss Sie sehen. Ich möchte mit Ihnen über diesen Hacker sprechen.«
    »Mit mir?«
    »Sie haben gesagt, es sei Ihr Hobby.«
    »Sicher … aber der Psychiater …«
    »War keinen Sack Bohnen wert«, fiel Hanson ihm schnell ins Wort.
    »Sie wissen, Hanson, ich freue mich, wenn ich helfen kann, aber ich weiß nichts, was der Psychiater nicht auch weiß. Ich bin nur für die Autopsie zuständig …«
    »Sie könnten etwas wissen, was mich weiterbringt. Die Seelenklempner sind zu sehr mit ihren eigenen Theorien beschäftigt. Ich möchte ein paar klare Informationen über Nekrophilie, über ihr Wesen, nicht dieses medizinische Fachchinesisch. Ich brauche etwas, was mir hilft, das Denken dieses Mistkerls nachvollziehen zu können.«
    »Sehr gut … morgen nach Feierabend. Passt Ihnen das? Ich meine, ich könnte auch morgen während der Arbeit mit Ihnen reden, aber es wird eine Weile dauern, und ich muss morgen einen Haufen Schädel aufsägen und ein paar Proben entnehmen …«
    »Nicht

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