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Akt der Liebe - Lansdale, J: Akt der Liebe - Act of Love

Titel: Akt der Liebe - Lansdale, J: Akt der Liebe - Act of Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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Fünfzig Dollar für das kleinste Scheißgerücht. Seitdem es den Hacker gab, entwickelte Barlowe sich zur wahren Goldgrube.
    Aber Hanson bereitete ihm Kopfschmerzen. Der Kerl war misstrauisch. Bisher hatte der noch nichts erwähnt, aber Milo kannte ihn. Er konnte es in seinen Augen sehen. Zwar mochte Hanson ihn nicht verdächtigen, im Moment zumindest nicht, aber er hegte den Verdacht, dass die undichte Stelle im Revier war und durch irgendeinen Zufall könnte er auf ihn stoßen … Die Sache wurde zu heiß, um sich sicher zu fühlen, viel zu heiß.
    »James.«
    »Wa…!« Milo ließ beinahe das Buch fallen. »Barlowe, verdammt nochmal, haben Sie mich erschreckt.«

    Barlowe sah auf das Buch, das Milo in der Hand hielt. »Glaub ich gern, bei dem Zeug, das Sie da lesen.«
    Milo grinste gequält, dabei schien sein nahezu kahler Schädel irgendwie nach vorn zu sinken. »Ich hab nicht gelesen. Hab beim Warten nur so die Seiten durchgeblättert.«
    Barlowe strich sich eine Strähne aus der Stirn, eine immer gleiche und für Milo irritierende Geste. »Gut«, sagte der Reporter, »wollen wir hier stehen bleiben und so tun als ob, oder bringen wir’s hinter uns?«
    Milo stellte das Buch zurück ins Regal und ging ein paar Schritte den Gang entlang. Barlowe spielte das Spiel mit und schlenderte wie zufällig hinter ihm her. Der Reporter hatte einen wiegenden Schritt, einen Gang wie eine Raubkatze. Er überholte Milo und stellte sich vor ihn hin.
    »Durch Sie wirkt das Ganze hier nicht gerade echt«, flüsterte Milo.
    »Quatsch. Ist das nicht ein bisschen zu viel James Bond?«
    »Ist ja nicht Ihr Job, der auf dem Spiel steht … Haben Sie das Geld?«
    »Wie immer.«
    Barlowe angelte die Brieftasche aus der Tasche seiner Sportjacke und zog verstohlen die beiden Zwanziger und den Zehner von Evans heraus. Er steckte die Brieftasche zurück, faltete das Geld zusammen und reichte es Milo. Der nahm es und schob es in seine Hosentasche.
    »Das Neueste«, sagte Milo, »sie sagen, es sei ein Polizist.«
    »Ist das alles? Diese Idee habe ich auch schon gehabt, erinnern Sie sich?«

    »Nein, das ist nicht alles. Ich sage nur, dass diese Überlegung momentan verdammt ernst genommen wird.«
    »Okay. Was sonst noch?«
    »Sie haben einen Knopf gefunden.«
    Barlowe schien es für einen Moment die Sprache verschlagen zu haben. Unverwandt sah er Milo an. »Einen Knopf?«
    »Ich hab keinen Sprachfehler. Einen Knopf.«
    »Was ist mit dem Knopf? Was ist das für ein Knopf? Und was hat der mit der ganzen Sache zu tun?«
    »Wir … sie denken, dass er von der Kleidung des Hackers stammt. Er ist aus Vinyl, wie ein Knopf von einem Regenmantel. Ich hab ihn vom Labor bekommen.«
    »Hat die Analyse etwas ergeben?«
    »Nichts Wesentliches. Blut. Das Blut des Mädchens. Der Killer hat Blutgruppe Null, das wissen sie von den Spermaproben, die sie beiden Frauenleichen entnommen haben.«
    »Anhand des Spermas können sie seine Blutgruppe feststellen?«
    »Ja. Das sagt aber nicht viel aus. Fast jeder Idiot auf der Straße hat Blutgruppe Null.«
    Barlowe rieb sich das Kinn. »Ein Knopf von einem Regenmantel also?«
    »Richtig. Sie versuchen, eine Verbindung herzustellen.«
    »Wie denkt der Nigger darüber?«
    Bei dem Wort »Nigger« zuckte Milo zusammen. Derzeit mochte Milo zwar ein Zuträger sein, dennoch war Hanson für ihn ein guter Polizist, ein schwarzer Polizist, kein Nigger. Er kommentierte die Bemerkung nicht. Er fragte nur: »Sie meinen Lieutenant Hanson?«
    »Ja, Lieutenant Hanson.«

    »Kann ich noch nicht sagen. Möglich, dass er im Augenblick nicht mehr daraus folgert als ich.«
    »Und was folgern Sie daraus, Sergeant Milo?«
    »Nicht viel. Es ist nur ein Knopf. Aber soviel weiß ich, an dem Tag, an dem DeMarka ermordet wurde, hat es nicht geregnet.«
    »Interessant«, sagte Barlowe, »verdammt interessant.«
    »Das ist alles. Mehr habe ich nicht für Sie.«
    »Okay, aber eins noch. Ich möchte, dass Sie mir die Nachricht kopieren, die heute Morgen in der Redaktion ankam. Sie wissen davon, nicht wahr?«
    »Hanson und Clark haben sie mitgebracht … Weshalb eine Kopie?«
    »Es ist nicht wichtig, warum. Machen Sie davon eine Kopie, und ich schieb nochmal fünfzig rüber.«
    Milo fuhr mit der Zunge über seine Lippen. »Die Sache wird ganz schön brenzlig für mich, Barlowe.«
    »Okay, sechzig Eier, und das ist mehr, als es wert ist. Ich kenn das Ding fast auswendig. Die Kopie brauche ich nur, um sicherzugehen.«
    Nervös rieb sich Milo mit den

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