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Akt der Liebe - Lansdale, J: Akt der Liebe - Act of Love

Titel: Akt der Liebe - Lansdale, J: Akt der Liebe - Act of Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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überzeugt -, dann hatten sie nach dem Kino noch etwas vor. Und das beschränkte sich nicht auf eine Cola. Zu seiner Zeit nannte man es in die Wälder gehen, stöbern oder parken. Was auch immer, es war damals beliebt und würde es auch heute noch sein. Er wünschte, er hätte diese Vergnügungen nicht verpasst, aber möglicherweise würde er heute Nacht für seine fehlenden jugendlichen Erfahrungen entschädigt werden.
    Er sah noch einmal auf die Uhr, startete den Van und fuhr zurück zu Hansons Haus.
     
    Nach dem Abwasch beschloss Rachel, sich ein kleines Glas Wein zu gönnen. Sie hatte sich eben eingegossen und an den Esszimmertisch gesetzt, als es klingelte.
    Es hört nie auf, dachte sie, nie.

    Sie ging zur Tür und blickte durch den Spion. Es war niemand da. Das kam ihr merkwürdig vor. Sehr merkwürdig. Vielleicht Kinder, die ihr einen Streich spielten. Vielleicht. Sie ging zum Fenster, zog den Vorhang zurück und sah nach draußen. Niemand stand vor der Tür, aber etwas lag davor. Eine Schachtel. Aus dem Augenwinkel sah sie Scheinwerfer, sie sah genauer hin.
    Ein blauer Van fuhr schnell vom Bordstein weg.
    Komisch, dachte sie.
    Sie wartete ungefähr fünf Minuten, ging dann zur Tür und nahm die Schachtel hoch. HANSON war darauf zu lesen, in großen, leuchtenden Buchstaben. Ziemlich spät für eine Lieferung. Aber da die Briefmarken fehlten, war es auch keine gewöhnliche Zustellung.
    Sie drehte die Schachtel nach allen Seiten.
    Etwas Schweres polterte innen drinnen.
    Sehr merkwürdig.
    Sie schloss die Tür, stellte die Schachtel auf den Esszimmertisch und trank den Wein aus. Adressiert war die Schachtel an HANSON; obwohl das auch ihr Name war und sie die Schachtel somit öffnen konnte, war sie sicher, dass sie für Marve bestimmt war. Das war meistens so. Normalerweise stand noch ein großes, dickes Mr dabei.
    Sie würde warten, bis er nach Hause kam.
    Es sei denn, er brauchte zu lange, und ihre Neugier würde die Oberhand über ihre guten Vorsätze gewinnen.
     
    Weitere anderthalb Stunden verschwendet. Immer musste er sie auf die Folter spannen.
     
    Rachel war kurz davor, die Schachtel zu öffnen, als sie einen Wagen in der Auffahrt hörte. Sie ging zum Fenster
und sah hinaus. Es war Hanson. Sie hatte vorgehabt, ihn sich sofort vorzunehmen und seiner momentanen Verrücktheit auf den Grund zu gehen. Dieses Herumfahren spät am Abend, ohne Ziel. Sie wollte wieder mit ihm darüber reden, die Großstadt zu verlassen, auf die Farm seines Großvaters zu ziehen. Aber als sie ihn mit diesem seltsamen Gesichtsausdruck sah, dieser armseligen Maske, hinter der sich nur mühsam Frustration verbarg, entschied sie sich, es sein zu lassen. Wie ein glücklicher Welpe wartete sie an der Tür auf ihn.
    »Oh«, sagte er, als sie öffnete, »du siehst sehr fröhlich aus.«
    »Warum auch nicht. Wir haben - oder besser - du hast einen heimlichen Bewunderer.«
    »Einen heimlichen Bewunderer?«
    »Jemand, der sich aus weiter Ferne nach dir sehnt. Jemand mit warmherzigen - oder anderen - Gefühlen für deinen großen, männlichen Körper.«
    Hanson lächelte. »Okay, was ist passiert?«
    Sie nahm ihn an die Hand. »Folge mir, und der Schleier wird sich lüften.«
    Sie zog ihn ins Esszimmer und zeigte auf die Schachtel. »Jemand hat geklingelt, verschwand und ließ die Schachtel da. Auf dem Deckel steht HANSON, also nehme ich an, es ist für dich. Und wenn du es nicht sofort öffnest, breche ich dir noch das Handgelenk. Ich bin vor Neugier fast gestorben.«
    »Von wem ist es?«
    »Hab ich dir doch gesagt: ein heimlicher Bewunderer. Es steht nur HANSON auf der Schachtel, nicht mehr. Kein Absender. Es kam auch nicht mit der Post.«
    »Ooooh.«

    »Los, du Dickkopf. Mach’s auf.«
    »Ja, ich mach ja schon.«
    Hanson nahm die Schachtel und wollte in sein Arbeitszimmer gehen.
    »Hey«, rief Rachel. »Wo gehst du hin?«
    »Komm schon, ich gehe in mein Zimmer, da kann ich in meinem Sessel sitzen und sie öffnen.«
    »Na, das ist ja die Höhe. Yassa Massa, ich werde zu deinen Füßen sitzen, wenn du sie öffnest, und vielleicht, großer Massa, kriege ich ja einen Brocken ab.«
    »Mal sehen«, sagte Hanson. Er ging in sein Zimmer, und Rachel blieb ihm auf den Fersen.
    Hanson setzte sich in seinen Sessel, stellte die Schachtel auf seine Knie, kramte eine Zigarre aus seiner Hemdtasche und nahm bedächtig ein Streichholz vom Briefchen, das er bei sich trug, und entzündete es. Er hielt es an die Zigarre und rauchte sie langsam an.
    »Hör

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