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Akt der Liebe - Lansdale, J: Akt der Liebe - Act of Love

Titel: Akt der Liebe - Lansdale, J: Akt der Liebe - Act of Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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Cramen. »Das muss er sein.«
    Am Regenmantel des Mannes fehlte ein Knopf.
     
    Hanson zwang sich, Clarks Schreibtischschubladen systematisch zu durchsuchen. Er fand die zwanzig Kopien, von denen Barlowe gesprochen hatte. Ein weiterer Beweis. Er blätterte sie durch. Bestimmte Stellen waren rot markiert. Dahinter mehrere getippte Blätter, die allesamt mit einer Büroklammer zusammengehalten.
    Clark hatte alle Fakten sauber zusammengestellt und einen Fallbericht daraus gemacht. Er hatte verschiedene Schlüsse gezogen und sie in allen Details aufgeschrieben.
    Beim ersten Detail stockte Hanson für einen Moment der Atem.
     
    Cramen öffnete die Schiebetür des Busses, worauf der Mann mit einer geschmeidigen Bewegung einstieg. Wäre Cramen aufmerksamer gewesen, hätte er vielleicht die lange Klinge aus dem Ärmel des Regenmantels gleiten sehen und auch den Griff, der dem Hacker bequem in die Hand rutschte. Aber er hatte es nicht getan, und er würde nie wieder Gelegenheit dazu haben.
    Schnell blitzte die Klinge wie eine silberne Linie in der Dunkelheit auf.
    Bevor Cramen auf dem Boden des Busses landete - bevor die klaffende Wunde in seinem Nacken zu bluten begann -, schnellte der Hacker herum und traf den Kopf des völlig unvorbereiteten Mitchel mit einem harten, präzisen Schlag.

KAPITEL 11
    Clarks getippte Notiz lautete:
    So sehr ich daran auch zweifeln möchte, so kann der Killer, der sich der Hacker nennt - und es fällt mir sogar schwer, es in die Maschine zu geben -, doch niemand anders sein als mein Freund und Partner, Lieutenant Marvin Hanson. In der letzten Zeit stand Lieutenant Hanson mehrmals kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Seine geistige Verfassung schien sich zunehmend zu verschlechtern. All das wurde vermeintlich durch die Hacker-Morde ausgelöst. Diese von frühester Kindheit an verdrängten Obsessionen kommen oftmals genauso überraschend wie mit Gewalt an die Oberfläche. Zuweilen ist sich der Mörder seiner Verbrechen nicht einmal bewusst. Er lebt eine Art Doppelleben …
    Hanson überflog das Papier und konzentrierte sich nur auf einige Sätze.
    Sollte Lieutenant Hanson etwas mit diesen Verbrechen zu tun haben, so bin ich überzeugt, dass er sich seiner doppelten Rolle nicht bewusst ist.
    Etwas weiter unten las er:
    Natürlich sind das alles nur Mutmaßungen und nur für meine eigenen Notizen gedacht. Zumindest so lange, bis
ich etwas beweisen kann. Wenn es etwas zu beweisen gibt. Ich hoffe inständig, dass dem nicht so ist. Ich fühle mich wegen meiner Gedanken wie ein Verräter, auch wenn sie nur für mich selbst formuliert sind.
    Für einen Augenblick war Hanson sprachlos. Mein Gott, dachte er, Joe glaubt, ich bin der Hacker.
     
    Der Hacker wischte die blutige Klinge an Cramens Hosenbein ab. Er ging langsam und methodisch vor und gab den Öffnungen seiner Nase Gelegenheit, den sexuell erregenden Duft des Blutes aufzunehmen. Danach drückte er die Bustür auf und schlüpfte hinaus in die feuchte Nacht.
    In der Hoffnung, sich den beiden Körpern später annehmen zu können, schob er die Tür wieder zu. Wenn er allerdings bis zu den Frauen vordringen könnte, tja … es ging eben nichts über Frauen.
    Er ließ das Bajonett wieder in den Ärmel gleiten und schritt lässig auf den hinteren Teil des Hauses zu.
     
    Hanson ging ein paar weitere Seiten durch. Dieser getippte Bericht diente Joe als Ergänzung seines Notizbuches. Und die Systematik zeigte, dass Clark noch viel von einem Studenten hatte. Ich habe ihn nie wirklich gekannt, schoss es Hanson urplötzlich durch den Kopf.
    Er stieß auf weitere Seiten mit Namen Verdächtiger. Frühere Sexualtäter und brutale Mörder. Jedem von ihnen war kaum mehr als ein Absatz gewidmet. Großer Gott! - Er - Hanson - war Clarks Hauptverdächtiger! Die letzte Seite widmete sich einem weiteren Verdächtigen. Zu ihm lagen keine echten Beweise vor, nur Vermutungen. Und
nun, da Hanson wusste, was er wusste, begriff er, dass er damit auf den tatsächlichen Täter gestoßen war.
    Hanson fischte den Zettel, auf dem Milo seine Abdrücke hinterlassen hatte, aus der Tasche. Daneben legte er die Adresse, die Barlowe für ihn aufgeschrieben hatte. Die Handschrift auf beiden Zetteln war dieselbe. Sie gehörte ein und demselben Mann. Alles war eine ausgeklügelte Irreführung gewesen.
    Es gab keinen Zweifel. Der Hacker war …

KAPITEL 12
    »Barlowe!«
    Mit gezogenen Waffen und aus entgegengesetzten Richtungen hatten sich die beiden Cops der Gestalt im Regenmantel

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