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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Werftarbeiter.«
    »Bloß aus Neugier, aber was für ‘ne Knarre hast du dabei?«
    »Meinen altbewährten 45er Colt. Warum fragst du?«
    »Die alte Wumme hast du doch schon, solange ich dich kenne. Warum besorgst du dir nicht mal was Moderneres?«
    »Der ist für mich wie ein alter Freund«, erwiderte Pitt ruhig.
    »Er hat mir schon zigmal den Arsch gerettet.« Er deutete mit dem Kopf auf die Beule in Giordinos Overall. »Und du?«
    »Eine der Para-Ordnance-Knarren, die wir den Fuzzis in der Paradise-Mine abgenommen haben.«
    »Zumindest hast du keinen schlechten Geschmack.«
    »Und umsonst war sie auch noch«, sagte Giordino grinsend.
    Dann nickte er zu den Verwaltungsgebäuden der Werft hinüber.
    »Welches nehmen wir uns zuerst vor?«
    Pitt zog seinen kleinen Orientierungscomputer zu Rate, in dem der Lageplan der Werft gespeichert und jederzeit auf Monitor abrufbar war. Er blickte auf die Straße, die an den Piers vorbeiführte und auf der anderen Seite von Lagerhäusern gesäumt wurde, riesigen Metallkonstruktionen.
    Er deutete auf ein zwanzigstöckiges Gebäude, rund anderthalb Kilometer entfernt, das hinter den La gerhallen aufragte.
    »Das hohe Gebäude da vorn rechts.«
    »Ich habe noch nie eine derart riesige Werftanlage gesehen«, sagte Giordino, während er sich auf dem Gelände umblickte.
    »So was gibt’s nicht mal in Japan oder Hongkong.«
    Plötzlich blieben sie stocksteif stehen und starrten auf das Superschiff, das vor ihnen aufragte. Sie sahen aus wie zwei Bauerntrampel aus der tiefsten Provinz, die zum ersten Mal im Leben ein Hochhaus sehen.
    Ein Privatjet setzte mit heulenden Düsen zur Landung an und rollte auf dem langen Flugdeck hoch oben auf dem Giganten aus. Der Lärm der laufenden Turbinen hallte über das Wasser und wurde von den Bergen zurückgeworfen. Es war ein atemberaubender Anblick. Unbeschreiblich, selbst von den besten Trickspezialisten Hollywoods nicht wiederzugeben.
    »Keine Werft auf der Welt kann derart große Schiffe bauen«, sagte Pitt, der fassungslos den Koloss betrachtete, der dort am Pier lag.
    Sie sah nicht aus wie ein Schiff, von dem mächtigen Bug einmal abgesehen, eher wie ein umgekippter Wolkenkratzer.
    Keine Galerien, keine Promenadendecks, nichts als geschlossene Aufbauten mit getönten Fenstern, allem Anschein nach aus Panzerglas. Pitt meinte dahinter üppiges Grün zu erkennen. Womöglich Lustgärten mit lauschigen Hainen und tropischen Wasserfällen, die über moosige Felsen schäumten.
    Und mit dem hochgezogenen, bis zum Flugdeck aufragenden Bug wollten sie offenbar die anbrandende Flutwelle abwettern.
    Das Heck allerdings faszinierte ihn noch mehr. In Höhe der Wasserlinie ragten zwanzig Stege nach achtern, jeder rund dreißig Meter lang, und darüber spannte sich ein von fünfzehn Meter hohen dorischen Säulen getragenes Dach. Diese Konstruktion diente offenbar zweierlei Zwecken, zum einen sollte sie die Schraubengeräusche dämpfen, zum anderen standen dadurch Landestege für eine ganze Flotte von Motor-, Tragflächen- und Luftkissenbooten zur Verfügung. Breite Treppen und allerlei Aufzüge führten von den Anlegern nach oben. So unvorstellbar es war, aber dieses Riesenschiff hatte offenbar einen eigenen Jachthafen, an dem man sein Boot jederzeit vertäuen und anschließend an Bord hieven lassen konnte.
    Pitt musterte eine Zeit lang die Arbeiter am Kai und auf den Piers.
    Zigtausende mussten das sein, ein einziges hektisches Gewimmel.
    Offenbar wollten sie die Schiffe so schnell wie möglich ausrüsten und mit Proviant beladen. Hohe Kräne rollten auf Schienen zum Kai und ließen große Holzkisten in die riesigen Frachtluken ab. Ein unglaublicher Anblick. Kaum zu fassen, dass diese schwimmenden Städte niemals in See stechen sollten.
    Dass sie nur dazu dienten, die ersten großen Flutwellen zu überstehen, um sich dann hinaus aufs offene Meer tragen zu lassen.
    Da die hellen Lichter sämtliche Winkel ausleuchteten und Pitt und Giordino sich folglich nirgends verstecken konnten, schlenderten sie den Kai hinunter, hin und wieder einem Wachmann zuwinkend, von denen ihnen aber keiner einen zweiten Blick schenkte. Pitt fiel auf, dass viele Arbeiter, die auf dem weitläufigen Gelände unterwegs waren, mit Elektrokarren durch die Gegend fuhren, fast wie auf dem Golfplatz. Er schaute sich um, und kurz darauf entdeckte er ein paar, die vor einem Lagerhaus geparkt waren.
    Pitt rannte auf die Elektrokarren zu, gefolgt von Giordino, der sich kaum von den riesigen

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