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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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genauso schlimm wie Ihre Vorfahren, die Millionen…«
    Elsie sprang auf. »Unterstehen Sie sich, meinen Bruder zu beleidigen!«, zischte sie.
    Pitt schlang den Arm um Pats Taille. »Für dieses Gesindel ist jedes Wort zu schade«, sagte er mühsam beherrscht. Die Auseinandersetzung wurde allmählich eine Idee zu hitzig. Aber eine Bemerkung musste er noch loswerden. Er schaute Elsie an und sagte freundlich, aber mit einem frostigen Grinsen: »Wissen Sie, Elsie, ich wette, wenn man mit Ihnen oder einer Ihrer Schwestern ins Bett geht, kommt man sich vor, als ob man mit einem Eisklotz schläft.«
    Elsie holte aus und wollte ihm eine Ohrfeige verpassen, doch Pat ging dazwischen und packte ihren Arm. Elsie riss sich los, sichtlich schockiert darüber, dass sich jemand, der nicht zur Familie gehörte, an ihr vergriff. Einen Moment lang dachten sowohl Pitt als auch Wolf, die beiden Frauen würden übereinander herfallen, doch dann lächelte Pat unverfroren und wandte sich an Pitt und Giordino. »Ich langweile mich. Wieso fordert mich keiner von euch zum Tanzen auf?«
    Pitt wollte lieber bei den Wolfs bleiben und zusehen, ob er ihnen noch etwas mehr entlocken konnte, solange sich die Gelegenheit bot. Mit einer knappen Verbeugung wandte er sich an Giordino. »Du hast den Vortritt.«
    »Mit Vergnügen.« Giordino nahm Pat an der Hand und führte sie auf die Tanzfläche, als das Orchester gerade »Night and Day« anstimmte.
    »Ganz schön schlau«, sagte Pitt zu Karl Wolf, »dass Sie den Zeitpunkt vorgezogen haben. Wie haben Sie das gemacht?«
    »Ach, Mr. Pitt«, sagte Wolf. »Ein paar Geheimnisse muss ich doch für mich behalten.«
    Pitt versuchte es anders. »Mein Kompliment zu Ihren Schiffen. Sie sind wahre Meisterwerke. Nur die
Freedom
, eine schwimmende Stadt, die Norman Nixon von Engineering Solutions gebaut hat, kann von der schieren Größe her einigermaßen mithalten.«
    »Das stimmt.« Wolf konnte sein Interesse nicht verhehlen.
    »Ich gebe offen zu, dass viele Errungenschaften, die wir uns beim Bau der
Ulrich Wolf
zu Eigen gemacht haben, auf diese Entwürfe zurückgehen.«
    »Glauben Sie wirklich, dass diese Riesenschiffe hinaus auf See getragen werden, wenn die riesige Flutwelle herankommt?«
    »Meine Ingenieure haben mir versichert, dass ihre Berechnungen hundertprozentig stimmen.«
    »Was passiert, wenn sie sich geirrt haben?«
    Wolfs Miene verriet, dass er darauf noch keinen Gedanken verschwendet hatte. »Die Katastrophe wird sich genau zu dem Zeitpunkt ereignen, den ich vorausgesagt habe, und unsere Schiffe werden sie heil überstehen.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich noch leben möchte, wenn die Erde verwüstet und die Mehrzahl aller Menschen und Tiere tot ist.«
    »Das ist eben der Unterschied zwischen Ihnen und mir, Mr. Pitt. Für Sie ist damit alles vorbei. Ich hingegen betrachte es als eine Herausforderung zu einem Neuanfang. Und nun gute Nacht. Wir haben noch viel zu tun.« Damit nahm er seine Schwester am Arm und entfernte sich.
    Pitt hätte nur allzu gern geglaubt, dass Wolf lediglich ein Spinner war, aber die Überzeugung, mit der dieser Mann und seine ganze Familie zu Werke gingen, ließ sich mit bloßem Fanatismus nicht mehr erklären.
    Pitt war reichlich unwohl zu Mute. Ein derart intelligenter Mensch, dachte er, der ein milliardenschweres Wirtschaftsimperium aufgebaut hatte, warf doch nicht alles wegen eines Hirngespinstes weg. Es musste einen logischen Grund dafür geben, irgendetwas Handfestes, auch wenn es zu schrecklich war, als dass man es sich vorstellen konnte. Aber was? Wenn Wolfs Zeitvorgabe zutraf, blieben Pitt nur noch vier Tage und zehn Stunden, um die Antwort darauf zu finden. Und warum war Wolf mit einem Mal so mitteilsam gewesen, als es um den Zeitpunkt ging? War er schlicht und einfach der Meinung, dass es keine Rolle mehr spielte, weil sowieso niemand etwas dagegen unternehmen konnte? Oder steckte eine weitere Teufelei dahinter?
    Pitt wandte sich um, begab sich zur Bar und bestellte einen Anejo, reinen, aus blauen Agaven gebrannten Tequila, auf Eis.
    John Horn, der amerikanische Botschafter, gesellte sich zu ihm, ein kleiner Mann mit hellen Haaren. Er wirkte wie ein Falke, der über dem Waldland kreist und eher die eigene Herrlichkeit auskostet, als Ausschau nach Beute zu halten.
    »Wie sind Sie und Karl Wolf miteinander klargekommen?«, erkundigte er sich.
    »Nicht besonders«, antwortete Pitt. »Er will unbedingt den Allmächtigen markieren, und ich kann nicht

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