Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
schweren schwarzen Wagen und traten durch die hohen Bronzetüren in das Foyer, wo sie von Charles Lexington, dem britischen Botschafter in Argentinien, und seiner Gemahlin Martha, einer großen, stattlichen Frau mit weißen Haaren und Pagenkopf, empfangen wurden. Die Feier zu Ehren von Prinz Charles, der nach der Abdankung seiner Mutter, Queen Elizabeth II, den Thron bestiegen hatte, war das gesellschaftliche Ereignis des Jahres.
    Jeder, der in Argentinien Rang und Namen hatte, war eingeladen worden, und alle kamen – der Präsident, die Führer der im Nationalkongress vertretenen Parteien, der Bürgermeister von Buenos Aires, Finanzmagnaten, Industrielle und die gesamte Prominenz des Landes.
    Alle, die den Ballsaal betraten, in dem ein Orchester in Kostümen des 18. Jahrhunderts spielte, waren begeistert von dem reichhaltigen Büfett, zubereitet von den besten Küchenchefs, die man eigens aus England eingeflogen hatte.
    Als Karl Wolf mit seinen Schwestern samt Gefolge eintraf, zogen sie wie üblich sämtliche Blicke auf sich. Seine persönliche Leibwache wich ihnen die ganze Zeit nicht von der Seite. Entsprechend der Familientradition trugen die Frauen Kleider vom gleichen Zuschnitt, aber in unterschiedlichen Farben. Nachdem sie vom britischen Botschafter begrüßt worden waren, begaben sie sich, von allen anwesenden Frauen neidisch begafft, in den Ballsaal.
    Karl wurde von Geli, Maria und Lucie samt deren Ehemännern sowie von Elsie begleitet, die gerade aus den Vereinigten Staaten zurückgekehrt war. Während seine Schwestern und deren Gatten zu einem Potpourri mit Melodien von Cole Porter tanzten, gingen Karl und Elsie zum Büfett, blieben unterwegs kurz stehen und ließen sich von einem livrierten Kellner zwei Gläser Champagner reichen. Sie wählten eine Reihe exotischer Gerichte aus und begaben sich in die Bibliothek, wo sie sich einen freien Tisch suchten und neben einem raumhohen Bücherregal Platz nahmen.
    Elsie wollte gerade die Gabel mit einem Stück Käse zum Munde führen, als sie erstarrte und mit ungläubigem Blick zur Tür schaute. Karl sah ihre verdutzte Miene, drehte sich aber nicht um, sondern wartete ruhig auf eine Erklärung. Sie kam in Gestalt eines großen, markig wirkenden Mannes, der von einer bezaubernden Frau mit flammend roten, taillenlangen Haaren begleitet wurde. Der Mann trug einen Frack und eine rostbraune Brokatweste, über die sich eine goldene Uhrkette spannte. Die Frau hatte eine schwarze Jacke aus Seidensamt und ein eng anliegendes, knöchellanges schwarzes Abendkleid mit Seitenschlitzen an. Ein mit Bergkristallen besetzter Reif zierte ihren schlanken Hals.
    Sie näherten sich den Wolfs und blieben stehen. »Wie schön, Sie wieder zu sehen, Elsie«, sagte Pitt herzlich. Bevor sie antworten konnte, wandte er sich an Karl. »Und Sie müssen der berüchtigte Karl Wolf sein, von dem ich schon so viel gehört habe.« Er hielt inne und drehte sich zu Pat um. »Darf ich Ihnen Dr. Patricia O’Connell vorstellen?«
    Wolf betrachtete Pitt wie ein Diamantschleifer den Edelstein, bevor er den Hammer hebt und ihn in zwei Teile spaltet.
    Obwohl er Pitt offenbar nicht erkannte, lief es Pat eiskalt über den Rücken. Der Milliardär sah unglaublich gut aus, doch die Augen wirkten kalt und bedrohlich.
    Er strahlte eine gewisse Härte und Unnahbarkeit aus, die auf eine unterschwellige Grausamkeit hindeuteten. Er verzog keine Miene, als sie ihm vorgestellt wurde, ließ sich nicht einen Moment lang anmerken, ob ihm der Name etwas sagte, erwies ihr aber auch nicht die Ehre aufzustehen.
    »Wir sind uns zwar noch nie begegnet«, fuhr Pitt in aller Freundlichkeit fort, »aber ich habe trotzdem das Gefühl, dass ich Sie kenne.«
    »Ich habe keine Ahnung, wer Sie sind«, sagte Wolf in perfektem Englisch mit einem leichten spanischen Akzent.
    »Ich heiße Dirk Pitt.«
    Einen kurzen Moment wirkte Wolf fassungslos, dann musterte er Pitt mit unverhohlen feindseligem Blick. »Sie sind Dirk Pitt?«, fragte er kalt.
    »Genau der.« Er lächelte Elsie an. »Sie sind offenbar überrascht, mich zu sehen. Sie sind ganz plötzlich aus Washington abgereist; wir hatten gar keine Gelegenheit, uns noch mal zu unterhalten.«
    »Woher kommen Sie?«, fauchte sie.
    »Von der
Ulrich Wolf
«, antwortete Pitt höflich. »Nachdem wir das Schiff besichtigt hatten, sind Pat und ich unversehens in Buenos Aires gelandet. Da dachten wir uns, wir schauen einfach mal vorbei und sagen hallo.«
    Ihre Augen wirkten wie Laserstrahlen,

Weitere Kostenlose Bücher