Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
ausbreiten, statt unabhängig voneinander zu entstehen, war sie überzeugt davon, dass alte Seefahrervölker viele Jahrhunderte vor Kolumbus an den Gestaden Amerikas gelandet waren.
    »Ich habe Sie in einer hübschen Pension in der Stadt untergebracht«, sagte Ambrose. »Wenn Sie möchten, setze ich Sie dort ab, damit Sie sich frisch machen können.«
    »Nein, danke«, sagte Pat lächelnd. »Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich gern sofort den Fundort aufsuchen.«
    Ambrose nickte, zog ein Mobiltelefon aus der Jackentasche und wählte eine Nummer. »Ich sage Luis Marquez Bescheid, dass wir kommen. Das ist der Besitzer der Mine, der die Entdeckung gemacht hat.«
    Schweigend fuhren sie durch das Zentrum von Telluride. Pat blickte zu den verschneiten Bergen des Mountain Village im Süden hinauf und sah Skifahrer die steilen Buckelpisten hinunterwedeln. Sie kamen an alten Häusern vorbei, die im Laufe des letzten Jahrzehnts renoviert worden waren und nun statt Saloons Einzelhandelsgeschäfte beherbergten.
    Ambrose deutete auf ein Gebäude zur Linken. »Dort hat Butch Cassidy seine erste Bank überfallen.«
    »Telluride muss eine bewegte Geschichte haben.«
    »Stimmt«, erwiderte Ambrose. »Genau da, vor dem Sheridan Hotel, hat William Jennings Bryan seine berühmte Rede vom ›Kreuz aus Gold‹ gehalten. Und weiter droben, im South Fork Valley, stand das erste Elektrizitätswerk der Welt. Man hat dort Wechselstrom für die Minen erzeugt. Die Generatoren und technischen Apparaturen wurden von Nikola Tesla entwickelt.«
    Ambrose fuhr durch die Stadt Telluride, in der zur Wintersportsaison reges Treiben herrschte, und dann in den Canon nach Pandora, wo die Asphaltstraße endete. Staunend blickte Pat zu den steilen Felskuppen rund um die alte Goldgräberstadt hinauf, zu den herrlichen Bridal Veil Falls, die nun, da mit den ersten warmen Vorboten des Frühlings die Schneeschmelze einsetzte, in hellen Kaskaden zu Tal stürzten.
    Sie bogen auf eine Nebenstraße ab, die zu den Überresten etlicher alter Gebäude führte. Ein Kleinbus und ein Jeep, beide in hellem Türkis lackiert, standen davor. Zwei Männer in Tauchanzügen luden gerade ihre Atemgeräte aus. Jedenfalls kam es Pat so vor. »Was haben denn diese Taucher mitten in den Bergen von Colorado verloren?«, erkundigte sie sich.
    »Ich habe mich gestern mit ihnen unterhalten«, versetzte Ambrose. »Die sind von irgendeiner Behörde für Meeres und Unterwasserforschung.«
    »Ziemlich weitab vom Meer, nicht wahr?«
    »Mir haben sie gesagt, dass sie alte unterirdische Adern erkunden, über die einst das Wasser von der Westflanke der San Juan Mountains abgeflossen ist. Da drunten gibt es ein ganzes Höhlenlabyrinth, das die alten Minenstollen kreuz und quer miteinander verbindet.«
    Eine halbe Meile weiter kamen sie an einem riesigen, stillgelegten Hüttenwerk am San Miguel River an, über dem sich ein anderer Minenschacht auftat. Davor stand ein Sattelzug.
    Rundum waren Zelte aufgestellt, zwischen denen allerlei Leute herumwuselten. Links und rechts auf dem langen Aufleger des Sattelzugs prangte die Aufschrift »Geo Subterranean Science Corporation«, dazu eine Firmenadresse in Phoenix, Arizona.
    »Noch ein Forschungstrupp«, erklärte Ambrose ungefragt.
    »Lauter Geophysiker, die mit modernstem Bodenmessgerät die alten Minen erkunden wollen. Angeblich können sie damit jede Goldader feststellen, die den Bergleuten einst entgangen ist.«
    »Glauben Sie, die werden fündig?«, fragte Pat.
    Ambrose zuckte die Achseln. »Ich bezweifle es. Die Berge sind ziemlich tief durchlöchert.«
    Kurz darauf steuerte Ambrose ein malerisches kleines Haus an und hielt neben einem Chevrolet-Pickup. Marquez und seine Frau, die sie bereits erwarteten, kamen heraus und begrüßten sie.
    Ambrose stellte Pat vor.
    »Ich beneide Sie«, sagte Pat, »vor allem um die großartige Landschaft, in der Sie wohnen.«
    »Stimmt schon«, sagte Lisa, »aber nach einem Jahr nimmt man das gar nicht mehr wahr.«
    »Ich könnte mich an so was nie satt sehen.«
    »Darf ich euch etwas anbieten? Kaffee? Ein Bier?«
    »Nein, danke«, erwiderte Pat. »Wenn es Ihnen recht ist, möchte ich sobald wie möglich zum Fundort.«
    »Von mir aus«, sagte Marquez. »Wenn wir jetzt aufbrechen, haben wir noch fünf Stunden Zeit. Sie können sich die Kammer genau ansehen, und trotzdem sind wir vor Einbruch der Dunkelheit zurück.«
    »Danach erwartet Sie nämlich das Abendessen«, sagte Lisa.
    »Ich dachte, Sie hätten

Weitere Kostenlose Bücher