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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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vielleicht Lust auf Hirschsteaks.«
    »Hört sich wunderbar an«, sagte Pat, deren Magen jetzt schon knurrte.
    Marquez deutete mit dem Kopf auf den alten Pickup. »Ich glaube, mit Ihrem Jeep kommen wir bequemer rauf zu der Mine, Doc.«
    Eine Viertelstunde später saßen sie in der alten Erzlore und rollten hinab in die Paradise-Mine. Für Pat war das eine völlig neue Erfahrung.
    Sie war noch nie in einen Bergwerksschacht eingefahren.
    »Es kommt mir so vor, als ob es immer wärmer würde«, stellte sie fest, »je tiefer wir vordringen.«
    »Nach einer alten Faustregel«, erklärte Marquez, »steigt die Temperatur alle dreißig Meter, die man tiefer in die Erde eindringt, um etwa fünf Grad. Drunten auf der untersten Sohle, die jetzt überflutet ist, war es früher über vierzig Grad heiß.«
    Die Erzlore blieb stehen. Marquez stieg aus und kramte in einer großen hölzernen Werkzeugkiste herum. Er reichte Pat und Ambrose Schutzhelme.
    »Wegen der Steinschlaggefahr?«, fragte Pat.
    Marquez lachte. »Hauptsächlich deshalb, damit Sie sich an den Stützhölzern nicht den Schädel zerschrammen.«
    Im gelblich flackernden Schein der Glühbirnen folgten sie Marquez in den Stollen hinein. Hohl hallten ihre Stimmen von den Felsenwänden wider. Mehr als einmal geriet Pat auf den alten, verrosteten Schwellen und Schienen, über die einst die Erzloren gerollt waren, ins Straucheln, doch sie fing sich immer wieder. In weiser Voraussicht, auch wenn ihr das heute Morgen noch nicht klar gewesen war, hatte sie vor dem Abflug nach Telluride ein Paar bequeme Wanderschuhe angezogen.
    Nach einer halben Ewigkeit, so jedenfalls kam es ihr vor – tatsächlich waren nur zehn Minuten vergangen –, gelangten sie zu dem Felsspalt, hinter dem die Kammer lag, und zwängten sich hinter Marquez hindurch.
    Nachdem niemand sie darauf vorbereitet hatte, was sie erwartete, war sie wie vom Donner gerührt. So wie seinerzeit Howard Carter zu Mute gewesen sein musste, als er den ersten Blick in Tutanchamuns Grab geworfen hatte. Dann bemerkte sie den schwarzen Schädel und vorsichtig begab sie sich zu dem Piedestal und betrachtete den blanken schimmernden Stein.
    »Herrlich«, murmelte sie bewundernd, als Ambrose sich durch die schmale Öffnung schob und neben sie trat.
    »Ein Meisterwerk«, stimmte er zu. »Aus Obsidian.«
    »Ich habe Schädel aus Bergkristall gesehen, die man in Belize gefunden hat, von den Mayas hergestellt. Aber im Vergleich zu dem hier sind die geradezu ungeschlacht.«
    »Angeblich sollen Kristallschädel einen Strahlenkranz absondern und eigenartige Töne von sich geben.«
    »Dann muss der, mit dem ich mich damals befasst habe, ziemlich lethargisch gewesen sein«, sagte Pat lächelnd. »Er stand nur da und hat geglotzt.«
    »Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie viele Jahre es gedauert hat – um nicht zu sagen Generationen, denn man hatte ja keinerlei modernes Werkzeug –, bis etwas derart Schönes fertig gestellt war. Zumal aus einem so spröden Material, das man nur schmirgeln und abschleifen kann, das beim geringsten Hammerschlag in tausend Stücke zerspringt.«
    »Vollkommen glatt«, sagte Pat leise. »Wie poliert.«
    Ambrose wies rundum. »Diese ganze Kammer ist das reinste Wunder. Allein mit den Inschriften im Gestein muss mindestens eine Hand voll Männer ein Leben lang beschäftigt gewesen sein.
    Aber zuvor mussten sie diese ebenmäßigen Wände aus dem Fels herausmeißeln. Aus hartem Granit, in dieser Tiefe. Ich habe sie vermessen. Boden, Wände und Decke bilden einen Kubus. Sie sind bis auf den Millimeter genau im Lot. Aber es gibt keinerlei Aus- oder Eingang – ein Rätsel wie aus einem klassischen Krimi.«
    »Was ist mit dem Loch in der Decke?«, fragte Pat.
    »Das hat Luis Marquez bei der Suche nach Schmucksteinen frei gesprengt«, erwiderte Ambrose.
    »Und wie ist dann diese Kammer entstanden, wenn es keinen Ausgang gibt?«
    Ambrose deutete zur Decke. »Ich habe nur einen einzigen Hinweis gefunden – einen kaum wahrnehmbaren Spalt rund um die Oberkante. Meiner Meinung nach haben die Baumeister damals erst die Kammer gegraben und dann eine Steinplatte darüber gebettet, die genau passte.«
    »Aber wozu?«
    Ambrose grinste. »Das herauszufinden ist Ihre Aufgabe.«
    Pat holte einen Notizblock, einen kleinen Pinsel und eine Lupe aus einer Tasche, die sie am Gürtel trug. Sie trat unmittelbar vor eine Wand, fegte den Staub weg, der sich im Lauf der Jahrhunderte abgesetzt hatte, und musterte die Inschrift. Eingehend

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