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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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beladen siebenunddreißig Tonnen. Ein tolles Fahrzeug, das könnt ihr mir glauben.«
    »Klingt, als wär’s ein bisschen überzüchtet«, sagte Pitt, »jedenfalls für ein Fahrzeug, das zum Südpol gelangen soll.«
    »Das war’s auch. Neben dem hohen Führerhaus vorne hat es einen eigenen Maschinensaal, Unterkünfte für die Besatzung und eine Kombüse, die nebenbei als Dunkelkammer für den Fotografen diente. Im Heck befand sich der Stauraum, in dem Proviant für ein Jahr, Ersatzreifen und so viel Sprit gelagert werden konnten, dass es damit fünftausend Meilen weit kam.
    Und auf dem Dach sollte es außerdem noch ein Flugzeug mitführen, eine mit Skiern ausgerüstete Beechcraft.«
    »Was für einen Antrieb hatte dieses Monstrum?«
    »Zwei Dieselmotoren mit je hundertfünfzig PS, gekoppelt mit vier fünfundsiebzig PS starken Elektromotoren, die jedes der vier Räder einzeln antreiben konnten. Sämtliche Räder konnten so weit eingeschlagen werden, dass es in scharfen Kurven seitwärts fahren konnte wie ein Krebs, und sie ließen sich sogar einziehen, wenn man eine Gletscherspalte überqueren musste.
    Jedes Rad wog zweieinhalb Tonnen. Die Reifen mit ihren zwölf Lagen Gummi wurden eigens von Goodyear hergestellt.«
    »Und Sie sagen, dieses Riesengerät existiert noch, und es ist sogar einsatzfähig?«, fragte Pitt ungläubig.
    »Oh, existieren tut’s noch, aber ich kann nicht sagen, ob es einsatzfähig ist oder die hundert Kilometer über das Schelfeis schafft. Das ist zwar keine allzu große Entfernung, aber als der Snow Cruiser fertig war, in die Antarktis verfrachtet und in Little America III, nicht weit weg von hier, ausgeladen wurde, stellte sich raus, dass die ganzen schönen Baupläne nichts taugten. Der Antrieb war stark genug, aber Poulter hatte sich bei der Übersetzung verhauen. Auf ebener Fahrbahn hat der Koloss fünfzig Kilometer die Stunde geschafft, aber auf Schnee und Eis ist er nicht vorangekommen, vor allem, wenn’s bergauf ging.
    Man hat ihn als Fehlkonstruktion abgeschrieben und ausrangiert.
    In den Jahren danach verschwand er im Eis und geriet in Vergessenheit. Man dachte immer, der Snow Cruiser würde irgendwann von dem wandernden Eis mitgeschleppt und eines Tages, wenn es im Sommer schmilzt, im Meer versinken.«
    »Und wo ist er jetzt? Immer noch unter dem Eis begraben?«, erkundigte sich Pitt.
    Cash schüttelte den Kopf und lächelte. »Der Snow Cruiser steht etwa drei Kilometer von hier entfernt, gefährlich nahe am Rand des Schelfeises. Ein reicher alter Bergbauingenieur hat es sich in den Kopf gesetzt, das Fahrzeug zu suchen und zu bergen, es dann zurück in die Staaten zu bringen und in einem Museum auszustellen. Er und seine Leute haben es zehn Meter tief im Eis entdeckt. Drei Wochen haben sie gebraucht, bis sie es ausgegraben hatten. Sie haben außen rum ein Schutzzelt aufgebaut, und soweit ich gehört habe, haben sie’s tatsächlich zum Laufen gebracht.«
    »Ob sie es uns wohl ausleihen?«
    »Fragen kostet nichts«, sagte Cash. »Aber ich glaube nicht, dass er sich’s so ohne weiteres abluchsen lässt.«
    »Wir müssen es versuchen«, sagte Pitt entschieden.
    »Habt ihr Polarkleidung?«
    »In der Maschine.«
    »Zieht sie lieber an. Wir müssen nämlich zu dem Snow Cruiser marschieren.« Cash wirkte mit einem Mal nachdenklich, so als wäre ihm etwas eingefallen. »Eh ich’s vergesse – ich sag unserem Bodenpersonal Bescheid, dass sie eure Maschine abdecken und zusätzlich Heizkörper außen rum aufstellen sollen, damit der Treibstoff und die Hydraulikflüssigkeit nicht gelieren und sich kein Eis an Rumpf, Triebwerken und Flügeln bildet. Lasst die Kiste eine Woche lang hier rumstehen, und sie verschwindet glatt im Eis.«
    »Gute Idee«, sagte Giordino. »Könnte sein, dass wir sie noch dringend brauchen, falls alles andere danebengeht.«
    »In einer halben Stunde treffen wir uns hier. Dann bringe ich euch zu dem Gerät.«
    »Wer ist der alte Knabe, der die Bergungsarbeiten geleitet hat?«, fragte Pitt.
    Cash wirkte einen Moment lang ratlos. »Weiß ich beim besten Willen nicht. Er ist ein Sonderling, ein komischer Kauz. Seine Leute nennen ihn gewöhnlich Dad.«
    Cash übernahm die Führung auf dem mit orangefarbenen Fahnen gekennzeichneten Pfad. Fast eine Stunde lang wanderten sie über das Eis. Nach einer Weile konnte Pitt Gestalten erkennen, die sich um ein großes blaues Zelt herumtrieben, das von einer Reihe kleiner orangefarbener Polarzelte umgeben war.
    Ein paar vereinzelte

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