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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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bloßgestellt werden, werden auch sie bloßgestellt.«
    »Man kann uns nicht einfach einsperren wie gewöhnliches Pack«, sagte Blondi, die sich wieder etwas gefangen hatte und einen kesseren Tonfall anschlug. »Unsere Familie ist zu rührig, zu willensstark. Wir werden wieder erstehen, und das nächste Mal werden wir nicht scheitern.«
    »Davon«, sagte Giordino, dessen schwarzbraune Augen vor Verachtung funkelten, »halte ich wiederum überhaupt nichts.«
    »Wir werden alle ruhiger schlafen, wenn wir wissen, dass Sie und Ihre Familie nirgendwo mehr die Finger drinstecken haben«, sagte Pitt mit kaltem Unterton.
    Karl kniff die Augen zusammen, starrte dann hinaus auf das Eisfeld.
    »Ich glaube, ich weiß, was Sie vorhaben«, murmelte er dumpf vor sich hin. »Sie wollen uns laufen la ssen, damit wir auf dem Eis sterben.«
    »Ja.« Pitt nickte nur kurz.
    »Ohne die entsprechende Kleidung stehen wir diese eisigen Temperaturen keine Stunde durch.«
    »Etwa zwanzig Minuten, nehme ich an.«
    »Mir scheint, ich habe Sie unterschätzt, Mr. Pitt.«
    »Ich bin der Meinung, dass die Welt ohne den Vorstandsvorsitzenden der Destiny Enterprises und das Erbteil seiner Familie besser dran ist.«
    »Warum machen Sie dann nicht Schluss und erschießen uns einfach?«
    Pitt warf Wolf einen kurzen, beinahe belustigten Blick zu.
    »Das ginge zu schnell. So aber habt ihr Zeit, darüber nachzudenken, in welches Elend ihr Milliarden unschuldiger Menschen stürzen wolltet.«
    Wolfs Schläfen liefen rot an. Er legte seinen Schwestern die Arme um die Schultern. »Ihr Vortrag langweilt mich, Mr. Pitt.
    Ich erfriere lieber, als mir noch länger dieses salbungsvolle Geschwätz anzuhören.«
    Nachdenklich musterte Pitt Karl Wolf und seine Schwestern.
    Er fragte sich, ob es überhaupt etwas gab, mit dem man dieser unverbesserlichen Sippschaft beikommen konnte. Der Untergang ihres Imperiums hatte sie tief getroffen, aber sie zeigten nicht die geringste Todesangst.
    Wenn überhaupt, dann waren sie stinksauer. Er blickte vom einen Gesicht zum anderen. »Eine Warnung noch. Kehrt nicht um und versucht in die Tunnel oder auf das Werksgelände einzudringen. Alle Zu- und Ausgänge werden bewacht.« Dann winkte er mit seinem alten Colt. »Lauft los.«
    Blondi schien sich in ihr Schicksal zu fügen, desgleichen Karl. Sie bibberte bereits vor Kälte. Nicht aber Elsie. Sie stürzte sich auf Pitt, fing sich aber lediglich einen harten Rückhandhieb von Giordino ein, der sie auf die Knie warf. Pitt betrachtete sie, als sie sich mit Hilfe von Karl wieder aufrappelte. Selten hatte er bei einer Frau einen derart bösartigen Gesichtsausdruck gesehen.
    »Ich schwöre Ihnen, ich bringe Sie um«, fauchte sie mit blutigen Lippen.
    Pitt lächelte ungerührt. »Wiedersehen, Elsie, und einen schönen Tag noch.«
    »Wenn ihr euch sputet«, sagte Giordino spöttisch, »wird euch wärmer.«
    Dann schlug er die Tür zu und sperrte sie ab.
47
    Achtundvierzig Stunden später wimmelte es auf dem Werksgelände von Wissenschaftlern und Ingenieuren, die die nanotechnologischen Anlagen der Wolfs untersuchten und sich davon überzeugten, dass die Schaltkreise zum Abtrennen des Schelfeises nicht wieder in Gang gesetzt werden konnten. Ihnen folgte eine ganze Armee von Archäologen und Anthropologen, die sofort über die alte Stadt der Amenes herfielen. Fast alle waren Skeptiker und vertraten die herkömmliche Lehrmeinung, der zufolge es vor dem vierten vorchristlichen Jahrtausend keine Hochkulturen gegeben hatte. Jetzt liefen sie ehrfürchtig zwischen den alten Bauten herum und bestaunten die absonderlich geformten Säulen unter dem Eis. Anschließend nahmen sie sich die Artefakte vor, die man in den beschädigten Flugzeugen und in den Lagerräumen entlang der Tunnel gefunden hatte, die vom Hangar wegführten, erfassten jedes einzelne Stück und listeten alles auf.
    Nachdem die Gegenstände wieder sorgfältig verpackt waren, wurden sie in die Vereinigten Staaten geflogen, wo sie konserviert, eingehend untersucht und schließlich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollten.
    Jede Universität der Welt, deren archäologische Fakultät etwas auf sich hielt, schickte Forschungsteams vor Ort, die die Stadt untersuchten und allmählich aus dem Eis freilegten, das sie neuntausend Jahre lang bedeckt hatte. Es wurde ein gewaltiges Projekt, das fast fünfzig Jahre in Anspruch nehmen und zu weiteren, noch nicht entdeckten Stätten der Amenes führen sollte. Am Ende sollte man so viele

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