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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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wurden bei einer Schießerei in Pats Pension schwer verletzt. Der Schütze, der bislang noch nicht identifiziert werden konnte, wurde tödlich getroffen und starb, ohne noch irgendwas zu sagen.«
    Pitt starrte nachdenklich auf den Leichnam des angeblichen Dr. Ambrose.
    »Wer behauptet denn, dass Tote nichts mehr verraten können?«
    »Ist draußen alles klar?«, fragte Lisa Marquez, die furchtsam um die Küchentür spähte und kaum mehr als ein Flüstern hervorbrachte, als sie die am Boden liegende Gestalt sah.
    Pitt ging zu ihr und ergriff ihre Hand. »Klar und sicher.«
    Marquez legte besorgt den Arm um sie. »Was machen die Mädels?«
    »Die haben fast die ganze Zeit geschlafen.«
    »Der Stollen ist dicht. Da kommt nach dem Einsturz keiner mehr rein«, sagte er behutsam zu Lisa. »Sieht so aus, als ob die Schürferei vorbei ist.«
    »Deswegen würde ich keine schlaflosen Nächte verbringen«, erwiderte Lisa und lächelte. »Du hast genug Geld, Luis Marquez. Wird höchste Zeit, dass wir uns einen neuen Lebensstil zulegen.«
    »Außerdem würde ich Ihnen dringend dazu raten«, schaltete Pitt sich ein, während drunten auf der Straße die Sirenen der Polizei und eines Krankenwagens immer näher kamen, »dass Sie Ihre Familie zusammenpacken und schleunigst aus Telluride verschwinden.« Er hielt inne und warf einen bösen Blick auf den toten Killer. »Jedenfalls bis wir wissen, wer diese Leute sind und was sie vorhaben.«
    Lisa schaute ihren Mann versonnen an. »Das kleine Hotel am Strand von Cabo San Lucas, umgeben von Palmen, das wir uns schon immer kaufen wollten…«
    Er nickte. »Ich glaube, jetzt ist es so weit.«
    Pat fasste Pitt am Arm, worauf er sich lachend zu ihr umdrehte.
    »Und wo soll ich mich verstecken?«, fragte sie leise. »Ich kann meinen Lehrstuhl nicht so einfach aufgeben. Dazu habe ich zu sehr geschuftet, bis ich es an der Universität zu etwas gebracht habe.«
    »Ihr Leben ist keinen Pfifferling wert, wenn Sie zu Ihren Forschungen und Vorlesungen zurückkehren«, sagte Pitt.
    »Jedenfalls nicht, solange wir nicht wissen, womit wir es zu tun haben.«
    »Aber ich bin auf alte Sprachen spezialisiert, und Sie sind Ingenieur für Meerestechnologie. Mördern nachzustellen ist nicht unser Fach.«
    »Sie haben Recht«, sagte er. »Ab jetzt sollten die Bundesbehörden die Ermittlungen übernehmen. Aber Ihre Sachkenntnis wird von unschätzbarem Wert sein, wenn man das Rätsel jemals lösen will.«
    »Sie glauben also, das hier war noch nicht alles?«
    Er schüttelte den Kopf. »Wir haben es hier nicht nur mit einer bloßen Mörderbande zu tun. Hier geht es um Macht und Einfluss, den irgendwelche verschworenen Kreise gewinnen wollen. Ich brauche kein Hellseher zu sein, um zu wissen, dass die Inschriften in der Kammer und der schwarze Schädel viel weitreichendere Konsequenzen haben, als wir uns vorstellen können.«
    Als Sheriff Eagan eintraf und sich Giordino vornahm, ging Pitt hinaus in die kalte Nacht und blickte zu dem sternenübersäten Himmel auf die Milchstraße. Marquez’ Haus lag ungefähr dreitausend Meter über dem Meeresspiegel, und in dieser Höhe wirkten die Sterne übergroß, wie ein funkelndes Meer von Kristallen.
    Er schaute in den Himmel hinein und verfluchte seine Hilflosigkeit, verfluchte die unbekannten Mörder, verfluchte sich selbst, weil er so wenig wusste. Wer waren diese Wahnsinnigen mit ihrer aberwitzigen Neuen Bestimmung? Die Lösung lag irgendwo da draußen in der Nacht. Er konnte das Offensichtliche nicht erkennen, und das Unvermeidliche rückte in weite Ferne.
    Er wusste ganz genau, dass irgendjemand dafür würde büßen müssen, und zwar bitter büßen.
    Allmählich ging es ihm wieder besser. Bei aller Wut empfand er auch eine eiskalte Zuversicht, und er sah wieder klarer. Ein Gedanke kam ihm, flüchtig, kaum greifbar noch, und wurde dann deutlicher, bis er genau erkannte, was er tun musste.
    Morgen würde er in aller Frühe in die Mine zurückkehren und den schwarzen Obsidianschädel herausholen.
8
    Da der Stollen, über den sie tags zuvor aus dem Berginneren entronnen waren, durch die Explosion der Sprengfalle eingestürzt und unpassierbar geworden war, wählte der Bergungstrupp, dem neben Pitt und Giordino auch Marquez, Sheriff Eagan und zwei Deputies angehörten, den gleichen Weg, auf dem Pitt keine vierundzwanzig Stunden früher von der Buccaneer-Mine aus vorgedrungen war. Von Pitts Computer geleitet, erreichten die sechs Männer nach kurzer Zeit den voll gelaufenen

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