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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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es in dem Logbuch des Wracks irgendeinen Hinweis darauf, woher der Schädel stammt?«
    Perlmutter schüttelte den Kopf. »Ich habe es noch nicht gelesen. Mrs. Mender-Husted hält es unter Verschluss.«
    Pitt hing seinen Gedanken nach, während die Zeit verstrich.
    Er fragte sich, wie viele andere Obsidianschädel weltweit verborgen sein mochten.
    Der lautlos dahinschnurrende Rolls-Royce schaffte die Fahrt nach Fredericksburg in genau anderthalb Stunden. Mulholand steuerte den vornehmen Wagen auf eine geschwungene Auffahrt, die zu einem malerischen, im Kolonialstil erbauten Haus auf einer Anhöhe über dem Rappahannock führte, von der aus man das Schlachtfeld überblicken konnte, auf dem im Bürgerkrieg an einem einzigen Tag zwölfeinhalbtausend Soldaten der Union gefallen waren. Das 1848 errichtete Haus erweckte indes eher angenehme Erinnerungen an längst vergangene Zeiten.
    »Nun, da wären wir«, sagte Perlmutter, als Mulholand die Tür öffnete.
    Pitt ging zum Heck des Wagens, klappte den Kofferraum auf und holte die Kiste mit dem Schädel heraus. »Das könnte interessant werden«, sagte er, als sie die Treppe hinaufstiegen und am Glockenstrang zogen.
    Christine Mender-Husted sah genauso aus, wie man sich eine Großmutter vorstellt. Sie war rüstig, wenn auch ein bisschen übergewichtig, hatte weiße Haare, ein Gesicht wie ein Barockengel und empfing sie mit einem freundlichen Lächeln.
    Die funkelnden, haselnussbraunen Augen, mit denen sie sie musterte, waren ständig in Bewegung, und auch sonst wirkte sie flink und behände. Sie begrüßte Perlmutter mit festem Handschlag und nickte, als er seinen Begleiter vorstellte.
    »Treten Sie bitte ein«, sagte sie liebenswürdig. »Ich habe Sie schon erwartet. Darf ich Ihnen einen Tee anbieten?«
    Beide Männer nahmen die Einladung an, worauf sie in eine hohe, holzgetäfelte Bibliothek geleitet wurden und auf bequemen Ledersesseln Platz nahmen. Nachdem ein junges Mädchen, das als Nachbarstochter vorgestellt wurde, die im Haus aushalf, den Tee serviert hatte, wandte sich Christine an Perlmutter.
    »Nun ja, St. Julien, wie ich Ihnen am Telefon bereits mitteilte, bin ich nach wie vor nicht bereit, die Schätze meiner Familie zu verkaufen.«
    »Ich muss gestehen, dass ich die Hoffnung darauf nie aufgegeben habe«, sagte Perlmutter, »aber ich habe Dirk aus einem anderen Grund mitgebracht.« Er wandte sich an Pitt.
    »Würdest du Mrs. Mender-Husted zeigen, was sich in der Kiste befindet?«
    »Christine bitte«, sagte sie. »Der Doppelname geht einem gar zu schwer von der Zunge.«
    »Leben Sie schon immer in Virginia?«, fragte Pitt, um mit ihr ins Gespräch zu kommen, während er die Schnappschlösser der Kiste öffnete, die den Schädel aus der Paradise-Mine enthielt.
    »Ich stamme aus einer alten kalifornischen Familie. Sechs Generationen sind dort groß geworden, und rund um San Francisco leben immer noch viele von uns. Wie es das Glück und der Zufall wollten, heiratete ich einen Mann aus Virginia, der als Sonderberater im Dienst dreier Präsidenten stand.«
    Pitt schwieg, als sein Blick auf einen schwarzen Obsidianschädel fiel, der über dem flackernden Feuer auf dem Kaminsims stand. Dann öffnete er langsam, wie in Trance die Kiste. Er nahm seinen Schädel heraus, ging hin und stellte ihn neben sein Ebenbild auf den Kamin.
    »Herrje«, stieß Christine aus. »Ich hätte mir nie träumen lassen, dass es noch einen Zweiten gibt.«
    »Ich auch nicht«, sagte Pitt und musterte die beiden schwarzen Schädel.
    »Soweit ich das mit bloßem Auge feststellen kann, sind die völlig identisch, die gleiche Form, die gleiche Machart. Sogar die Abmessungen stimmen allem Anschein nach überein. Als ob sie aus einem Guss gemacht wären.«
    »Sagen Sie mal, Christine«, meldete sich Perlmutter, die Teetasse in einer Hand. »Was war das denn für eine gruslige Geschichte, die Ihre Urgroßmutter über diesen Schädel zu erzählen wusste?«
    Sie schaute ihn an, als wüsste sie nicht, was die dumme Frage sollte.
    »Sie wissen doch ebenso gut wie ich, dass man ihn auf einem im ewigen Eis eingefrorenen Schiff namens
Madras
gefunden hat. Sie war mit siebenunddreißig Passagieren und vierzig Mann Besatzung von Bombay nach Liverpool unterwegs, hatte Tee, Seide, Gewürze, Porzellan und Rattan geladen. Meine Urgroßeltern fanden den Schädel in einem Stauraum, in dem noch zahllose andere uralte Artefakte aufbewahrt wurden.«
    »Ich wollte auf etwas anderes hinaus. Haben Sie irgendeinen

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