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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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etwas dazu einfällt.«
    Bei Pitt schrillten augenblicklich die Alarmglocken.
    Allmählich bangte er um seinen Verstand. Allein der Gedanke, dass es irgendeine Verbindung zwischen den Mordbuben vom Vierten Reich und einem alten Unterseeboot geben könnte, kam ihm vor wie der helle Wahnsinn.
    Und dennoch – immerhin war dieser ganze unglaubliche Fall von Anfang an nichts als aberwitzig gewesen.
    »Verständige den Admiral«, befahl Pitt. »Sag ihm, dass wir möglicherweise Hilfe brauchen.«
    »Wollen wir ihn ein bisschen ärgern?«, fragte Gillespie, der damit das U-Boot meinte. »Kehrtmachen und Katz-und-Maus mit ihm spielen?«
    Pitt schüttelte kurz den Kopf. »Unser Schatten muss leider warten. Die Suche nach der
Madras
geht vor.«
    »Ist das der Name des Schiffes?«
    Pitt nickte. »Ein Ostindienfahrer, der 1779 verloren ging.«
    »Und du glaubst, dass sie irgendwo an der Küste im Eis liegt«, sagte Gillespie mit zweifelndem Unterton.
    »Zumindest hoffe ich, dass sie noch da ist.«
    »Was verspricht sich denn die NUMA davon?«
    »Die Lösung zu einem uralten Rätsel.«
    Gillespie verlangte keine ausführliche Erklärung. Wenn Pitt sich nicht weiter darüber auslassen wollte, sollte ihm das recht sein. Er war für das Schiff und die Menschen an Bord verantwortlich. Einen Befehl seiner Vorgesetzten führte er ohne Widerworte aus, es sei denn, man verlangte von ihm, dass er sein Schiff aufs Spiel setzte.
    »Wie weit soll ich mit dem Schiff ins Packeis vordringen?«
    Pitt reichte dem Kapitän einen Zettel. »Ich wäre dir dankbar, wenn du mit der
Polar Storm
genau diese Position anlaufen könntest.«
    Gillespie musterte einen Moment lang die Angaben. »Ist ‘ne Weile her, seit ich das letzte Mal anhand von Längen und Breitengraden navigiert habe, aber ich bring dich so dicht wie möglich ran.«
    »Erst den Kompass, dann die Funkortung, danach die Satellitenpeilung. Irgendwann erfindet einer ein Gerät, auf dem man auf den Zentimeter genau ablesen kann, wie weit es bis zur nächsten Rolle Klopapier ist.«
    »Darf ich fragen, woher du diese Angaben hast?«
    »Aus dem Logbuch der
Paloverde
, einem Walfangschiff, das den Ostindienfahrer vor langer Zeit entdeckt hat. Leider kann ich dir nicht dafür garantieren, wie genau sie sind.«
    »Weißt du«, sagte Gillespie bedächtig, »ich wette, dass der Skipper von dem alten Walfänger sein Schiff punktgenau auf Position bringen konnte. Ich dagegen wäre schon heilfroh, wenn ich’s auch nur halbwegs hinkriege.«
    Die
Polar Storm
drang in das Packeis vor und stieß durch die treibenden Schollen, als gälte es, eine gegnerische Abwehrreihe aufzureißen.
    Am Anfang, als das Eis allenfalls dreißig Zentimeter dick war, schnitt der wuchtige Bug mühelos durch den Frostpanzer, doch je näher sie der Küste kamen, desto stärker wurde das Packeis, bis es schließlich meterdick auf dem Meer lag. Danach kam das Schiff langsam zum Stillstand, setzte zurück und fuhr erneut gegen das Eisfeld an, bahnte sich eine gut fünfzehn Meter breite Fahrrinne, bis sich der Panzer vor ihm wieder schloss.
    Dann ging das Ganze von vorne los, bis der Bug einmal mehr das Eis aufgebrochen hatte.
    Gillespie schaute sich dieses mühselige Aufbrechen des Eises nicht mit an. Er saß in einem Drehstuhl und ließ den Bildschirm des Tiefenecholots nicht aus den Augen. Mit diesem Gerät, das Schallwellen aussendet und deren Widerhall empfängt, lässt sich die genaue Tiefe des Meeresbodens feststellen. Die Gewässer hier waren noch nicht erforscht, und auf keiner Seekarte war die Meerestiefe verzeichnet.
    Pitt stand ein paar Schritte entfernt. Er schaute durch Gillespies Fernglas, dessen dunkel getönte Linsen das gleißende Licht auf dem Eis dämpften. Gut dreißig Meter hoch ragten die weißen Klippen am Küstensaum auf, bevor sie in ein weites Plateau übergingen. Er suchte den Fuß der Klippen ab, entdeckte aber nicht die geringste Spur von der
Madras
, weder eine Heckgalerie noch irgendwelche Masten, die aus dem Eis aufragten.
    »Mr. Pitt?«
    Er drehte sich um und sah einen stämmigen Mann vor sich stehen. Er war etwa Ende vierzig, hatte ein rosiges Gesicht mit funkelnden grünen Augen und einem breiten Mund, der zu einem schiefen Grinsen verzogen war. Er bot ihm seine kleine, beinahe zierliche Hand zum Gruß.
    »Ja«, erwiderte Pitt, erstaunt über den festen Händedruck.
    »Ich bin Ed Northrop, wissenschaftlicher Leiter und Glaziologe. Ich glaube, wir hatten noch nicht das Vergnügen.«
    »Dr.

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