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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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wollte sich nicht entmutigen lassen. Er war sich durchaus darüber im Klaren, dass die Suche nach einem vor so langer Zeit verschollenen Schiff vor allem Geduld erforderte. Keiner konnte sagen, wie dick der Eispanzer war, der sich in den letzten hundertfünfzig Jahren um das Schiff gebildet hatte. Soweit er wusste, konnte es gut und gern hundert Meter tief im Eis liegen.
    Pitt orientierte sich an der
Polar Storm
und bestimmte das Gebiet, das sie systematisch absuchen sollten – einen rund drei Kilometer langen Küstenstreifen zu Füßen der Klippen. Pitt und Cox hatten kleine GPS-Empfänger dabei, nicht größer als eine Zigarettenschachtel, mit denen sie jederzeit ihre genaue Position feststellen konnten. Dann teilten sie sich auf und ließen die Schlitten am Ausgangspunkt stehen. Pitt hielt sich nach links, während Cox und Northrop die rechte Seite übernahmen. Nach etwa anderthalb Kilometern, so war es vereinbart, sollten sie zum Ausgangspunkt zurückkehren.
    Pitt, der mit seinen Skiern auf dem Eisfeld zu Füßen der Klippen besser vorankam, traf als Erster wieder bei den Schlitten ein. Meter um Meter hatte er die Klippen und die Schründe dazwischen abgesucht, ohne die geringste Spur von der
Madras
zu finden. Dreißig Minuten später kehrte der Glaziologe zurück, legte sich rücklings mit ausgestreckten Armen und Beinen auf einen Eishügel und ruhte sich aus. Er schaute Pitt durch seine dunkel getönte Sonnenbrille an und winkte ab.
    »Tut mir Leid, Dirk. Ich habe nirgendwo etwas entdeckt, das auch nur annähernd einem alten Schiff ähnelt.«
    »Ich habe auch nichts vorzuweisen«, entgegnete Pitt.
    »Ohne genaue Untersuchungen kann ich das zwar nicht feststellen, aber es könnte sein, dass das Eis im Lauf der Zeit ein paar Mal abgebrochen ist und das Schiff raus aufs Meer geschoben hat.«
    Gedämpft ertönte Gillespies Stimme aus einer Tasche von Pitts dick gefütterter Schneejacke. Er holte ein kleines Funkgerät heraus und meldete sich. »Schieß los, Dan, ich höre.«
    »Sieht so aus, als ob ein schwerer Sturm aufzöge«, gab Gillespie durch. »Ihr solltet so schnell wie möglich zum Schiff zurückkehren.«
    »Nichts dagegen einzuwenden. Bis bald.«
    Pitt steckte das Funkgerät wieder in die Tasche, ließ den Blick nach Norden schweifen, über das Eisfeld hinweg. Weit und breit nichts zu sehen. »Wo ist denn Cox geblieben?«
    Sichtlich betroffen setzte sich Northrop auf und schaute über das Eis.
    »Er hat einen Spalt zwischen den Klippen entdeckt, den er erkunden wollte. Ich dachte, er sieht sich kurz mal um und kommt mir dann hinterher.«
    »Ich schau lieber mal nach, wo er steckt.«
    Pitt stieß sich mit den Skistöcken ab und folgte den Fußspuren im Schnee. Der Wind frischte zusehends auf und trieb Eiskristalle vor sich her, die wie ein weißer Schleier in der Luft hingen. Die Landschaft ringsum wirkte grau und stumpf, und die Sonne war endgültig hinter den Wolken verschwunden. Er konnte nur den Mut bewundern, den Roxanna Mender bewiesen hatte. Seiner Ansicht nach war es das reinste Wunder, dass sie bei dieser furchtbaren Kälte überlebt hatte.
    Erst jetzt fiel ihm auf, dass er unmittelbar unter eisigen Schroffen und Schründen entlangmarschierte, die drohend über ihm aufragten. Einen Moment lang hatte er das Gefühl, als könnten sie ihn jederzeit unter sich begraben.
    Trotz des heulenden Windes meinte er irgendwo in der Nähe einen dumpfen Schrei zu hören. Er blieb stehen, spitzte die Ohren und lauschte und starrte in die wirbelnden Eiskristalle, als könnte er hindurchsehen.
    »Mr. Pitt! Hier drüben!«
    Zunächst sah Pitt nichts als die frostig weiße Wand der Klippe. Dann meinte er undeutlich irgendetwas Türkisgrünes zu erkennen, kaum mehr als einen Farbfleck, das ihm aus einem schwarzen Spalt zwischen den Zacken zuwinkte. Pitt stieß sich mit den Skistöcken ab und zog los. Er kam sich vor wie Ronald Colman, als er weiland auf der Kinoleinwand mitten in einem Schneesturm im Himalaja auf einen Tunnel stieß, der in das sagenumwobene Shangrila führte. Auch er fand sich unverhofft an einer windgeschützten Stelle wieder, nachdem ihm eben noch die Eiskristalle um die Augen gewirbelt waren.
    Er stützte sich auf die Stöcke, beugte sich vor und blickte in die Höhle im Eis, die etwa zweieinhalb Meter breit und gut sechs Meter hoch war, sich nach oben verjüngte und in einer spitz zulaufenden Decke endete. Nur andeutungsweise ließ sich der elfenbeinerne Schimmer der Rückwand erahnen. Unter dem

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