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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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gewesen sind – haben den Kopf in die Hände gestützt, als ob sie über ihr Schicksal nachsännen.«
    »Werd bloß nicht schwülstig«, grummelte Giordino.
    »Kommst du dir nicht vor wie Howard Carter, als er zum ersten Mal einen Blick in Tutanchamuns Grab geworfen hat?«
    »Howard hat Glück gehabt. Er hat was gefunden, was es hier nicht gibt.«
    »Und zwar?«
    »Schau dich um. Keinerlei Gold. Nicht mal Silber. Die Le ute hier müssen irgendwelche armen Verwandten vom guten Tut gewesen sein, wenn sie überhaupt mit ihm verwandt waren.
    Sieht so aus, als ob Kupfer ihr kostbarstes Edelmetall gewesen ist.«
    »Wann mögen sie sich wohl zur letzten Ruhe hierher zurückgezogen haben?«, entgegnete Gunn leise und nachdenklich.
    »Frag lieber, warum«, versetzte Giordino. »Ich hole jetzt jedenfalls die Kamera aus meinem Rucksack und halte das Ganze fest, damit wir endlich von hier wegkommen. In diesen alten Gräbern und Gruften wird mir nach ‘ner Weile immer mulmig im Magen.«
    Die nächsten fünf Stunden fotografierte Giordino jeden Quadratzentimeter der Kammer, während Gunn auf seinen kleinen Kassettenrekorder sprach, alles ganz genau beschrieb und sämtliche Grabbeigaben in einem Notizbuch auflistete. Sie fassten nichts an, ließen alles an Ort und Stelle. Vermutlich gingen sie nicht ganz so systematisch und streng wissenschaftlich vor wie Archäologen, aber für blutige Laien, die zudem unter schwierigen Bedingungen arbeiteten, schlugen sie sich wacker. Für alles Weitere waren andere zuständig, Fachleute für Ur- und Frühgeschichte. Die mussten des Rätsels Lösung finden und feststellen, wer die Toten in der Grabkammer waren.
    Erst am späten Nachmittag waren sie fertig. Gunn war bereits wieder in der Kammer, in der die Gebeine des armen Seemanns ruhten, als er bemerkte, dass Giordino nicht bei ihm war. Er kehrte zu der Stelle zurück, an der ein Teil der Decke eingestürzt war. Giordino stand inmitten des Gerölls und türmte Stein um Stein aufeinander, bis der Durchgang wieder dicht war.
    »Was versprichst du dir davon?«, fragte er.
    Giordino hielt inne und schaute ihn mit schweißüberströmtem Gesicht an. »So leicht kommt mir da keiner rein. Wenn einer da durch will, soll er gefälligst genauso schuften wie wir zwei.«
    Auf dem Rückweg kamen die beiden Männer erstaunlich gut voran.
    Zum einen hatten der Wind und der Regen deutlich nachgelassen, außerdem ging es zumeist bergab, und nur auf den letzten zehn, fünfzehn Metern mussten sie klettern. Gerade überwanden sie einen schmalen Felsvorsprung und waren nur noch ein Stück weit von ihrer Maschine entfernt, als vor ihnen ein orangeroter Feuerball in die feuchte Luft aufstieg. Ohne Donnergrollen oder ohrenbetäubendes Getöse. Lediglich von einem dumpfen Knall begleitet, als ob ein Feuerwerkskörper in einer Blechbüchse explodiert wäre. Im nächsten Moment war das Feuer wieder verglüht, und nur mehr eine Rauchsäule stieg zu den dunklen Wolken auf.
    Ohnmächtig und fassungslos mussten Giordino und Gunn mit ansehen, wie ihr Kipprotorflugzeug aufplatzte wie eine überreife Melone.
    Trümmer flogen durch die Luft, als das zerfetzte und qualmende Wrack über die Felskante kippte, am Steilhang aufschlug, weiter zerrissen wurde, bis es schließlich über die Klippen stürzte und mit einem lauten Aufklatschen in den Brechern landete, die unten an die Insel schlugen.
    Das Kreischen des berstenden Metalls war längst verstummt, doch die beiden Männer standen immer noch wie angewurzelt da. Fast eine Minute lang brachten sie kein Wort heraus. Gunn war sichtlich betroffen und starrte ungläubig vor sich hin. Ganz anders Giordino. Er war sauer, verdammt sauer. Kreidebleich vor Wut und mit geballten Fäusten sah er auf die Stelle, wo eben noch ihr Flugzeug gestanden hatte.
    »Unmöglich«, murmelte Gunn schließlich. »Nirgendwo ein Boot in Sicht, nirgendwo anders kann ein Flugzeug landen. Hier kann keiner unbemerkt eine Bombe in unserer Maschine angebracht haben.«
    »Die Bombe wurde gelegt, bevor wir in Kapstadt gestartet sind«, versetzte Giordino frostig. »Mit einem Zeitzünder versehen, der auf dem Rückflug losgehen sollte.«
    Gunn starrte ihn fassungslos an. »Aber weil wir uns stundenlang in der Gruft aufgehalten haben…«
    »Sind wir am Leben geblieben. Diese Killer, wer immer sie auch sind, haben nicht damit gerechnet, dass wir auf irgendwas Interessantes stoßen, das uns ein paar Stunden beschäftigt.
    Deshalb haben sie den Zeitzünder vier

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