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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Sie sich vor, man könnte sie wieder zum Leben erwecken.«
    Pitt war einen Moment lang wie betäubt. Und wenn die Wissenschaft eines Tages womöglich wirklich so weit war, dass man die toten, tiefgefrorenen Passagiere und Besatzungsmitglieder der
Madras
wieder auferstehen lassen konnte? »Denken Sie doch nur, wie viele Geschichtsbücher umgeschrieben werden müssten, wenn jemand, der seit zweihundert Jahren tot ist, wieder unter uns weilte und erzählte, wie es wirklich gewesen ist.«
    Northrop hob beide Hände. »Wozu die Träumereien? Wir erleben das ohnehin nicht mehr.«
    »Wahrscheinlich nicht«, sagte Pitt, der immer noch darüber nachdachte.
    »Aber ich wünschte, ich könnte dabei sein, wenn diese armen Seelen aufwachen und sehen, was seither aus ihrer Welt geworden ist.«
    Vier Stunden später verzogen sich die Sturmwolken, und der Wind flaute ab. Cox trat vor die Höhle und winkte mit der gelben Plane, mit der ihr Werkzeugkasten abgedeckt gewesen war, als hätte er eine Fahne in der Hand. Die Gestalten da drüben hatten ihn offenbar bemerkt, denn jetzt marschierten sie über das zerklüftete Packeis hinweg auf die Höhle zu. Pitt zählte insgesamt zehn Mann, alle in türkisfarbenen Schneeanzügen, die auf dem weißen Untergrund deutlich zu erkennen waren. Als sie näher kamen, sah Pitt, dass Gillespie den Trupp anführte. Die kleine Gestalt dahinter musste die Journalistin sein, diese Evie Tan.
    Dreißig Minuten später kam Gillespie lächelnd auf Pitt zu.
    »Ein hübscher Spaziergang bei bestem Wetter«, sagte er freudestrahlend.
    »Willkommen im antarktischen Museum mit seinen Zeugnissen aus alten Seefahrerzeiten«, sagte Pitt, führte den Kapitän hinein und deutete hinauf zu dem Schiffsrumpf. »Pass auf, dass du auf den Stufen, die Ira ins Eis gehauen hat, nicht abrutschst.«
    Während Pitt und Gillespie die
Madras
erkundeten, auf Schritt und Tritt von Evie Tan begleitet, die mindestens zehn Rollen Film verknipste, buchstäblich jeden Quadratzentimeter des Schiffes fotografierte, sich keinen der Toten entgehen ließ, halfen Cox und Northrop den Männern von der
Polar Storm
, die Schlitten mit ihrer uralten Fracht zu dem Eisbrecher zu ziehen.
    Pitt musste unwillkürlich grinsen, als er sah, wie Evie ihren Parka aufzog, den dicken Wollpullover hochschob, den sie darunter trug, und die Filmrollen mit Hilfe von Klebeband unter ihrer langen Unterhose verstaute. Lächelnd schaute sie ihn an.
    »So schützt man Filme vor der Kälte.«
    Jake Bushey, der Erste Offizier der
Polar Storm
, meldete sich über Funk bei Gillespie. Der Kapitän hörte einen Moment lang zu, dann steckte er das Funkgerät wieder in die Tasche. Pitt konnte ihm den Missmut förmlich am Gesicht ansehen. »Wir müssen zurück zum Schiff.«
    »Zieht etwa schon wieder ein Sturm auf?«, fragte Evie.
    Er schüttelte nur kurz den Kopf. »Das U-Boot«, sagte er grimmig. »Es ist mitten im Eis aufgetaucht, knapp anderthalb Kilometer von der
Polar Storm
entfernt.«
18
    Als sie sich dem Schiff näherten, sahen sie das Unterseeboot, das wie ein schwarzer Walbuckel aus dem Packeis ragte. Kurz darauf konnten sie Gestalten auf dem Kommandoturm erkennen, dann weitere, die aus einer Luke im Rumpf kletterten und die Bordkanone bemannten.
    Das U-Boot war knapp einen halben Kilometer von der
Polar Storm
entfernt aus dem Eis gebrochen.
    Gillespie meldete sich über Sprechfunkgerät bei seinem Ersten Offizier.
    »Bus hey?«
    »Zur Stelle, Sir.«
    »Lassen Sie alle wasserdichten Schotten schließen und sorgen Sie dafür, dass sämtliche Besatzungsmitglieder und Wissenschaftler ihre Schwimmwesten anlegen.«
    »Jawohl, Sir«, erwiderte Bushey. »Alle wasserdichten Schotten schließen.«
    »Dieses Geisterschiff ist die reinste Pest«, grummelte Gillespie. »Ein Unglücksbote, wie er im Buche steht.«
    »Sei froh, dass es nicht schlimmer gekommen ist«, sagte Pitt.
    »Im Eis kann das U-Boot wenigstens keinen Torpedo abschießen.«
    »Stimmt, aber die haben auch eine Bordkanone.«
    Ein Warnsignal, tief und dröhnend, das alle Mann an Bord darauf hinwies, dass die wasserdichten Schotten geschlossen wurden, hallte über das Eis, worauf sich Pitt und alle anderen noch mehr ins Zeug legten. Verbissen schleppten sie die schweren Schlitten durch den mittlerweile niedergewalzten Schnee zum Schiff, auf die Gangway zu, an der bereits etliche Besatzungsmitglieder standen, die ihnen ungeduldig zuwinkten.
    Der Kapitän griff erneut zum Funkgerät. »Bushey, hat sich das U-Boot

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