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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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müssen alles aufgegessen haben, einschließlich Packpapier, Dosen und Gläser.«
    »Na ja, das Papier vielleicht«, grummelte Northrop, dem allmählich ausgesprochen unwohl zu Mute war.
    »Bleiben wir lieber beisammen«, sagte Pitt. »Einer von uns könnte irgendwas entdecken, was den anderen entgeht.«
    »Suchen wir denn irgendwas Bestimmtes?«, fragte Cox.
    »Einen Stauraum im Zwischendeck des Achterschiffs, unmittelbar unter der Kapitänskajüte.«
    »Müsste meiner Ansicht nach mindestens zwei Decks weiter unten sein.«
    »Das hier muss die Kombüse für die Passagiere und die Offiziere des Schiffs gewesen sein. Die Kapitänskajüte müsste ganz in der Nähe sein. Los, wir suchen einen Niedergang.«
    Pitt trat durch eine Tür und richtete den Lichtstrahl in den Speiseraum.
    Der Tisch, die Stühle und sämtliche Möbel rundum waren von einer dicken Eisschicht überzogen. Im Schein der Halogenlampen funkelte der ganze Raum wie ein KristallLüster. Mitten auf dem Esstisch stand ein Teeservice, als wartete es nur darauf, benutzt zu werden.
    »Hier sind keine Leichen«, sagte Northrop erleichtert.
    »Sie sind alle in ihren Kajüten gestorben«, erwiderte Pitt.
    »Wahrscheinlich an Unterkühlung, Hunger und Skorbut.«
    »Wie geht’s von hier aus weiter?«, fragte Cox.
    Pitt richtete den Lichtstrahl in einen Durchgang hinter dem Esstisch.
    »Da draußen sollten wir einen Niedergang finden, der zum Deck darunter führt.«
    »Wie wollen Sie sich auf einem zweihundert Jahre alten Schiff zurechtfinden?«
    »Ich habe mir die alten Entwürfe und Planzeichnungen für die Handelsschiffe vorgenommen, die einst nach Ostindien gefahren sind. Bis jetzt habe ich zwar noch nie eins aus der Nähe gesehen, aber ich kenne sämtliche Ecken und Winkel.«
    Sie stiegen eine Leiter hinab, rutschten ein paar mal auf den vereisten Sprossen ab, blieben aber auf den Beinen. Pitt, der voranging, kam an einer alten Kanone vorbei, die so neu aussah, als käme sie frisch aus der Gießerei. Die Tür zum Stauraum stand offen, so wie Roxanna und die Besatzung der
Paloverde
sie hinterlassen hatten.
    Gespannt und voller Erwartung trat Pitt hinein und ließ den Lichtstrahl herumwandern.
    Entlang der Schotten waren vom Boden bis zur Decke Packkisten übereinander gestapelt, genau wie vor hundertvierzig Jahren. Zwei weitere Kisten, deren Deckel aufgestemmt waren, standen auf den Planken. Ein umgekipptes Kupfergefäß lag hinter der Tür. Vermutlich war es dort hineingerollt, als Mender und seine Männer das Schiff wegen des auftauenden Packeises in aller Eile verlassen hatten.
    Pitt kniete sich hin, holte die in den Kisten verstauten Gegenstände vorsichtig, geradezu liebevoll heraus und stellte sie auf die eisigen Planken. In kurzer Zeit hatte er eine ganze Menagerie um sich versammelt – allerlei Statuen, die Katzen, Hunde, Rinder oder Löwen darstellten, aber auch Wesen, wie er sie noch nie gesehen hatte. Einige waren aus Kupfer gefertigt, viele aus Bronze. Außerdem fand er etliche Menschengestalten, Frauen hauptsächlich, in lange Gewänder mit Faltenröcken gekleidet, die bis auf ihre seltsamen Stiefel hinabreichten.
    Die kunstvoll ziselierten Haare waren zu Zöpfen geflochten, die bis zur Hüfte herabhingen, die Brüste deutlich ausgebildet, ohne übertrieben füllig zu wirken.
    Wie Chips auf einem Kasinotisch lagen am Boden der beiden Kisten Kupferscheiben, die etwa einen Zentimeter dick waren und einen Durchmesser von etwa zwölf Zentimetern hatten. Auf beiden Seiten waren Schriftzeichen eingraviert, die Pitt bekannt vorkamen, glichen sie doch denen, die er in jener Kammer in der Paradise-Mine gesehen hatte. Im Mittelpunkt der Scheiben befanden sich zwei Abbildungen – auf der einen Seite ein Mann, auf der anderen eine Frau. Der Mann trug eine hohe, spitz zulaufende Mütze mit einem seitlichen Knick, einen metallenen Brustpanzer unter einem wehenden Umhang und einen kurzen Rock, der einem schottischen Kilt ähnelte. Er saß auf einem Pferd, aus dessen Kopf ein Horn ragte, und hatte ein breites Schwert in der erhobenen Hand, mit dem er offenbar auf den Hals einer gewaltigen Echse mit weit aufgerissenem Maul und gefletschten Zähnen einschlagen wollte.
    Die Frau auf der anderen Seite der Scheibe war genauso gekleidet wie der Mann, trug aber mehr Schmuck, Ketten vor allem, die allem Anschein nach aus Muscheln und Perlen gefertigt waren. Auch sie saß auf einem Einhorn, hatte aber kein Schwert in der Hand, sondern stieß einen Speer in den Leib

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