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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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die kalte Luft. Der Pilot war alles andere als ein Draufgänger.
    Vorsichtig flog er hoch über die Klippen an, blieb mindestens drei Minuten in der Luft stehen und musterte den Felsvorsprung, auf dem einst das Kipprotorflugzeug gestanden hatte. Dann ging er langsam tiefer, tastete sich durch die Luftströmungen hindurch, bis die Landekufen auf dem felsigen Untergrund aufsetzten und die Rotorblätter langsam ausdrehten.
    Danach Stille. Kein heulender Wind mehr, der über den Berghang fegte. Kurz darauf wurde die große, fast anderthalb Meter breite Schiebetür geöffnet, und sechs Männer in schwarzen Overalls sprangen heraus. Sie waren bis an die Zähne bewaffnet und sahen aus, als wollten sie irgendwo einen Zwergstaat erobern.
    »Sehr seltsamer Rettungstrupp«, sagte Giordino.
    Gunn hatte bereits das Globalstar-Telefon in der Hand und wählte den Admiral in Washington an. »Wir haben Besuch bekommen. Sechs bewaffnete Männer in einem schwarzen Hubschrauber ohne Kennzeichen«, sagte Gunn, als Sandecker sich meldete.
    »Kommt mir vor, als müsste ich heute ständig die Feuerwehr spielen«, sagte Sandecker bissig. »Erst für Pitt und jetzt für euch.« Sein Tonfall verriet, wie besorgt er war. »Wie lange könnt ihr euch verstecken?«
    »Allenfalls zwanzig bis dreißig Minuten«, erwiderte Gunn.
    »Eine Raketenfregatte der US-Marine läuft St. Paul mit voller Fahrt an. Ich werde den Kapitän bitten, dass er den Bordhubschrauber losschickt, sobald er in Reichweite ist.«
    »Irgendeine Ahnung, Admiral, wie lange das noch dauert?«
    Betretenes Schweigen, dann: »Zwei Stunden, mit etwas Glück vielleicht ein paar Minuten weniger.«
    »Ich weiß, dass Sie alles versucht haben«, sagte Gunn leise, mit verständnisvollem Unterton, »und wir danken Ihnen dafür.«
    Er wusste, dass der Admiral kurz davor stand, die Fassung zu verlieren. »Nur keine Sorge. Al und ich sind bis Montag wieder im Büro.«
    »Sehen Sie zu, dass es klappt«, erwiderte Sandecker mit düsterem Tonfall.«
    »Wiedersehen, Sir.«
    »Wiedersehen, Rudi. Viel Glück. Und sagen Sie Al, dass ich ihm eine Zigarre schulde.«
    »Wird gemacht.«
    »Wie lange?«, fragte Giordino, der mit dem Schlimmsten rechnete, als er Gunns Miene sah.
    »Zwei Stunden.«
    »Na prachtvoll«, schnaubte Giordino. »Ich wünschte, jemand könnte mir erklären, woher diese Mordbuben wissen, dass wir hier sind.«
    »Gute Frage. Wir waren eine kleine, handverlesene Runde.
    Nicht mehr als fünf Personen wussten, wo die Passagiere der
Madras
den schwarzen Schädel gefunden haben.«
    »Allmählich glaube ich, dass die überall ihre Spitzel sitzen haben«, sagte Giordino.
    Der Suchtrupp teilte sich auf. Drei der bewaffneten Männer schwärmten fünfzig Meter aus und kämmten den Berghang ab, die anderen drei zogen in die entgegengesetzte Richtung. Allem Anschein nach wollten sie in weitem Bogen bergauf klettern, bis sie die Höhle entdeckten.
    »Eine Stunde«, murmelte Gunn. »Die brauchen etwa eine Stunde, bis sie auf den alten Weg stoßen.«
    »Meiner Meinung nach keine fünf Minuten«, sagte Giordino und deutete auf den aufsteigenden Hubschrauber. »Der Pilot führt seine Kumpel direkt zu unserer Tür.«
    »Meinst du, es bringt was, wenn wir mit ihnen verhandeln?«
    Giordino schüttelte den Kopf. »Wenn die Typen zu der Bande gehören, an die Dirk und ich in Telluride geraten sind, gibt’s weder Gnade noch Pardon.«
    »Zwei wehrlose Männer gegen sechs, die bis an die Zähne bewaffnet sind. Wir müssen etwas fürs Kräfteverhältnis tun.«
    »Hast du einen Plan?«, fragte Giordino.
    »Selbstverständlich.«
    Giordino warf dem kleinen Mann, der so streberhaft und gelehrt wirkte, einen nachdenklichen Blick zu. »Ist er hinterhältig, niederträchtig und gemein?«
    Gunn nickte und grinste verschmitzt. »All das und noch mehr.«
    Der Hubschrauber kreiste drei Mal um den Berg, ehe der Pilot den alten Weg entdeckte, der zu dem Stollen führte. Nachdem er die beiden Suchtrupps verständigt hatte, blieb er darüber stehen, damit sie sich an ihm orientieren konnten. Die ersten drei Männer stießen auf den Weg und rückten hintereinander vor, im Abstand von zwanzig Metern. Die typische Stoßtrupptaktik – der erste Mann achtet auf das Gelände vor ihm, der zweite sichert den Hang nach oben ab, während der dritte den unteren Teil übernimmt. Der Helikopter flog daraufhin zum zweiten Trupp, der die andere Seite des Berges abgesucht hatte, und lotste ihn zu dem Weg.
    Der erste Trupp kletterte

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