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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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wahrte so weit wie möglich Funkstille und reagierte nicht auf ihre Anrufe, da er Angst hatte, die fremde Stimme könnte ihnen auffallen.
    Gunn und Giordino zogen einen der Toten aus, der um Schulter und Taille etwa so kräftig gebaut war wie Giordino.
    Nachdem er in den schwarzen Overall geschlüpft war, krempelte er die ein paar Zentimeter zu langen Ärmel und Hosenbeine hoch, hängte sich das Sturmgewehr um und trat dreist nach draußen. Er nuschelte aus dem Mundwinkel in das Mikrofon am Kopfhörer und versuchte den Tonfall des Mannes zu treffen, den er getötet hatte.
    »Weshalb braucht ihr so lange, Nummer vier?«, fragte er ruhig, ohne zu dem Hubschrauber aufzublicken. »Ihr benehmt euch wie alte Weiber. Ich habe euch doch gesagt, dass in der Höhle nichts ist außer den Knochen eines alten Seemanns, der auf der Insel gestrandet ist.«
    »Du klingst nicht so wie sonst, Nummer eins.«
    Giordino wusste, dass er sie nicht mehr länger täuschen konnte. »Ich krieg ‘ne Erkältung. Kein Wunder bei diesem Mistwetter.«
    »Du siehst aus, als ob du durch die Erkältung um zehn Zentimeter geschrumpft bist.«
    »Macht euch ruhig lustig«, nuschelte Giordino. »Ich seh zu, dass ich aus dem Regen rauskomme. Schlage vor, dass ihr das auch tut.«
    Er drehte sich um und zog sich wieder in die Höhle zurück, überzeugt davon, dass er keine Kugel in den Rücken bekommen würde, zumindest so lange nicht, bis sich die Männer hundertprozentig sicher waren, dass sie nicht auf einen ihrer Kameraden schossen.
    »Die haben etwas spitzgekriegt«, sagte Gunn. »Ich habe euer Gespräch über Funk verfolgt.«
    »Wie lautet Plan zwei?«, fragte Giordino lakonisch.
    »Wir kriechen durch die Einsturzstelle in den nächsten Stollen und überfallen sie von dort aus.«
    »Damit erwischen wir allenfalls einen oder zwei, wenn wir Glück haben.«
    »Dann sind wir zumindest in der Überzahl«, sagte Gunn geradezu fröhlich.
    Sie hatten nur ein paar Minuten Zeit, daher arbeiteten sie fieberhaft, bis sie so viele Steine beiseite geräumt hatten, dass sie in die Gruft kriechen konnten. Trotz der feuchten Kälte schwitzten sie am ganzen Körper, als sie die beiden Toten durch den schmalen Spalt schleppten, sich ebenfalls hindurchwanden und ihre Rucksäcke hinter sich herzogen.
    Gerade noch rechtzeitig. Kaum hatten sie die letzten Felsbrocken wieder aufgetürmt und waren hinter ihren kleinen Gucklöchern in Stellung gegangen, als Nummer vier in die Kammer sprang und sich zu Boden warf, unmittelbar gefolgt von Nummer fünf, worauf beide den Lichtstrahl ihrer Lampen über die Wände kreisen ließen und mit ihren Gewehren rundum absicherten.
    »Ich hab’s dir doch gesagt«, flüsterte Giordino Gunn ins Ohr, damit kein Ton durch das Mikrofon vor seinem Mund drang.
    »Die haben Nummer sechs als Reserve draußen gelassen.«
    »Hier drin ist niemand«, sagte Nummer vier. »Die Höhle ist leer.«
    »Unmöglich«, ertönte die Stimme des Hubschrauberpiloten.
    »Alle drei sind vor fünfzehn Minuten zum Stollen vorgerückt.«
    »Er hat Recht«, sagte Nummer fünf. »Nummer eins, zwei und drei sind verschwunden.«
    Sie tuschelten miteinander, aber Gunn bekam über Kopfhörer jedes Wort mit. Zwar waren sie immer noch auf der Hut und achteten auf jede verdächtige Bewegung, aber ihre Anspannung ließ nichtsdestotrotz etwas nach, als sie in der Kammer keinerlei Versteckmöglichkeit sahen.
    »Du übernimmst den Stehenden«, flüsterte Giordino. »Sie tragen kugelsichere Westen, also ziel auf den Kopf. Ich übernehme den am Boden.«
    Sie schoben die Mündung ihrer Waffen durch die knapp vier Zentimeter großen Löcher, durch die sie gerade noch zielen konnten, richteten sie auf die beiden Männer, die sie umbringen wollten, und gaben gleichzeitig zwei Schüsse ab, die wie ein Donnerschlag in der Felsenkammer widerhallten. Der Mann am Boden zuckte nur kurz auf, während der andere die Hände hochriss, aufkeuchte und über die zu seinen Füßen liegende Leiche sank.
    Giordino fegte die Steine vor seinem Gesicht beiseite, richtete die Lampe durch das Loch und betrachtete ihr Werk. Er wandte sich an Gunn und fuhr sich mit der Hand über die Kehle. Gunn verstand und stellte sein Funkgerät ab.
    »Wir müssen bleiben, wo wir sind«, grummelte Giordino.
    Ehe er das erklären konnte, dröhnte eine Stimme aus seinem Kopfhörer.
    »Was ist da drin los?«
    »Nichts Besonderes«, erwiderte Giordino, der keine Lust auf weitere Täuschungsmanöver hatte. »Wir haben ein

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