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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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an.
    »Mein Schiff«, stöhnte er leise. »Diese Saubande schießt mein Schiff kaputt.«
    »Beweg dich nicht«, befahl ihm Pitt. »Möglicherweise hast du innere Verletzungen.«
    »Was zum Teufel ist da oben los?«, ertönte die Stimme des Chefmaschinisten aus den noch funktionierenden Lautsprechern.
    Das Stampfen und Mahlen der Maschinen war so laut, dass er kaum zu verstehen war.
    Pitt schnappte sich den Hörer der Schiffssprechanlage. »Wir werden von einem U-Boot angegriffen. Holen Sie alles raus, was die Maschinen hergeben. Wir müssen außer Reichweite kommen, bevor wir zu Klump geschossen werden.«
    »Wir haben hier unten Schäden und ein paar Verletzte.«
    »Es wird noch viel schlimmer werden«, blaffte Pitt ihn an, »wenn Sie uns nicht auf volle Fahrt bringen.«
    »Jake«, stöhnte Gillespie. »Wo ist Jake?«
    Der Erste Offizier lag blutend und bewusstlos am Boden. Cox beugte sich benommen über ihn. »Außer Gefecht«, antwortete Pitt lediglich.
    »Wer ist der nächsthöhere Offizier?«
    »Joe Bascom war mein Zweiter Offizier, aber er ist von Montevideo aus in die Staaten zurückgekehrt, weil seine Frau ein Kind gekriegt hat. Hol Cox.«
    Pitt winkte dem schwergewichtigen Dritten Offizier zu. »Ira, der Kapitän will Sie sprechen.«
    »Haben wir das Wendemanöver schon hinter uns?«, fragte Gillespie.
    Cox nickte. »Ja, Sir, wir steuern auf Kurs nullfünfnull aus dem Packeis.«
    Pitt starrte wie gebannt auf das U-Boot und machte sich auf die nächste Granate aus der Bordkanone gefasst. Er musste nicht lange warten.
    Schon im nächsten Moment sah er das Geschoss über das Eis fliegen.
    Es durchschlug das Steuerbord-Rettungsboot, eine große Barkasse, in der sechzig Menschen Platz fanden, zertrümmerte es mit verheerender Wucht, explodierte am Schott zur Kombüse und setzte eine Druckwelle frei, unter der sich das Schiff nach Backbord neigte. Rauch und Flammen stiegen aus den Trümmern der zerfetzten Reling und der zersplitterten Davits auf, züngelten durch die klaffenden Löcher in Deck und Schott und breiteten sich in kürzester Zeit über das ganze Steuerbord-Bootsdeck aus.
    Noch ehe sich Pitt, Gillespie und Cox wieder erholt hatten, kam die nächste Granate aus der Mündung der Bordkanone und jagte wie eine heulende Furie auf den angeschlagenen Eisbrecher zu. Dann schlug sie mit einem Donnergetöse, das sich anhörte, als würde der halbe Bug weggerissen, im Vorschiff ein und schleuderte die Ankerketten in die Luft. Doch die
Polar Storm
fuhr weiter.
    Das Schiff entfernte sich immer schneller von dem U-Boot.
    Das Maschinengewehr auf dem Turm konnte nichts mehr ausrichten und verstummte.
    Doch der Abstand reichte bei weitem noch nicht aus. Als der Besatzung des U-Bootes klar wurde, dass der Eisbrecher unter Umständen außer Reichweite gelangen und entkommen könnte, lud und feuerte sie doppelt so schnell. Alle fünfzehn Sekunden kamen die Granaten jetzt angeflogen, aber nicht alle trafen das Schiff. Etliche gingen auf Grund der höheren Feuergeschwindigkeit daneben, und eine schoss so hoch über das Schiff hinweg, dass sie die Funk- und Radarantenne abriss.
    Der verheerende Angriff war so schnell erfolgt, dass Gillespie überhaupt keine Zeit gehabt hatte, darüber nachzudenken, ob er die Flagge streichen sollte, um allen an Bord das Leben zu retten. Nur Pitt wusste Bescheid, dass dies vergeblich wäre. Die Schergen vom Vierten Reich dachten nicht daran, auch nur einen von ihnen entrinnen zu lassen. Die hatten sich fest vorgenommen, sie alle umzubringen und mitsamt dem Eisbrecher auf den Meeresgrund zu schicken.
    Das Eis wurde allmählich dünner, je näher die
Polar Storm
der offenen See kam, und das angeschlagene Schiff brach hindurch, zermalmte die Schollen unter seinem Bug, während die Maschinen auf vollen Touren liefen und die Schrauben das kalte Wasser aufwirbelten. Pitt überlegte einen Moment, ob sie auf das U-Boot zuhalten und es rammen sollten, aber der Weg war zu weit. Das Forschungsschiff müsste ein fürchterliches Trommelfeuer über sich ergehen lassen, und außerdem könnte das U-Boot jederzeit tauchen und sich in Sicherheit bringen, ehe die
Polar Storm
ihm zu nahe kam.
    Vom Steuerbordboot war kaum mehr als ein Haufen qualmender Splitter übrig, neben dem die zerschmetterten Überreste von Bug und Heck von den verzogenen Davits hingen. Dunkler Rauch stieg aus den ausgezackten Einschusslöchern, aber solange der Maschinenraum nicht getroffen war, würde die
Polar Storm
weiter voranpflügen.

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