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Akte Weiß: Das Geheimlabor, Tödliche Spritzen

Titel: Akte Weiß: Das Geheimlabor, Tödliche Spritzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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„Man weiß nie, wer sich hier herumtreibt: Diebe, Mörder, sogar Anwälte.”
    „Ich muss mit Ihnen reden, Kate.”
    „Ich habe einen Anwalt. Reden Sie mit dem.”
    „Es geht um den O’Brien-Fall.”
    „Sparen Sie sich das für die Verhandlung auf.” Sie ging davon und ließ ihn einfach stehen.
    „Wir sehen uns vielleicht nicht bei der Verhandlung!” rief er ihr nach.
    „Wie schade!”
    Am Cottage hatte er sie eingeholt, doch sie schlug ihm die Verandatür vor der Nase zu.
    „Haben Sie gehört, was ich gesagt habe?” rief er von draußen herein.
    Mitten in der Küche ging Kate plötzlich die Bedeutung seiner Worte auf. Sie kam an die Tür zurück.
    „Ich bin vielleicht nicht bei der Verhandlung”, wiederholte David.
    „Was soll das heißen?”
    „Ich habe vor auszusteigen.”
    „Warum?”
    „Lassen Sie mich herein, und ich sage es Ihnen.”
    Kate drückte die Tür auf. „Kommen Sie herein, Mr. Ransom. Vielleicht ist die Zeit gekommen, dass wir miteinander reden.”
    Er folgte ihr schweigend in die Küche, blieb am Tisch stehen und beobachtete sie. Da sie keine Schuhe trug, fiel ihm auf, wie viel kleiner sie war als er. Kate wurde sich bewusst, dass sie ihn zum ersten Mal in Freizeitkleidung sah, und entschied, dass er ihr in Jeans besser gefiel als im Anzug. Sie fühlte sich leicht befangen unter seinem Blick und sagte: „Ich möchte mich anziehen. Entschuldigen Sie mich einen Moment.”
    Als Kate in einem dünnen Baumwollkleid in die Küche zurückkehrte, stand David am Tisch und blätterte ihr Buch durch. „Ein Kriegsroman”, erklärte sie, „nicht sehr gut, aber er vertreibt die Zeit.” Sie deutete auf einen Stuhl. „Setzen Sie sich, Mr. Ransom. Ich mache uns Kaffee.”
    Während sie den Kessel aufsetzte, spürte sie, dass David Ransom sie wieder beobachtete. Zu ihrer Verwunderung machte es sie leicht nervös, und sie verschüttete sogar etwas Kaffeemehl.
    „Lassen Sie mich das machen.” David schob sie freundlich beiseite.
    In seiner Nähe empfand sie wieder, dass sie sich gegen ihren Willen ungemein zu ihm hingezogen fühlte. Sie verfolgte einen Moment stumm, wie er den Schaden behob, und setzte sich dann an den Tisch.
    „Übrigens”, sagte er über die Schulter hinweg. „Können wir die Förmlichkeiten beiseite lassen? Ich heiße David.”
    „Ja, ich weiß.” Es ärgerte sie, wie atemlos ihre Stimme klang. Er setzte sich ihr gegenüber, und sie fragte: „Gestern wollten Sie mich noch hängen, was ist passiert?”
    Er zog die Fotokopie eines Zeitungsartikels aus der Tasche. „Diese Geschichte stand vor zwei Wochen im Star-Bulletin.”
    Kate las versonnen die Schlagzeile: Arzt aus Honolulu erstochen. „Was hat das mit mir zu tun?”
    „Kannten Sie das Opfer, Dr. Henry Tanaka?”
    „Er gehörte zur Gynäkologie, aber ich habe nie mit ihm zusammengearbeitet.”
    „Lesen Sie, wie die Wunden beschrieben werden.”
    Kate konzentrierte sich wieder auf den Artikel. „Hier steht, er starb an Wunden in Hals und Rücken.”
    „Richtig. Wunden, die von einem sehr scharfen Instrument herrührten. Die linke Halsschlagader wurde mit einem Schnitt durchtrennt, sehr wirkungsvoll und absolut tödlich.”
    Kate schluckte trocken. „Genauso wurde Ann …”
    Er nickte. „Dieselbe Methode, dasselbe Resultat.”
    „Woher wissen Sie das?”
    „Leutnant Ah Ching erkannte die Parallelen sofort. Deshalb stellte er Ihnen eine Wache vor das Krankenzimmer. Falls diese Morde miteinander zu tun haben, steckt hinter alledem ein System, eine Logik …”
    „Logik? Einen Arzt und eine Krankenschwester zu töten, das klingt für mich nach der Tat eines Psychopathen.”
    „Manchen Morden wohnt eine eigene Logik inne.” „Es gibt keinen logischen Grund, einen Menschen umzubringen.”
    „Natürlich nicht, und trotzdem begehen scheinbar normale Menschen Morde und das aus den niedrigsten Beweggründen.” Nach einer Pause fügte er hinzu: „Und dann gibt es da noch die Morde aus Leidenschaft. Offenbar hatte Dr. Tanaka eine Affäre mit einer Krankenschwester.”
    „Das haben viele Ärzte.”
    „Und viele Krankenschwestern.”
    „Von welcher reden wir hier?”
    „Ich dachte, das könnten Sie mir sagen.”
    „Tut mir Leid, aber der neueste Krankenhausklatsch ist mir nicht vertraut.”
    „Auch nicht, wenn es eine Patientin betrifft?”
    „Sie meinen Ellen? Ich kümmere mich nicht um das Privatleben meiner Patienten, es sei denn, ich habe den Eindruck, es sei wichtig für deren Gesundheit.”
    „In

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