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Akte Weiß: Das Geheimlabor, Tödliche Spritzen

Titel: Akte Weiß: Das Geheimlabor, Tödliche Spritzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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sind ein paar Lebensmittel, nur das Nötigste. Guy sagt, wir können morgen deinen Wagen holen. Dann kannst du selbst einkaufen fahren.”
    Sie zeigte Kate rasch alles Wissenswerte in der Küche und winkte sie dann ins Schlafzimmer, wo sie die Gardinen zurückzog. „Schau, Kate, das ist der Ausblick, den ich dir versprochen habe. Ich denke, Psychiater würden glatt überflüssig, wenn alle Menschen jeden Tag diesen Ausblick hätten, in der Sonne liegen und den Vögeln lauschen könnten.” Sie wandte sich Kate lächelnd zu. „Was denkst du?”
    Kate betrachtete den polierten Holzboden, die duftigen Gardinen, das goldene Licht, das hereinfiel. „Ich denke, ich will nie wieder hier weg”, erwiderte sie lächelnd.
    Schritte kamen patschend über die Veranda. Susan blickte sich um, als die Fliegendrahttür zuschlug. „Und damit enden Ruhe und Frieden”, seufzte sie.
    Als sie in die Küche zurückkehrten, sang William tonlos ein Lied und legte Zweige auf den Tisch. Adele, deren nackte Schultern von Sonnenöl glänzten, schenkte ihm ein Glas Apfelsaft ein.
    „Schau, Mommy!” William deutete stolz auf seine Schätze.
    „Lieber Himmel, was für eine Sammlung”, erklärte Susan gebührend beeindruckt. „Was willst du mit all den Stöcken machen?”
    „Das sind keine Stöcke, das sind Schwerter, um Monster zu töten.”
    „Monster? Aber Darling, ich habe dir doch gesagt, dass es keine Monster gibt!”
    „Gibt es doch!”
    „Daddy hat sie alle ins Gefängnis gesteckt, weißt du noch?”
    „Nicht alle.” Sorgfältig legte er noch einen Stock auf den Tisch.
    „Sie verstecken sich im Gebüsch. Ich habe gestern Nacht eines gehört.”
    Susan lächelte Kate wissend zu. „Deshalb kam er heute Morgen um zwei in unser Bett.”
    Adele stellte dem Jungen das Glas Saft hin. „Hier, William.” Sie zog die Stirn kraus. „Was hast du da in der Tasche?”
    „Nichts.” William ignorierte sie und schlürfte seinen Saft. Seine Hosentasche bewegte sich wieder.
    „William Santini, gib es mir!” Adele streckte die Hand aus.
    William blickte flehentlich die oberste Berufungsinstanz an: seine Mutter. Doch die schüttelte traurig den Kopf, und er griff seufzend in die Tasche, holte den Verursacher der Bewegung heraus und legte ihn Adele in die Hand.
    Adeles Schrei erschreckte alle, am meisten jedoch die Eidechse, die prompt den Schwanz abwarf und das Weite suchte.
    „Sie entwischt!” jammerte William.
    Es folgte eine wilde Jagd aller Anwesenden auf Händen und Knien. Aber die Eidechse entwischte, und alle waren außer Atem und erschöpft vom Lachen.
    Susan saß mit ausgestreckten Beinen auf dem Boden und japste: „Ich kann es nicht glauben: drei erwachsene Frauen gegen eine Eidechse.” Sie lehnte sich erschöpft gegen den Kühlschrank. „Sind wir Tölpel oder was?”
    William ging zu seiner Mutter und strich ihr bewundernd über das zerzauste rote Haar. „Meine Mommy”, flüsterte er.
    Sie nahm sein Gesicht zwischen beide Hände und küsste ihn zart auf den Mund. „Mein Baby.”
    „Sie haben nicht alles gesagt”, beschwerte sich David Ransom. „Jetzt will ich den Rest erfahren.”
    Pokie Ah Ching biss herzhaft in seinen Big Mac und kaute mit der entschlossenen Konzentration eines Mannes, dem man die Nahrung zu lange verweigert hatte. Er wischte sich etwas Sauce vom Kinn und fragte: „Wieso denken Sie, ich hätte etwas ausgelassen?”
    „Weil Sie ein paar von Ihren Leuten abgestellt haben: die Wache vor dem Krankenzimmer, der Beamte in der Lobby. Sie sind auf einen großen Fang aus.”
    „Ja, auf einen Mörder.” Pokie zog eine Gurkenscheibe von seinem Big Mac und warf sie in eine Serviette. „Was sollen diese Fragen? Ich dachte, Sie wären nicht mehr im Büro des Staatsanwaltes.”
    „Aber meine Neugier habe ich dort nicht zurückgelassen, falls Sie das gedacht haben sollten.”
    „Neugier? Ist das alles?”
    „Kate ist zufällig eine Freundin …”
    „Blödsinn!” Pokie warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. „Denken Sie, ich frage nicht nach? Ich bin Detective, Davy. Und ich weiß zufällig, dass sie keine Freundin von Ihnen ist. Sie ist die Beklagte in einem Ihrer Prozesse.” Er schnaubte: „Seit wann haben Sie Mitleid mit der Gegenseite?”
    „Seit ich anfange, ihre Geschichte über Ellen O’Brien zu glauben. Vor zwei Tagen kam sie mit einer absurden Theorie in mein Büro, und ich lachte sie aus. Dann wird dieser Krankenschwester, Ann Richter, die Kehle durchgeschnitten, und allmählich beginne

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