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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antikorper
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hinein und bellte wieder, als wollte er sie zur Eile antreiben.
    Scully hob Jodys schlaffen Körper hoch und bugsierte ihn behutsam ins Auto. Ihr improvisierter, blutgetränkter Verband hatte sich unterwegs gelöst und war heruntergefallen. Aber die Blutung der großen Wunde hatte nachgelassen, die Gerinnung eingesetzt. Vielleicht, dachte Scully besorgt, war sein Herzschlag schwächer geworden und er lag bereits im Sterben. Sie preßte noch mehr Stoff auf die Schußwunde, schwang sich dann auf den Fahrersitz und ließ den Motor an.
    Sie brauste in halsbrecherischem Tempo über die holperige, unbefestigte Straße und die Anhöhe hinauf. Der Wagenboden schabte wieder über den Schotter, als sie Richtung Hauptstraße raste, aber ohne Rücksicht auf Verluste drückte sie das Gaspedal durch.
    Das einsame Blockhaus mit seinen Leichen fiel hinter ihnen zurück - Scully fuhr weiter. Auf dem Rücksitz drehte Vader den Kopf, blickte durch das Rückfenster und bellte unaufhörlich.

32 Bundesgebäude, CrystalCity, Virginia Freitag 12:08 Uhr
    Das Telefon in Adam Lentz' schmucklosem Regierungsbüro klingelte, und er griff sofort nach dem Hörer. Nur wenige Leute kannten seine Durchwahl, also mußte der Anruf wichtig sein, obwohl er ihn aus seinem gedankenverlorenen Studium der detaillierten Land- und Vermessungskarten der Wildnis Oregons riß.
    »Hallo«, sagte er in neutralem Ton.
     
    Lentz hörte die Stimme am anderen Ende der Leitung und fröstelte plötzlich. »Ja, Sir«, erwiderte er. »Ich hätte Sie ohnehin in Kürze über unsere Fortschritte informiert.«
    Er hatte in der Tat einen ausführlichen Bericht über die andauernde Fahndung vorbereitet, eine Aufstellung aller Versuche, die er unternommen hatte, und der professionellen Jäger und Suchteams, die derzeit den waldreichen, gebirgigen Westen Oregons durchkämmten.
    »Um genau zu sein«, fügte Lentz hinzu, »ich habe meine Aktentasche bereits gepackt und ein Ticket reservieren lassen. Mein Flugzeug nach Portland startet in einer Stunde. Ich werde dort das mobile taktische Kommandozentrum einrichten. Ich will vor Ort sein, damit ich mich persönlich um alles kümmern kann.«
    Er hörte der Stimme zu, registrierte aber keine Unzufrie-denheit, keinen Hohn, nur einen kaum merklichen Hauch von Sarkasmus.
    Der Mann wollte keinen offiziellen Bericht. Nicht zu diesem Zeitpunkt. Er neigte ohnehin dazu, alles Schriftliche zu meiden, und so gab ihm Lentz eine mündliche Zusammenfassung seiner Bemühungen, die nanotechnologischen Überreste in Patrice und Jody Kennessy und ihrem Hund aufzuspüren.
    Lentz warf einen Blick auf seine topographischen Karten. Mit flacher Stimme rasselte er die Orte herunter, auf die die sechs Teams ihre Fahndung konzentriert hatten. Er widerstand der Versuchung, seine Leistungen hervorzuheben und auf seine Umsicht hinzuweisen, und gab sich statt dessen sachlich und kompetent.
    Doch schließlich verriet die Stimme am anderen Ende der Leitung doch einen Hauch von Kritik. »Wir dachten, daß alle unkontrollierten Exemplare von Kennessys Nanomaschinen vernichtet worden sind. Das haben Sie zumindest in Ihren früheren Berichten behauptet. Dies war eins unser wichtigsten Ziele, und ich bin sehr enttäuscht, erfahren zu müssen, daß dem nicht so ist. Und die Sache mit dem Hund - ein schwerwiegender Fehler.«
    Lentz schluckte. Es erforderte all seine Kaltblütigkeit, die er im Lauf seiner Karriere entwickelt hatte, die Nervosität aus seiner Stimme zu verbannen. »Wir waren überzeugt, daß diese Bemühungen nach dem Brand in den DyMar-Laboratorien von Erfolg gekrönt waren. Unsere Sterilisierungsteams hatten den Auftrag, alle Aufzeichnungen zu bergen, die das Feuer überstanden haben. Wir fanden den Feuersafe und das Videoband, aber sonst nichts.«
    »Ja«, sagte der Mann am anderen Ende der Leitung, »aber aufgrund des Zustands des toten Nachtwächters - und einiger anderer Leichen - müssen wir davon ausgehen, daß einige der Nanomaschinen entkommen sind.«
    »Wir werden sie finden, Sir«, sagte Lentz. »Wir tun unser Bestes, um die Flüchtigen aufzuspüren. Ich versichere Ihnen, wenn wir unsere Mission abgeschlossen haben, wird es keine Exemplare mehr geben.«
    »Ich dulde keine weitere Panne«, warnte die Stimme. »Sie müssen Erfolg haben.« »Ich verstehe, Sir«, erwiderte Lentz. »Ich habe meine Suche bereits auf ein bestimmtes Gebiet im ländlichen Oregon konzentriert.«
    Während er sprach, rollte er die Karten zusammen, sammelte andere Unterlagen

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