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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antikorper
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auszuschalten. Haben Sie oder dieser Herr dort« er nickte dem Mann mit dem Regencape zu - »das Fahrerhaus geöffnet oder es betreten?« »Nein«, sagte Officer Penwick, »aber es war ein FBI-Agent hier. Agent Mulder. Ich nehme an, er gehört zu Ihren Leuten?«
     
    Lentz antwortete nicht.
    Der Polizist fügte hinzu: »Er hat den Lieferwagen dieses Mannes beschlagnahmt und ist weggefahren. Er sagte, er müßte seine Partnerin treffen, die auch mit diesem Fall befaßt ist. Ich warte hier schon seit« - er warf einen Blick auf seine Uhr - »einer knappen Stunde.«
»Von jetzt an kümmern wir uns um alles, Sir. Sie brauchen sich nicht weiter zu bemühen.« Lentz trat zurück und schirmte seine Augen ab, als der vermummte Mann mit dem Flammenwerfer geliertes Benzin in die Kabine des Holztransporters spritzte und es dann mit einem dumpfen Knall anzündete. Die Flammen loderten brausend hoch.
    »Verfluchter Mist!« keuchte der Mann mit dem Regenschutz. Er schlug die Tür des Streifenwagens zu, als eine Hitzewelle über die Straße fauchte und Wolken aus Dampf vom feuchten Buschwerk und Asphalt aufstiegen ließ.
    »Gehen Sie lieber zurück«, riet Lentz dem Polizisten. »Der Benzintank kann jeden Moment explodieren.«
    Geduckt zogen sie sich zurück. Der Rest des Teams hatte den luftdicht verpackten Leichnam des Truckers in einer sterilen Isolierkammer des Entseuchungswagens verstaut. Sobald sie einstiegen, würden sie ihre Schutzanzüge abstreifen und verbrennen.
    Der Holztransporter brannte, eine weißglühende Fackel im grauen, verregneten Nachmittag. Der Benzintank explodierte mit einem ohrenbetäubenden Donnerschlag, und alle Männer duckten sich für ein paar Momente, um den herumfliegenden Trümmern zu entgehen, bevor sie wieder ihre Arbeit aufnahmen.
    »Sie haben Agent Mulder erwähnt«, wandte sich Lentz an den Polizisten. »Können Sie uns sagen, wo er ist?«
    »Sicher, ich weiß, wohin er gefahren ist«, nickte Officer Penwick, noch immer tief beeindruckt von dem Feuerball und der Gründlichkeit, mit der die Männer alle Beweise vernichtet hatten. Das Feuer prasselte und brauste, während der schwarze Rauch nach Benzin, Chemikalien und feuchtem Holz stank.
    Der Polizist beschrieb Lentz den Weg zum Blockhaus der Kennessys. Lentz machte sich keine Notizen, prägte sich aber jedes Wort ein. Er mußte sich beherrschen, um nicht den Kopf zu schütteln. Eine Spur so deutlich wie schmutzige Fußabdrücke auf einem weißen Teppich...
     
    Die Männer stiegen wieder in die schwarze Limousine, während der Rest der Crew die Türen des Entseuchungswagens verriegelte und der Fahrer den Motor anließ.
     
    »He!« Der alte Mann mit dem Regencape öffnete die Beifahrertür des Streifenwagens und stieg aus. Er schrie Lentz zu: »Wann bekomme ich meinen Lieferwagen zurück?«
     
    Die Vorstellung, daß der berühmte Agent Mulder mit einem klapprigen Hinterwäldler-Lieferwagen durch die Gegend fuhr, amüsierte Lentz, aber sein Gesicht blieb ausdruckslos.
     
    »Wir werden alles tun, was wir können, Sir. Es besteht kein Grund zur Beunruhigung.« Dann verschwand Lentz in der Limousine, und das Team brauste zu Kennessys abgelegenem Blockhaus.

37 Nebenstraßen, Oregon Freitag, 18:17 Uhr
    Bei Einbruch der Dunkelheit erwachte Jody mit einem leisen Seufzer auf dem Rücksitz, ausgeruht, kerngesund - und bereit zu reden.
    »Wer sind Sie, Lady?« fragte Jody so plötzlich, dass sie unwillkürlich zusammenzuckte. Von einem Moment zum anderen war er hellwach. Vader saß neben ihm, hechelnd und glücklich, als wäre die Welt für ihn wieder völlig in Ordnung.
    »Ich bin Special Agent Dana Scully«, erwiderte sie, auf die dunkler werdende Straße konzentriert, aber dann entschied sie sich, nicht so formell zu sein. »Dana - du kannst einfach Dana zu mir sagen. Ich habe dich gesucht. Ich wollte dafür sorgen, dass du in ein Krankenhaus kommst, bevor dein Krebs schlimmer wird.«
    »Ich muss nicht ins Krankenhaus«, sagte der Junge in einem Tonfall, als läge diese Tatsache auf der Hand. »Jetzt nicht mehr.«
     
    Scully fuhr ziellos durch die Dämmerung. Sie hatte Mulder noch nicht erreichen können. »Und warum musst du nicht mehr ins Krankenhaus?« fragte Scully. »Ich habe deine medizinischen Unterlagen gesehen, Jody. Du bist ein sehr kranker Junge.«
     
    »Das war ich. Ich hatte Krebs.« Dann schloss er die Augen
     
    und kramte in seinem Gedächtnis. »Akute lymphoblastische Leukämie - oder ALL. Mein Dad sagte, es gibt eine Menge

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