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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antikorper
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gespielt, wir haben über alles mögliche geredet. Jodys Dad war immer beschäftigt, und sein Onkel - dieser Spinner - sagte, sie sollten alle zur Hölle fahren, als er diesen Streit mit David hatte und davonlief, um den Kopf in den Sand zu stecken. Aber Jody weiß, dass ich ihm nie wehtun würde. Er muss das wissen, ganz gleich, was alles passiert ist.«
    Er wies auf das Telefon, das zwischen ihnen auf dem Sitz lag. »Versuchen Sie es noch mal, Agent Mulder. Rufen Sie Ihre Partnerin an. Bitte.«
    Die Aufrichtigkeit und Verzweiflung in Dormans Stimme jagte Mulder einen Schauder über den Rücken. Widerwillig und überzeugt, dass es keinen Zweck hatte, griff er nach dem Telefon und drückte die Kurzwahltaste für Scullys Nummer.
    Zu seiner Überraschung hörte er diesmal ein Freizeichen.

39 Provisorischer Kommandoposten des taktischen Teams, Distrikt Oregon Freitag, 18:36 Uhr
    Während sich die beiden Fahrzeuge die schlammige, zerfurchte Zufahrt hinunter kämpften, fragte sich Lentz kopfschüttelnd, wie sie nur die ganze Zeit die offensichtliche Verbindung hatten übersehen können.
    Vor ein paar Tagen hatten sie unauffällig die Survivalisten-Enklave überprüft, in der David Kennessys Bruder Darin untergetaucht war, in dem Irrglauben, dort unauffindbar und sicher zu sein. Aber Patrice hatte sich nicht dorthin zurückgezogen. Es gab keine Spur von dem Hund oder dem zwölfjährigen Jungen.
    Stattdessen waren sie hierher gekommen, zum Blockhaus von Kennessys Bruder, das dieser wohl schon lange vorher gekauft hatte und das niemand außer ihnen kannte. Durch die Konzentration aller Bemühungen auf das Camp der Survivalisten war dieses Versteck bei der computerisierten Rasterfahndung nach Patrice unberücksichtigt geblieben.
    Eigentlich ein perfektes Versteck für Patrice, ihren Sohn und den Hund.
     
    Die Mitglieder des Team sprangen wieder aus den Fahrzeugen, diesmal schwerbewaffnet, die vollautomatischen Gewehre und Granatwerfer auf das kleine, stille Haus gerichtet. Sie warteten. Im Haus rührte sich nichts. Auch das Team machte keine Bewegung. Die Männer wirkten wie Plastiksoldaten, mitten im Angriff zu einem Tableau erstarrt.
    »Näherrücken«, befahl Lentz, ohne die Stimme zu heben. In der Stille des dunstigen Spätnachmittags waren seine Worte deutlich zu hören. Die Mitglieder des Teams setzten sich in Marsch, wechselten die Positionen, rückten näher, zogen die Schlinge um das Blockhaus immer enger. Andere rannten zur Rückseite, um jeden Fluchtweg abzuschneiden.
    Lentz sah sich um, überzeugt, dass jedes Mitglied der Gruppe die frischen Reifenspuren zweier Autos auf der Zufahrt bereits bemerkt hatte. Agent Mulder und seine Partnerin Scully waren bereits hiergewesen.
    Einer der Männer schlug Alarm und wies auf eine Stelle im hohen Gras und Unkraut neben der Veranda. Lentz und die anderen Hefen zu ihm. Auf dem Boden lag die Leiche einer Frau, von Flecken und Wucherungen verunstaltet, ein Opfer der tödlichen Nanotech-Erreger. Sie war infiziert worden. Die Seuche hatte auch diesen Ort erreicht.
    Die hochinfektiöse Krankheit breitete sich aus, und mit jedem Opfer verschlechterte sich die Aussicht, die Seuche eindämmen zu können. Das Team hatte nur mit knapper Not einen Ausbruch im Mercy Hospital verhindern können, wo die Nanomaschinen ihr unheilvolles Werk fortgesetzt und die Leiche ihres ersten Opfers auf gespenstische Weise wiederbelebt hatten.
    Lentz schwor sich, dass es nie wieder zu einer derartigen Beinahe-Katastrophe kommen würde. »Sie sind weg«, sagte Lentz, »aber wir müssen hier noch aufräumen.«
    Er wies die Leute im Entseuchungswagen an, ihre Schutzanzüge wieder anzulegen und sich auf eine weitere Sterilisierungsaktion vorzubereiten.
     
    Lentz trat zurück, holte tief Luft und genoss den harzigen Geruch des nahen Waldes, das feuchte Parfüm der unberührten, üppigen Wiese. Alles wirkte hier so friedlich, so urtümlich. Er wandte sich an einen der Männer. »Brennen Sie das Blockhaus nieder«, sagte er. »Es darf nicht ein einziger Splitter übrigbleiben.«
    Er drehte sich um und sah, dass die Crew Patrice Kennessys Leiche bereits einschäumte und in Plastikfolie einwickelte. Ein anderer Mann holte die Pumpausrüstung aus dem Wagen und besprühte die Außenwände des Blockhauses und die Wiese, wo Patrice gelegen hatte, mit geliertem Benzin.
    Lentz verzichtete darauf, sich das Feuer anzusehen, und kehrte zum Wagen zurück. Andere Mitglieder des vergrößerten taktischen Teams saßen an

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