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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruinen
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Geschichte. Wir sollten ein selbständiger Staat sein wie Honduras, wie El Salvador, wie Belize.«
»Haben Sie nicht eine Broschüre für mich oder irgend etwas anderes, das ich lesen könnte? Anstatt mir hier die ganze Ansprache zu halten?«
»Wir hatten vor, die Amerikaner als Geiseln zu nehmen. Das ist alles. Politische Geiseln.«
Mulder hob eine Augenbraue. »Ich vermute, sie wurden angeschossen, als sie zu fliehen versuchten? Und dann hatten Sie keine andere Wahl, als sie in die Cenote zu werfen?«
»Manche unserer Revolutionäre glauben immer noch an die Opfer für die alten Götter«, sagte Barreio gleichmütig und schob den Revolver dichter an ihn heran. Er leuchtete mit der Lampe direkt in Mulders Augen. Mulder kniff die Lider zusammen, hielt sich schützend die Hände vors Gesicht und trat rückwärts auf eine Ecke zu. »Wir alle müssen doch Opfer bringen«, bemerkte Barreio trocken.
Innerlich fluchend registrierte Mulder, wie Barreio ihn immer weitertrieb und mit ihm spielte wie die Katze mit einer Maus. Der Polizeichef folgte ihm und schloß zum letzten Mal zu ihm auf. Barreio grinste sardonisch und ließ seine weißen Zähne in der Dunkelheit aufblitzen. Und Mulder wußte, daß seine Zeit abgelaufen war.
Als der stämmige Mann um die Ecke bog, trat Cassandra Rubicon aus dem Schatten – sie hielt eine der Metallplatten in Händen, die von den Wänden abgefallen waren. Sie hob sie hoch über den Kopf und ließ sie krachend gegen Barreios Schädel sausen... die Mütze des Polizisten fiel zu Boden, sein schwerer Körper taumelte zurück.
Immer noch halbblind ließ Cassandra die Platte fallen, verblüfft über das, was sie getan hatte. Carlos Barreio grunzte vor Schmerz, schwankte und stützte sich an der Wand ab. Er war nicht tot – noch nicht einmal bewußtlos, sondern nur für einen Augenblick benommen.
Mulder wollte nicht riskieren, nach Barreios Revolver zu greifen. Statt dessen packte er Cassandra am Arm. »Kommen Sie, wir müssen weg hier! Das ist einer der Männer, die auf Sie geschossen haben.« Sie rannte hinter ihm her, zurück in Richtung Kontrollbrücke.
»Dieser Mann hat Cait und John, Christopher und Kelly umgebracht?« fragte sie mit eisiger Stimme.
»Ich fürchte, ja.«
»Dann hätte ich härter zuschlagen sollen!«
Mulder half ihr die gewundene Rampe hinunter. Augenblicke später nahm Carlos Barreio mit einem wütenden Bellen die Verfolgung auf. Zweimal feuerte er seinen Revolver ab, und die Kugeln schlugen Kerben in die Wände, zischten als Querschläger durch die Dunkelheit.
Keuchend rief Cassandra: »Schießende Männer. So bin ich überhaupt hier runter gekommen. Ich kann immer noch nicht sehen... meine Augen – sie brennen!«
Sie spurteten zurück in den Tunnel, dessen Wände immer noch ein schwaches Licht ausstrahlten, das jedoch von Minute zu Minute abnahm. Die korrodierten, halb verfallenen Vorsprünge aus Metall und Kristall bildeten einen bizarren Gegensatz zu den Maya-Glyphen, die auf den Kalksteinflächen in den Wänden eingegraben waren: Symbole, die die alten Priester angebracht hatten, weil sie hofften, das beschädigte oder geplünderte Schiff wiederherstellen zu können.
Mulder zog Cassandra weiter. Er führte sie hinter eine der schimmernden Metallkuppeln. »Bleiben Sie hier unten«, flüsterte er.
»Haben Sie eigentlich einen Plan?« wisperte Cassandra zurück. »Oder laufen wir nur davon?«
»Davonlaufen schien mir im Moment eine ganz gute Idee zu sein.« Auf der Suche nach einem Versteck ließ Mulder seinen Blick durch den Kontrollraum wandern.
Zu spät. Carlos Barreio wankte auf die Brücke. Er schien etwas benommen zu sein und blinzelte immer wieder, als wolle er das Dröhnen in seinen Ohren abschütteln. Blut floß aus einer Platzwunde an seinem Kopf, verklebte sein dunkles Haar, rann um sein Ohr herum und an der Wange hinab.
Während Cassandra mit angehaltenem Atem hinter ihrer Deckung kauerte, wich Mulder in eine andere Richtung zurück. Carlos Barreio bemerkte die Bewegung. Sofort schwenkte er den Revolver herum und feuerte hastig, traf aber weit daneben. Mehrere Kugeln prallten von den metallenen Wandplatten ab. Eine schlug in das Innere der dunklen Rettungskapsel, die die mumifizierten Überreste des Wesens enthielt, das Mulder für Kukulkan hielt.
»Wo sind Sie?« ächzte Barreio, wischte sich Blut aus den Augen und schmierte es in seine Kleidung. Als er versehentlich die Wunde an seinem Kopf berührte, brüllte er vor Schmerz auf. »Was ist das für ein

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