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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruinen
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durch die staubige Öffnung. Mulder bot ihren Füßen einen Widerstand, und die muskulöse Archäologin stieß sich ab und verschwand im Dunkeln. Sie drehte sich um und streckte ihre Hand aus, um ihm hinaufzuhelfen. Mit überraschender Kraft zog sie ihn über das Geröll und in die enge Öffnung hinein. Er klomm über die Felskante und rollte neben Cassandra in einen der oberen Korridore der Pyramide von Xitaclan.
Mulder hustete und wischte sich den Sand aus den Augen.
Weitere Donnerschläge drangen von oben zu ihnen und klangen auf einmal gefährlich nah. Mulder ließ den nun wieder stetigen Lampenstrahl durch den Gang wandern und sah einen dichten Schleier aus Staub, der von den Deckensteinen rieselte. Einer der Stützbalken ächzte bedrohlich unter seiner Last.
»Beeilen wir uns lieber, bevor es hier noch gemütlicher wird«, rief Cassandra. Sie rannten den gewundenen Tunnel entlang und folgten den verglasten Steinblöcken des inneren Tempels, der das eingeschlossene Wrack wie ein Schrein umgab.
»Einen Moment!« Cassandra griff in ihre Gesäßtasche und zog ein zerknittertes Stück Millimeterpapier hervor, auf dem sie ihre Erkundungsgänge durch die unteren Ebenen der Pyramide aufgezeichnet hatte. »Lassen Sie uns die Route überprüfen. Sie werden es ablesen müssen – ich kann immer noch nicht scharf sehen.«
»Ich bin selbst vor zwei Tagen bis zu dieser Stelle gekommen«, entgegnete Mulder und erinnerte sich, wie Scully nach ihm gerufen hatte, nachdem sie Vladimir Rubicons Leiche in der Cenote gefunden hatte. »Weiter bin ich allerdings nicht gekommen. Ich wurde... unterbrochen.«
Cassandra entging die leichte Änderung in seinem Tonfall. Sie fuhr sich mit der Zunge über die spröden Lippen. »Also, in meinem Gedächtnis ist es erst eine Stunde her. Ich glaube, es geht hier entlang.« Sie bog in einen anderen Gang, der aufwärts führte..
Eine weitere Explosion wummerte und ließ den Boden der Pyramide und die dicken Steinmauern erzittern. Die handbehauenen Kalksteinquader rasselten wie klappernde Zähne gegeneinander.
»Verdammt, ist das laut«, brüllte Cassandra über den Lärm hinweg. »Aber das bedeutet auch, daß es nicht mehr weit bis zum Ausgang ist.«
»Hoffen wir’s«, gab Mulder zurück – und hörte noch einen Schlag, ein Zischen in der Luft, bevor ihnen eine weitere heftige Detonation durch Mark und Bein ging. »He, das sind Mörsergranaten. Da schießt jemand mit Mörsergranaten.« Dann fiel ihm der gnadenlose Ausdruck in Major Jakes’ Augen ein. »Ich glaube, die wollen die Pyramide zerstören.«
»Es geht doch nichts über Respekt vor alten Kulturgütern«, bemerkte Cassandra.
Sie bogen um die Ecke und sahen den Eingang der Pyramide direkt vor sich. Draußen wurde die Nacht von den Bränden im Dschungel und dem auf- und abschwellenden Gleißen der Phosphorleuchtkugeln erhellt.
Mulder hielt inne. »Ich bin nicht sicher, ob es eine gute Idee ist, mitten in dieses Inferno hineinzurennen.«
Im selben Augenblick sah er einen Blitz, hörte das tödliche Pfeifen und packte Cassandra instinktiv am Arm. In einem kraftvollen Hechtsprung riß er sie mit gegen die Wand. Eine der Mörsergranaten fiel auf die gestufte Fassade direkt oberhalb des Ausgangs und detonierte mit einem gewaltigen Dröhnen aus Feuer und Rauch. Die Druckwelle ließ Mulders Ohren knacken.
Eine Lawine aus Geröll, Steinen und ziselierten Trümmern ging fauchend nieder und blockierte den Ausgang. Die niedrige Decke des beengenden Korridors spaltete sich und stürzte ein, während Mulder Cassandra tiefer in den Tunnel hineinzerrte.
Würgend spuckte er eine atemraubende Mischung von heißer Asche und pulverisiertem Steinstaub aus. Sie hasteten den Weg zurück, den sie gekommen waren. »Langsam wird es lächerlich«, keuchte Cassandra. »Wir kommen nie wieder aus dieser Pyramide heraus.«
»Zurück an den Kartentisch, Mylady... Versuchen wir es mit dem Gang, durch den ich hereingekommen bin. Aller guten Dinge sind drei.«
Tief, tief unter der Erde folgte Mulder den Bildern seines ausgezeichneten Gedächtnisses, obwohl er ein wenig mogelte, indem er seine eigenen Fußspuren im Staub des seit Jahrhunderten verlassenen Korridors ausmachte.
»Dieser Gang führt zur Cenote«, erklärte er Cassandra. »Wenn wir die erreicht haben, werden wir hinaufklettern müssen, Meter für Meter.«
»Die Cenote? Aber wir müssen doch unterhalb des Wasserspiegels sein. Sollen wir etwa schwimmen? Dann könnte ich mir bei der Gelegenheit wenigstens den Rest

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