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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruinen
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hinzufügte, sah er eine Rakete oder ein Raumschiff vor sich.
»Die Maya waren so überzeugt von ihrer Legende«, fuhr Rubicon fort, während er mit der Hand seine Augen abschirmte, und zum Horizont spähte, »daß sie Wächter aufstellten, um an der Ostküste Ausschau nach Kukulkan zu halten. Als die Spanier mit ihren großen Galeonen und ihren schimmernden Brustpanzern aus Metall eintrafen, waren die Maya überzeugt, Kukulkan sei zurückgekehrt.«
»Männer in silbernen Anzügen wären leicht mit Raumfahrern zu verwechseln«, sagte Mulder mit Nachdruck.
»Sie haben ein Recht auf Ihre Meinung, Mulder.« Scullys Fingerspitzen trommelten gereizt gegeneinander. »Ich weiß, es hat keinen Sinn, Sie davon abzubringen. Aber da ist immer noch ein vermißtes Archäologenteam, das wir finden müssen... Und was, bitte, haben MayaGötter... oder meinetwegen auch antike Astronauten mit unserem Fall zu tun?«
»Sicherlich gar nichts, Scully«, entgegnete Mulder in einem Tonfall, der genau das Gegenteil besagte. Er behielt sein Lächeln für sich. »Überhaupt nichts.«

19
    Ruinen von Xitaclan Montag, 15.10 Uhr
    Auf ihrem Rückweg hinunter über die steilen Treppen an der gegenüberliegenden Seite der Pyramide, wo die Stufen noch unebener und poröser waren, wies Rubicon Scully auf eine Stelle hin, an der mit einer groben Hacke und einem Meißel ein reich verzierter Alkoven freigelegt worden war, in dem sich vermutlich Jadeskulpturen und andere wertvolle Gegenstände befunden hatten.
    Rubicons Gesicht rötete sich vor Zorn. »Diese Artefakte werden jetzt wahrscheinlich auf dem Schwarzmarkt in Cancuen oder Mexico City irgendwelchen selbsternannten Sammlern präkolumbischer Kunst angeboten... oder Leuten, die unbedingt etwas haben wollen, was andere nicht haben. Vielleicht ist Cassandra mit solchen Dieben zusammengestoßen.«
    »Aber dieses Gebiet ist so abgelegen«, meinte Scully, während sie ihm vorsichtig die letzten Stufen hinab zum Fuß der zentralen Pyramide folgte. »Wie würde man die Fundstücke vertreiben? Da müßte es doch eine Art Hehlernetz geben.«
    »Leuten wie ihm würde ich das durchaus zutrauen«, brummte Rubicon und deutete mit seinem spitzen Ellbogen auf Fernando Victorio Aguilar, der auf sie zu geschlendert kam.
    »Haben Sie dort oben was gefunden, Amigos?« fragte er lächelnd.
Hinter Rubicons blauen Augen brannten tiefe Entrüstung und kaum beherrschte Wut. »Wir werden unsere erste Inspektion des Geländes heute beenden... aber wenn wir bis morgen früh keine Spur entdeckt haben, sollten wir Cassandras Funkgerät benutzen und die mexikanischen Behörden kontaktieren, um sofortige Unterstützung anzufordern. Sie können ihre eigenen Ermittler und Sicherheitskräfte herschicken. Angestellte der Regierung und keine lokalen Gesetzeshüter – die sind vermutlich in die Schwarzmarktgeschäfte verwickelt.« Er machte ein finsteres Gesicht. »Viele Artefakte sind bereits illegal entfernt worden.«
Auf Aguilars Zügen erschien eine Mischung aus Verärgerung und verletztem Stolz. »Was Sie gesehen haben, könnte das Werk von Schatzsuchern längst vergangener Zeiten sein, Señor Rubicon. Xitaclan hat lange, lange Zeit ungeschützt im Dschungel gelegen.«
Rubicon funkelte ihn an. »Mr. Aguilar, jeder, der Augen im Kopf hat, kann sehen, daß diese Spuren hier frisch sind. Ich weiß, daß diese Stücke erst vor ganz kurzer Zeit entfernt worden sind, in den letzten Monaten, wahrscheinlich sogar erst in den letzten Wochen.«
»Dann hat vielleicht das Archäologenteam Ihrer Tochter die wertvollsten Stücke für sich selbst abgezweigt, eh? Die arbeiten doch für Museen daheim in Amerika, oder etwa nicht?«
Rubicon beugte sich näher an Aguilar heran und schob seine Unterlippe vor, so daß sich sein gelb-grauer Spitzbart aufstellte. »Meine Cassandra und die Mitglieder ihrer Gruppe würden so etwas niemals tun«, knurrte er. »Sie kennen den Wert historischer Kunstwerke... besonders solcher Artefakte, die an ihrem Fundort bleiben müssen, um gründlich studiert zu werden.«
»Ich merke, daß Sie mir nicht trauen, Señor Rubicon«, seufzte Aguilar und zupfte mit gespielter Betroffenheit an seiner Hutkrempe. Er schlug einen versöhnlichen Ton an. »Aber wir müssen schließlich zusammenarbeiten, eh? Wir sind hier in Xitaclan isoliert. Wir müssen das Beste aus der Situation machen und dürfen nicht zu Feinden werden. Es könnte gefährlich sein, wenn wir nicht als Team zusammenarbeiten.«
Scully machte sich auf den Rückweg

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