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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruinen
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Agenten etwas zustößt – wissen Sie noch, was passierte, als diese verdeckten DEAErmittler hier in Mexiko ermordet wurden? Ich glaube nicht, daß Aguilar so dumm wäre, sich so was aufzuhalsen... Rubicons Tod kann er noch als Unfall tarnen, falls wir nicht das Gegenteil beweisen können – aber wenn wir alle tot wären, könnte er sich nicht mehr herausreden.«
Mulder blickte sich verstohlen auf der Plaza um und sah Aguilar und seine allgegenwärtigen indianischen Gefährten aus dem Dschungel zurückkehren. Sie trugen eine Kiste mit Ausrüstung bei sich. Der Ausdruck auf Aguilars Gesicht verhieß nichts Gutes.
»Aguilar ist sich vielleicht über die Konsequenzen im klaren«, sagte Mulder leise, »aber wenn er es nun gar nicht ist? Was ist, wenn diese Einheimischen hier Opfer darbringen... wie unser Freund, der sich gestern den Finger abgeschnitten hat?«
Scully machte ein grimmiges Gesicht. »In diesem Fall glaube ich allerdings nicht, daß sie sich allzu viele Sorgen um eine Intervention der US-Regierung machen würden...«
Fernando Aguilar eilte auf sie zu, während die Indios aus Scheu vor Rubicons Leiche zurückblieben. »Señor Mulder«, sagte er mit scheinbar aufrichtigem Bedauern. »Ich habe schlechte Neuigkeiten. Das Funkgerät ist kaputt.«
»Wie kann es kaputt sein? Wir haben es doch gestern erst aus der Kiste gepackt.«
Aguilar zuckte die Achseln und nahm seinen gefleckten Hut ab. »Das Wetter, der Regen, die Bedingungen hier...« Er hielt. ihm das Funkgerät entgegen, und Mulder bemerkte, daß die Rückplatte lose war, aus ihrer Vertiefung herausgebogen. Die inneren Bauteile waren schlammig und verrostet.
»Es ist Wasser eingedrungen... oder Insekten haben sich hineingefressen«, sagte Aguilar. »Wer kann das schon sagen, eh? Das Funkgerät stand in diesem alten Tempel, und niemand hat sich darum gekümmert, seit das erste Team nach Xitaclan kam; Wir können leider keine Hilfe von außen anfordern.«
»Das ist tragisch«, schnappte Mulder und setzte dann murmelnd hinzu, »und kommt gleichzeitig sehr gelegen.«
Scully warf ihm einen Blick zu, und er erkannte, daß sie ihre Karten sehr vorsichtig ausspielen mußten. Wenn er seine Phantasie bis an die Grenzen des Glaubwürdigen strapazierte, konnte er daran glauben, daß das Funkgerät zufällig zerstört worden war... daß Rubicon durch einen Zufall ums Leben gekommen war oder daß Cassandra und die anderen Archäologen zufällig verschwunden waren.
Doch alles zusammen konnte er nicht schlucken.
Mit erzwungener Heiterkeit meldete sich Scully zu Wort: »Tja, dann werden wir wohl das Beste aus der Situation machen müssen, nicht wahr, Mulder?«
Er wußte, daß auch sie sich in dieser Wildnis wie in einer Falle fühlte, ohne Kontakt zur Außenwelt... und mit Menschen als Begleitung, die nicht davor zurückschreckten, ihre Widersacher von hinten niederzuknüppeln.

23
    Ruinen von Xitaclan Dienstag, 14.45 Uhr
    Scully spürte das Gewicht des Taucheranzugs aus gummiertem Segeltuch auf ihren Schultern, eine schwere, fremde Haut, die ihre Bewegungen dämpfte und ihren Körper isolierte. Hier draußen auf dem Trockenen, wo sie über den verwitterten Gehweg auf den Opferbrunnen zu stolperte, fühlte sich der Anzug unglaublich sperrig und hemmend an. Die Gewichte an ihrem Gürtel schlugen gegeneinander. Wenn sie aber erst einmal ins Wasser sank, so hoffte sie, würde der Anzug zu einem Vorteil werden.
    Mulder trat zurück und sah sie mit schief gelegtem Kopf an, die Hände in die Hüften gestemmt. »Nicht schlecht, Scully. Das wird diesen Sommer der letzte Schrei.«
    Sie zupfte an den Falten des dicken Gewebes und rückte den Anzug zurecht, als sie am Rand der Cenote stand. Auf eine unheimliche Weise fühlte sie sich fehl am Platz. Der Anzug war für Cassandra Rubicon angeschafft worden, damit sie ihn bei ihrer Suche nach antiken Artefakten und Antworten auf die Rätsel der MayaKultur tragen konnte.
    Nun war Scully die einzige, die in den Anzug paßte – und sie suchte die Lösung eines finstereren Rätsels, das längst nicht so weit in der Vergangenheit lag.
    Nachdem sie die Leiche Vladimir Rubicons gefunden hatten, war ihre Furcht gewachsen. Sie zweifelten kaum daran, daß die fünf Mitglieder des Forschungsteams von der UC San Diego unter der Oberfläche des Opferbrunnens schwammen, voll Wasser gesogen und allmählich verwesend. Falls Scully die Tochter des Archäologen in diesem nassen Grab tatsächlich finden sollte, dann würde es ihr einziger Trost sein,

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