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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unsere kleine Stadt
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erwähnt?“
Sheriff Arens musterte sein Gegenüber. Zum zweiten Mal wirkte er äußerst überrascht. Dann sah er zu Scully, wobei er eine Braue hochzog, als wolle er fragen, ob Mulder das wirklich ernst meine. Scully wandte den Blick ab und betrachtete das Feld. Wenn Mulder diese Art der Befragung weiterverfolgen wollte, dann musste er ohne sie auskommen.
„Weil...“ begann der Sheriff vorsichtig. „Nun, die Felder in dieser Gegend sind voll von diesen Dingern. Viele der Alteingesessenen hier sind ziemlich abergläubisch...
Ich verstehe nicht, was das mit dem Verschwinden von George Kearns zu tun haben soll.“
Mulder zeigte auf die verbrannte Erde. „Was ist mit dieser Brandstelle?“
„Illegale Müllverbrennung“, erklärte der Sheriff, der bei dieser Frage wieder vertrauten Boden unter den Füßen zu haben schien. Er lachte leise. „Ich verteile ständig Vorladungen, aber sie tun es trotzdem. Ich vermute, es ist billiger, das Bußgeld zu bezahlen, als das Zeug zur Müllkippe zu bringen.“
„Dann glauben Sie nicht, dass es ein Irrlicht gewesen sein kann?“
„Irrlicht?“ Mit leicht offenem Mund starrte Arens Mulder an. Für einen Augenblick machte er den Eindruck, als wolle er darum bitten, Mulders Ausweis noch einmal sehen zu dürfen, doch dann riss er sich zusammen.
„Sir, Irrlichter gibt es nur in Geistergeschichten über Sumpfgase.“
Gedankenverloren nickte Mulder vor sich hin, und Scully warf dem Sheriff einen verständnisvollen Blick zu. Entweder Mulder wollte es nicht begreifen, oder es war ihm einfach gleichgültig - seine weithergeholten Theorien mussten doch auf Ablehnung stoßen. Scully bereute, ihn nicht auf die physikalischen Beweise für ein Holzfeuer aufmerksam gemacht zu haben, ehe er sich in diese peinliche Situation bringen konnte.
Der Sheriff meldete sich erneut zu Wort. „Sehen Sie, ich weiß nicht, was für eine Vorstellung Sie von dieser Sache haben, aber George Kearns war auf der Durchreise, seit er in dieser Stadt angekommen ist.“
Diese Bemerkung erweckte nun Scullys Neugier. „Wie meinen Sie das?“
„Er hat sich nie eingelebt. Nicht auf der Hühnerfarm, nicht einmal in seinem eigenen Zuhause.“ Der Sheriff hatte sich wieder gefangen. Möglicherweise fragte er sich noch, ob er zu weit gegangen war, doch dann entschloss er sich, die Flucht nach vorn anzutreten. „Es ist kein großes Geheimnis, dass Kearns’ Ehe nicht glücklich war“, fügte er leise hinzu, und obwohl sie vermutlich meilenweit von jeder Menschenseele entfernt waren, klang seine Stimme verschwörerisch.
„Sie denken, dass hier weiter nichts passiert ist, Sheriff?“ fragte Scully. „Dass Kearns einfach beschlossen hat, seine Frau zu verlassen, ohne sie davon zu unterrichten?“
„So gut kenne ich ihn nicht, Ma’am. Aber nach allem, was ich in der Stadt so gehört habe... Lassen Sie es mich so sagen, es würde zu seinem Charakter passen.“
„Glaubt seine Frau auch, dass es so gewesen ist?“ wollte Mulder wissen.
Der Sheriff zuckte die Achseln. „Davon bin ich überzeugt, aber Sie können sie gern selbst fragen.“
Scully sah zu Mulder hinüber, und er erwiderte ihren Blick. Das war genau das, was er zu tun beabsichtigte.

4
    Arens führte sie durch Dudley bis zu Doris Kearns Haus. In Gedanken versunken saß Mulder auf dem Beifahrersitz, während Scully dem Wagen des Sheriffs folgte.
    Als sie sich auf ihren Weg in Richtung Dudley gemacht hatten, hatte Scully Mulder von den Spuren des Holzfeuers erzählt, die ihr aufgefallen waren- und Mulder gab zu, dass auch er sie bemerkt hatte.
    „Aber das bedeutet doch, dass ein Mensch und kein
    Geist für dieses Feuer verantwortlich ist“, meinte Scully. „Ich weiß“, stimmte Mulder zu.
„Warum um alles in der Welt haben Sie dann den
    Sheriff nach Irrlichtern gefragt? Und nach dem Hexenpflock?“
     
    „Ich wollte nur wissen, ob er übernatürlichen
    Phänomenen aufgeschlossen gegenübersteht.“
„Und, tut er das?“
Mulder lächelte schief. „Nicht sehr.“
Was eigentlich kein Wunder war, fügte er in
    Gedanken hinzu. Er wusste, dass er verbohrt sein konnte, doch das pflegte sich in der Regel dann auszuzahlen, wenn er einen glaubwürdigen Beleg für seine Theorien fand.
    Außerdem konnte er durchaus auch objektiv sein. Gerade jetzt musste er sich eingestehen, dass seine Theorie, nach der ein irrlichternder Rachegeist für George Kearns’ Verschwinden verantwortlich war, sich mehr und mehr selbst als ein Irrlicht entpuppte.
    Womit er wieder an

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