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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skin
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Art übertragen werden konnten. Sie glaubte sich sogar zu erinnern, dass es Fälle gegeben hatte, in denen Krebserkrankungen durch ein Transplantat weitergegeben worden waren, vor allem Lymphadenome und das Karposisar-kom. Diese Fälle waren zwar selten, aber durchaus im Bereich des Möglichen. Die Frage war nun, welche Erkrankung einen psychotischen Schub herbeiführen konnte.
    »Etwas in der Art wie Meningitis«, murmelte Scully, als sich die Fahrstuhltür öffnete. »Oder Syphilis. Etwas, das eine Schwellung des Gehirns auslöst und das neurologische System beeinträchtigt.« »Wie bitte?« fragte Mulder.
    »Wenn das temporäre Transplantat mit einem durch Blut übertragbaren Virus infiziert war«, erklärte Scully, »könnte sich auch Stanton durch die Operation eine Infektion zugezogen haben, und es gibt viele Krankheiten, die zu explosiven Gewaltausbrüchen führen können.«
    »Das habe ich nicht gemeint, Scully. Das Ausmaß der Gewalt sprengt die Skala eines psychotischen Schubes. Stanton hat sich nicht einfach eine Krankheit eingefangen - er wurde verändert. Er hat sich zu etwas verwandelt, das nicht einmal seine eigene Tochter wiedererkennen könnte.«
    Scully wusste, dass mehr als schlichte Übertreibung aus seinen Worten sprach. Mulders Vorstellungen waren noch nie von den Gesetzen der Wissenschaft eingeschränkt worden. Aber Scully hatte nicht die Absicht, sich von ihm in eine weitere wilde Phantasterei entführen zu lassen. Im Augenblick war dieser Fall in ihren Augen ein medizinisches Geheimnis, kein phantastisches. Diese Ermittlung fand auf ihrem Terrain statt.
    Sie verließ den Fahrstuhl und betrat die Abteilung für plastische Chirurgie. »Manchmal liegt eine Veränderung in der Natur einer Erkrankung, Mulder.«
    Mit deutlichem Interesse schaute Scully durch die Glasscheibe, während Dr. Bernstein vorsichtig sein Laserskalpell über den nackten Leistenbereich eines Patienten führte. Das Instrument hatte die Form eines Füllfederhalters und war mit einem langen, mehrteiligen stählernen Arm verbunden, an dem eine ganze Reihe Spezialspiegel angebracht war. Der Greifarm ragte aus einem einmeterzwanzig hohen, zylindrischen Gestell neben Bernstein heraus. Ein Pedal neben seinem Fuß gestattete ihm, Stärke und Reichweite des Laserstrahls zu kontrollieren.
    »Interessante Gegensätze«, kommentierte Mulder, dessen Gesicht ebenfalls nahe der Scheibe war, während er den kleinen Operationsraum betrachtete. »Eine fünftausend Jahre alte Kunst, die durch eine gerade fünf Jahre alte Technologie ausgelöscht wird.«
    Scully sah zu, wie das rote Führungslicht über die Ränder der gewaltigen Tätowierung auf dem Rücken des Patienten wanderte und zitternde Reflexionen in dem weißen Rauch erzeugte, der von der Haut des Patienten aufstieg, als die äußeren Hautzellen unter dem Einfluß der punktgenauen, extremen Hitze verdampften. Der Patient war bei Bewusstsein, doch er verspürte keinen Schmerz. Eine Lokalanästhesie reichte vollkommen, den Hautbereich, auf dem sich die Tätowierung befand, zu betäuben. Im Grunde konnte man diese Prozedur kaum als Operation bezeichnen. Von Bernstein und dem Patienten abgesehen, war lediglich eine Schwester zugegen, die den Blutdruck des Patienten kontrollierte.
»Ich schätze, es gibt überhaupt nichts wirklich Dauerhaftes mehr«, fuhr Mulder fort. »Alles kann ausradiert werden.«
    »Es ist nur eine Tätowierung, Mulder. Das ist kaum der passende Ausgangspunkt für philosophische Betrachtungen.« Scully musste sich zusammenreißen, nicht zurückzuzucken, als sich der Laser durch einen wunderbar gezeichneten Löwenkopf fraß und weiter über die braune Mähne wanderte. Sie dachte an das Bild auf ihrem eigenen Rücken: eine Schlange, die sich in den eigenen Schwanz biss, das Resultat einer Laune während einer Ermittlung, die sie vor etwas mehr als einem Jahr allein in Philadelphia durchgeführt hatte. Manchmal erinnerte sie sich kaum mehr an die Existenz der Tätowierung; zu anderen Zeiten genoß sie den Gedanken daran, dass sie die Courage besessen hatte, etwas zu tun, das so gar nicht zu ihrer äußeren Erscheinung paßte. Sie war eine Skeptikerin, aber gewiß keine Konformistin. Auch das trug dazu bei, dass sie und Mulder so gut zusammenarbeiten konnten.
    Die Laserbehandlung dauerte noch weitere zehn Minuten; als Bernstein schließlich seine Arbeit beendete, blickte er auf und entdeckte Scully und Mulder auf der anderen Seite der Scheibe. Er sagte etwas zu der

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