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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skin
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Krankenschwester, ehe er das Laserskalpell abschaltete und sich von seinem Patienten entfernte. Während die Schwester den behandelten Hautbereich mit antiseptischem Verbandsmull bedeckte, zog Bernstein seine Latexhandschuhe aus und ging zur Tür des Operationsraumes. Dort zog er sich die Maske vom Gesicht und ging hinaus in den angeschlossenen Desinfektionsraum, in dem Scully und Mulder ihn erwarteten.
    »Ich vermute, Sie sind nicht wegen der Entfernung einer Tätowierung hier«, sagte Bernstein, wobei er seine Handschuhe in einen Mülleimer warf und den Raum in Richtung eines Doppelwaschbeckens auf der anderen Seite durchquerte. Er war großgewachsen, leicht übergewichtig mit beginnender Glatze, attraktiven Zügen und bemerkenswert schlanken, wohlgeformten Händen. Zu seinem grünen Operationskittel trug er Turnschuhe von der gleichen Farbe. »Also, wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Es tut mir leid, Sie zu stören, Dr. Bernstein. Ich bin Agent Scully, das ist Agent Mulder. Wir möchten Ihnen ein paar Fragen über Perry Stanton stellen.«
    Bernstein nickte, während er die Hände in den Wasserstrahl hielt und sorgsam seine langen Finger massierte. Der besorgte Ausdruck seiner Augen entging Scully ebenso wenig wie das leichte Beben seiner Schultern. »Ich bin nicht sicher, ob ich Ihnen helfen kann. Mr. Stanton war vollkommen in Ordnung, als ich ihn verließ, und als ich zurückkam, war er bereits durch das Fenster verschwunden. Es war ein furchtbarer Anblick - so schlimm, ich bezweifle, dass ich ihn jemals vergessen werde. Oder verstehen.«
    Scully konnte die Fassungslosigkeit in seiner Stimme hören. Er erinnerte sie an viele andere Ärzte, die sie während ihres Medizinstudiums kennengelernt hatte; er wusste nicht, was er mit dieser Erfahrung anfangen sollte, die seine Fachkenntnisse bei weitem überstieg. Scully bemühte sich, ihrer Stimme einen mitfühlenden Klang zu verleihen. »Die ganze Angelegenheit ist tatsächlich sehr mysteriös, aber wir arbeiten daran, eine Erklärung zu finden. In diesem Zusammenhang ist mir aufgefallen, dass Sie Solumedol verabreicht haben, um Mr. Stanton das Atmen zu erleichtern...«
    »Ja«, unterbrach Bernstein mit einer unduldsamen Handbewegung. »Detective Barrett hat mich schon nach dem Solumedol gefragt, nachdem Sie unten in dem Krankenzimmer mit ihr gesprochen haben, und Sie haben recht. Ich hätte ihr gleich davon erzählen sollen. Aber ich persönlich glaube nicht, dass das Steroid irgend etwas mit diesem Gewaltakt zu tun hat. Er hat erst vor recht kurzer Zeit die gleichen Steroide eingenommen -es ging um eine Lungenentzündung, ich glaube, das war vor drei Jahren. Es ist extrem unwahrscheinlich, dass er innerhalb so kurzer Zeit eine derart schlimme Allergie entwickelt hat.«
    Scully nickte; sie hatte eine notwendige Frage gestellt und die erwartete Antwort erhalten. Das Solumedol war als Auslöser noch nicht ausgeschieden, aber, wie Dr. Bernstein gesagt hatte, es war äußerst zweifelhaft, dass dieses Medikament zu der Tat geführt hatte. Sie mussten ihre Suche auf andere Möglichkeiten ausdehnen.
    Mulder gab das passende Stichwort, als Bernstein sich von dem Waschbecken abwandte und ein Handtuch aus dem Wandregal zog.
     
    »Dr. Bernstein, wie steht es mit der Transplantation. Erinnern Sie sich an irgendwelche Auffälligkeiten im Verlauf der Operation? Irgend etwas Außergewöhnliches?«
    Mit kraftvollen Bewegungen trocknete Bernstein seine Hände. »Ich habe schon Hunderte dieser Transplantationen durchgeführt, und immer ist alles gut verlaufen. Die ganze Operation hat nicht einmal eine Stunde gedauert. Ich habe die Wunde gereinigt, die Spenderhaut darüber gespannt und an Stantons Hüfte festgeklammert...«
    »Festgeklammert?« fragte Mulder mit hochgezogenen Brauen. Diese Frage hätte ihm auch Scully beantworten können, doch sie überließ das Feld dem plastischen Chirurgen.
    »Ganz richtig. Das Gerät arbeitet ganz ähnlich wie ein Bürohefter - nur dass die Heftklammern aus gehärtetem SpezialStahl bestehen und vorher durch Hitze sterilisiert werden. Wie auch immer, ich habe die Haut über der Brandwunde festgeklammert und mit sterilem Verbandmull abgedeckt. In drei Tagen hätte ich den Verband wechseln wollen. In etwa zwei Wochen sollte dann die Spenderhaut wieder entfernt werden, wenn die Wunde weit genug abgeheilt gewesen wäre, ein endgültiges Transplantat zu erhalten.«
    Scully hatte Mulder die Vorgehensweise erklärt, nachdem er in Stantons Akte davon gelesen

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