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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skin
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Mulder sah das Glitzern zerbrochenen Glases, etwa zwölf Meter entfernt, und im Gras jenseits der Leitplanke lagen die verdrehten Überreste einer Heckstoßstange. Außer der Stoßstange und dem Glas erinnerte nichts mehr an den Unfall. »Sieht aus, als hätten sie ordentlich aufgeräumt.«
    »Sie hätten das gleich nach dem Unfall sehen sollen. Die ganze Fahrbahn war mit Metallstücken und Glassplittern bedeckt. Alle drei Spuren waren gesperrt, und die Autos haben ausgesehen wie zerdrückte Socken. Nicht einmal die vorderen Fahrzeuge konnte man noch klar auseinanderhalten. Eine Frau haben wir auf dem Fahrersitz des Wagens vor ihrem eigenen gefunden.«
    Mulder öffnete die Tür und sprang auf den Asphalt hinaus. Der Lärm der vorbeirasenden Autos war ohrenbetäubend. Eine warme Brise zerrte an seiner Jacke, und der schwere Geruch der Auspuffgase stieg ihm in die Nase. Canton trat vor den Krankenwagen und deutete auf den direkt vor ihnen liegenden Straßenabschnitt. »Hier beginnt der Unfallbereich. Der letzte beteiligte Wagen hat sich da in die Leitplanke gebohrt. Dann haben sich mitten auf der Fahrbahn noch einige andere ineinander geschoben, und schon hatte der Unfall eine Strecke von dreißig Metern stillgelegt. Der vordere Wagen, ein BMW-Roadster, hatte sich überschlagen und lag mit eingedrücktem Dach kopfüber in der Straßenmitte.«
    Langsam ging Mulder ein Stück voran und ließ seine Blicke aufmerksam über den Straßenbelag wandern. Er wusste, dass allein die Natur in Verbindung mit der vergangenen Zeit dafür gesorgt haben dürfte, dass von den Unfallspuren, die die dreizehn Fahrzeuge hinterlassen hatten, kaum noch etwas zu finden sein sollte. Aber genauso wusste er, dass Ermittlungen immer auch etwas mit Glück zu tun hatten. »War es möglich, festzustellen, warum der erste Wagen ins Schleudern gekommen ist?«
    Canton nickte, während sie weiter die Straße hinaufgingen. »Einem Zeugen zufolge, der fünf Wagen weiter hinten war, ist direkt vor dem BMW ein weißer Lieferwagen in Schlangenlinien hin und her gefahren. Dann sind die hinteren Türen des Lieferwagens aufgesprungen, und die Fahrerin des BMW ist in Panik geraten. Sie ist gegen die Leitplanke geprallt und hat sich überschlagen. Der nächste Wagen, ein Volvo, ist mit fünfundsechzig Meilen die Stunde frontal in sie reingefahren. Dann haben sich die anderen dahinter gestapelt.«
    Sie erreichten die Stelle, an der sich der erste Wagen nach Cantons Aussage überschlagen hatte. Mulder sah sich nach der Leitplanke um und entdeckte einen großen, ausgefransten Riß in den horizontal verlaufenden Stahlleisten. Zwei schwarze Reifenspuren führten bis zu dem Riß, und Mulder konnte sich die verzweifelten Bemühungen der Fahrerin, den BMW anzuhalten, lebhaft vorstellen. Offensichtlich waren ihre Anstrengungen jedoch zu spät gekommen. »Hat die Fahrerin den Lieferwagen gut erkennen können?«
    »Vielleicht«, seufzte Canton, der sich an eine unbeschädigte Stelle der Leitplanke lehnte. »Aber sie wurde von der Vorderachse des Volvo geköpft. Wie ich schon sagte, der einzig brauchbare Zeuge war fünf Wagen weiter hinten. Die Polizei hat nur in Erfahrung bringen können, dass der Lieferwagen weiß war, irgendein amerikanisches Fabrikat, und dass die Hintertüren offen waren. Sie haben eine Fahndung rausgegeben, aber in dieser Stadt gibt es eine Menge weißer Lieferwagen.«
    Mulder nickte. Wenn er wieder im Krankenhaus wäre, wollte er mit der Polizei sprechen, doch er erwartete nicht, dass sie ihm irgendwelche Antworten liefern konnte. Wenn der Lieferwagen vom Unfallort geflüchtet war, wollte der Fahrer vermutlich nicht gefunden werden.
    »Und dieser John Doe?« fragte Mulder. »Er hat da vorn bewusstlos gelegen?«
    Canton ging ein paar Schritte weiter und deutete dann auf eine Stelle der Straße. Mulder gesellte sich zu ihm. Die Stelle lag gerade drei Meter von der entfernt, an der die Fahrerin des BMW die Kontrolle über ihren Wagen verloren hatte. Etwa dort, wo der Lieferwagen seine Schlangenlinien beschrieben hatte, mit offenen Hintertüren.
    Mulder ging in die Knie, den Blick auf den Asphalt gerichtet. Natürlich konnte er nichts Besonderes entdek-ken. Immerhin war bereits eine Woche vergangen. Dennoch betrachtete er den Boden eingehend, während er versuchte, sich vorzustellen, wie der Körper des Mannes dort gelegen hatte. »Das Gesicht nach unten? Oder nach oben?«
    »Beinahe Fötuslage«, antwortete Canton. »Lag auf der Seite, und sein Kopf

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