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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skin
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gesichert hatten.
Die drei Polizisten verteilten sich und versuchten, den Professor von drei Seiten einzukreisen. Plötzlich traf der kleine Mann eine Entscheidung, brach nach links aus und hielt direkt auf den dunklen U-Bahn-Tunnel vor dem wartenden Zug zu. Einer der Polizisten stand zwischen ihm und der ovalen, schwarzen Einfahrt in den Tunnel. Susan sah zu, wie der Polizist sich auf ein Knie hockte, die Waffe vor der Brust ausgestreckt. Er brüllte etwas - doch der kleine Mann ließ sich nicht beirren.
    Ein Keuchen entwich Susans Kehle, als sie den entschlossenen Ausdruck in den Zügen des Polizisten bemerkte.
    Officer Carl Leary hielt den Atem an, als der kleine Mann auf ihn zuraste. Er konnte den Zorn in den wilden blauen Augen des Professors sehen, den Ausdruck un-gezähmter Gewalt, und er wusste, dass er keine Wahl hatte. Schon in der nächsten Sekunde würde der Mann ihn erreicht haben.
    Sein Finger spannte sich um den Abzug, der Dienstrevolver zuckte hoch, und die Muskeln in seinen Armen spannten sich, um den Rückschlag abzufangen. Laut hallte die Explosion durch die U-Bahn-Station, gefolgt von einem halben Dutzend Schreie aus den offenen Wagentüren. Learys Augen weiteten sich, als er sah, dass der Mann noch immer auf ihn zurannte. Erneut krümmte sich sein Finger, und eine zweite Explosion donnerte durch die Station...
    Und dann hatte der kleine Mann ihn passiert. Wie betäubt fiel Leary auf den Boden des Bahnsteigs. Er hatte aus kürzester Entfernung geschossen. Wie zur Hölle konnte er ihn verfehlt haben?
    Er sah dem Professor nach, als dieser in dem U-Bahn-Tunnel verschwand. Dann fühlte er eine Hand auf seiner Schulter. Er blickte auf und erkannte den besorgten Ausdruck auf dem schweißnassen Gesicht seines Partners. Joe Kenyon belegte bereits seit zwei Jahren den Beifahrersitz in Learys Streifenwagen. Sie hatten alles gesehen, was diese Stadt an Wahnsinn zu bieten hatte, doch nun waren beide sprachlos.
    »Alles in Ordnung?« brachte Kenyon schließlich mit vor Aufregung heiserer Stimme hervor. »Der Irre hat dir nichts getan, oder?«
    Leary schüttelte den Kopf, während er die Kammern seines Dienstrevolvers überprüfte. Der Lauf war noch heiß, und er roch das Schwarzpulver in der Luft. Er zählte die Patronen und überzeugte sich davon, dass zwei fehlten. Dann zuckte er die Schultern und strich sich mit der Hand durch den Schöpf schweißverklebten roten Haares. »Dieser kranke kleine Mistkerl ist vollkommen verrückt! Er ist direkt auf mich zu gerannt.«
    »Er wird nicht weit kommen«, murmelte Kenyon, während er sich nach der wartenden U-Bahn umsah und beobachtete, wie der dritte Polizist die Passagiere aus dem stehenden Zug scheuchte. »Ich glaube, du hast ihn sauber erwischt. Der schafft höchstens noch zwanzig, dreißig Meter.«
    Leary antwortete nicht. Kenyon musste einfach recht haben. Auf diese kurze Entfernung konnte er nicht danebengeschossen haben. Aber warum war der kleine Mann dann nicht zu Boden gegangen? Wie konnte ein Mensch aus dieser geringen Distanz von einer Revolverkugel getroffen werden, ohne zusammenzubrechen?
    Er schob den Gedanken von sich, während er nach seinem Zwei-Wege-Sprechfunkgerät griff. Gerade wollte er die Sprechtaste drücken, als Kenyon auf die Drehkreuze deutete. »Vergiß das Funkgerät. Da kommt Riesenarsch Barrett mit den beiden Bundesbullen.«
    Leary sah zu, wie der Koloß von einem Detective und die beiden gutgekleideten Agenten den Bahnsteig betraten, ehe er sich wieder zu dem dunklen U-Bahn-Tunnel umblickte. Ganz gleich, ob er ihn getroffen hatte oder nicht - Perry Stanton würde ihnen nicht entkommen, dieses Mal hatte er keine Chance.

Kapitel 10
    Mit analytischem Blick und zugleich auch mit leichtem Widerwillen beobachtete Scully, wie eine Ratte von der Größe eines Basketballs frontal gegen die Steinmauer zu ihrer Rechten prallte, ehe sie hastig unter die eisernen Schienenstränge huschte. Scully konzentrierte sich wieder auf den finsteren Tunnel und bewegte den scharfen Lichtstrahl ihrer Taschenlampe so lange, bis sie die Umrisse von Mulders Schultern einige Schritte voraus entdeckte. Leise hörte sie seine Stimme, begleitet von dem Rumpeln der Belüftungsanlage, und sie beeilte sich, aufzuschließen. Detective Barrett, die ihren mächtigen Leib direkt vor Mulder durch die Finsternis bewegte, kam in ihr Blickfeld. Mulder deutete auf den schweren Revolver, den sie in ihrer rechten Pranke hielt.
    »Er kann seine Handlungen nicht kontrollieren«,

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