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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skin
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mal zwei Jahren. Dieses neue Direktorenkonsortium hat beschlossen, die Einrichtung des Hauses zu erneuern, um den Grad des Erfolges optisch widerzuspiegeln. Sie haben den größten Teil des Gebäudes umgestaltet; Sie sollten die Labore im Keller sehen - wir sprechen hier von allerfeinster Hochtechnologie.«
    Mulder zog die Augenbrauen hoch und sah Scully an, während sie dem jungen Mann durch die Sicherheitstür hinaus in den langen Korridor folgten. »Sie scheinen über die Veränderungen hocherfreut zu sein. Lassen die Sie deshalb die Tür bedienen?«
    Baxter lachte und zupfte an den Aufschlägen seines blauen Anzugs. »Eigentlich bin ich Doktorand der Philosophie an der Universität von New York. Ich arbeite hier nur während der Sommermonate aber ich hoffe, übernommen zu werden, wenn ich meinen akademischen Grad erworben habe. Vielleicht könnte ich als Wissenschaftsassistent anfangen und mich von dort aus in die oberen Etagen der Forschungsabteilung hocharbeiten. Das ist ganz was anderes als die akademische Welt. Hier kann ich sehen, dass meine Arbeit zu etwas Sinnvollem führt.«
    Mulders Augen waren ständig in Bewegung, während sie über die inneren Gänge des Gebäudekomplexes wanderten. Der labyrinthartige Bau erinnerte Mulder an den Grundriß des Pentagon. Sie passierten unzählige, nicht gekennzeichnete Büroräume, die alle von Sicherheitstüren aus undurchsichtigem Glas verschlossen waren. Keine der Türen hatte einen Knauf. Statt dessen war jede von ihnen mit einer Handauf legeplatte aus Kunststoff ausgestattet. Fibrol verfügte über ein ausgesprochen wirkungsvolles Sicherheitssystem, das vermutlich von einer Computeranlage, irgendwo in dem Komplex, kontrolliert wurde. Neben all den anderen Vorsichtsmaßnahmen fielen Mulder die schwenkbaren Kameras auf, die im Abstand von etwa drei Metern an der Decke des Korridors angebracht waren. Selbst diese Kameras waren in dem gleichen Karmesinrot gehalten wie die Wände. Mulder berührte Scullys Arm und deutete zur Decke. »Bei Fibrol scheint man die Sicherheit sehr ernst zu nehmen. Kameras, Infrarotabtastung und gleich zwei
Sicherheitsüberprüfungen auf dem Weg zu dem umzäunten Parkplatz.«
    Baxter hatte seine Worte mit angehört und nickte lebhaft. »Oh ja. Wir sind sehr darauf bedacht, unsere Arbeit geheimzuhalten. Sie würden überrascht sein, wenn Sie wüßten, was in der biotechnischen Industrie vor sich geht. Diebstahl, Sabotage, Wirtschaftsspionage, sogar über das Internet versuchen sie, sich illegal Informationen zu beschaffen. Erst im vergangenen Monat gab es Ärger mit dem Mitarbeiterstab des Hausmeisters. Eine Putzfrau wurde im dritten Stock ertappt, als sie geschreddertes Papier aus einem zentralen Aufbewahrungsbehälter stehlen wollte.«
    »Geschreddertes Papier?« fragte Scully.
    Baxter hatte eine ernste Miene aufgesetzt. »Ein geschickter Hacker könnte im Auftrag einer Konkurrenzfirma Paßworte aus dem gestohlenen Müll herausfiltern. Wenn sie aber erst einmal Zugriff auf unser Computersystem haben, kann niemand sagen, welchen Schaden sie anrichten werden.«
    Mulder unterdrückte ein Lächeln. Offenbar besaß er doch kein Monopol auf paranoides Denken. Andererseits hatte Baxter vielleicht recht. Mulder wusste, dass das Überleben der Unternehmen der biotechnischen Industrie von der Wahrung ihrer Geheimnisse abhängig war. Patente konnten nur diejenigen Produkte schützen, deren Entwicklung bereits abgeschlossen war - bis zu diesem Ziel musste jedoch ein langer Weg zurückgelegt werden, auf dem jeder Schritt ein Rennen gegen die Konkurrenz bedeutete. Bedachte man die üppige Ausstattung des Atriums mit seiner teuren Marmorverkleidung, musste die Siegprämie beeindruckend sein.
    Vor einer weiteren Glastür blieb Baxter stehen und legte seine Hand auf einen Infrarotabtaster. Nach zweimaligem Klicken öffnete sich die Tür, und Baxter winkte den beiden Agenten zu, hineinzugehen. »Doktor Kyle wird sich nun Ihrer Fragen annehmen. Ich hoffe, Sie haben einen angenehmen Aufenthalt.«
    Mulder konnte Baxter an den Augen ansehen, wie ernst es ihm mit diesen guten Wünschen war. Der Junge schwebte förmlich auf den Fußballen und hatte nicht eine Spur Zynismus im Leib. Solange er sich diese Haltung bewahrte, würde er es in der Geschäftswelt vermutlich weit bringen können. Großartiges Werbematerial.
    Mulder und Scully bedankten sich und betraten gemeinsam Julian Kyles Büro.
»Verdammt! Bleiben Sie, wo Sie sind. Ich werde sie gleich wieder

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