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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skin
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die Hände auf der Schreibtischplatte. »Nachdem die staatsanwaltschaftliche Untersuchung eingestellt worden war, gab Paladin bekannt, dass das Experiment ein totaler Fehlschlag war. Daraufhin richtete er das Unternehmen auf die Entwicklung von Produkten für Transplantationskliniken statt auf die Entwicklung der Operationstechnik aus. Kaum sechs Monate später ist er gestorben - aber Fibrol ist mit dieser neuen Firmenpolitik weitergewachsen.«
    Mulder rutschte unruhig auf der Ledercouch hin und her. Kyle hatte ihnen lediglich erzählt, was sie längst aus den Wirtschaftsberichten erfahren hatten. Schuld an dem Fehlschlag des Experiments war der Gründer von Fibrol, und seit seinem Tod hatte die Firma eine neue Richtung eingeschlagen.
    Scully räusperte sich und kam direkt zum Punkt. »Dr. Kyle, wir haben Grund zu der Annahme, dass heute morgen ein Mensch aufgrund von Komplikationen gestorben ist, die denen gleichen, die den Tod der beiden Gefangenen verursacht haben. Haben Sie vielleicht eine Idee, wie das möglich sein kann?«
    Kyle starrte sie voller Entsetzen an. »Absolut nicht. Wie ich schon sagte, wusste nur Paladin über das Experiment Bescheid, und er ist vor beinahe fünfzehn Jahren gestorben. Ich kann mir nicht vorstellen, wie etwas, das vor so kurzer Zeit geschehen ist, damit in Verbindung stehen sollte.«
    Scully reckte den Kopf vor. »Wir haben gelesen, dass Paladin bei einer Art Unfall in Übersee ums Leben gekommen ist.«
    Kyle nickte. »Ein Unfall während einer Bergwanderung in Thailand. Das war seit dem Vietnamkrieg sein zweites Zuhause. Er war dort in einer MASH-Einheit stationiert. Nach dem fehlgeschlagenen Experiment wollte er eine Weile in einer friedlichen Umgebung ausspannen. Er besaß ein kleines Haus außerhalb eines Fischerdorfes namens Alkut, etwa dreihundert Meilen östlich von Bangkok. Er ist während einer Klettertour durch die Berge rund um sein Haus gestorben.«
    »Und nach seinem Tod«, unterbrach Scully. »Wer hat die Macht im Unternehmen geerbt? Hatte er Familie?«
    »Einen Bruder, Andrew Paladin. Aber obwohl Andrew der Hauptaktionär ist, hat er im Grunde nichts mit der Firma zu tun. Sehen Sie, Andrew ist das, was Sie vermutlich einen Einsiedler nennen würden. Er hat etwa zur gleichen Zeit wie sein Bruder im Vietnamkrieg gedient. Mitte der Siebziger hat ihn eine Verletzung zu Emiles MASH-Einheit in Alkut verschlagen. Nach dem Krieg hat er sich in Thailand niedergelassen und das Land seither nicht mehr verlassen.«
    »Gibt es irgendeine Möglichkeit, Kontakt mit ihm aufzunehmen?« fragte Scully. »Vielleicht hat er noch weitere Informationen über Paladins Experiment.«
    Kyle zuckte die Schultern. »Nicht, dass ich wüßte. Etwa zu der Zeit, als sein Bruder starb, hat er einen Anwalt in Bangkok engagiert, aber wir haben seit über zehn Jahren nichts mehr von ihm gehört. Soweit ich weiß, können wir nicht einmal über seine derzeitige Anschrift sichere Angaben machen. Allerdings bezweifle ich, dass er Ihnen helfen kann, falls es Ihnen überhaupt gelingt, ihn zu finden. Wie gesagt, Paladin liebte seine Unabhängigkeit, und er hat seine Arbeit mit niemandem geteilt.«
    Kyle verschränkte die Arme vor der Brust. Für ihn war das Gespräch offensichtlich beendet. Aber Mulder war noch lange nicht fertig. Er beugte sich zu dem Schreibtisch vor und wechselte abrupt das Thema: »Dr. Kyle, erzählen Sie uns etwas über das das antibakterielle Präparat 1279.«
    Zum ersten Mal während des kurzen Gespräches schien Kyle die Fassung zu verlieren, doch selbst das war kaum wahrnehmbar, nur eine leichte Anspannung der Haut um seine Augen, die so schnell wieder verschwand, wie sie aufgetaucht war. Andererseits besaß Mulder ein feines Gespür für die Anzeichen menschlichen Unbehagens, und er wusste, wenn er jemanden unvorbereitet getroffen hatte.
    »Über den Staub?« entgegnete Kyle. »Ich bin überrascht, dass sie überhaupt davon gehört haben. Wir haben das Patent dafür erst im letzten Jahr erhalten. Er wird uns wenigstens für ein Jahrzehnt die Marktführerschaft auf diesem Gebiet sichern. Wieso interessieren Sie sich für unseren antibakteriellen Puder? Das ist schließlich eine sehr junge Entwicklung, die überhaupt nichts mit Emile Paladins Arbeiten zu tun hat.«
    Mulder sah Scully an. Er hatte nichts über eine Verbindung zwischen Paladins Experiment und dem Puder erwähnt, auf diese Idee war Kyle allein verfallen. Scully folgte Mulders Gesprächsfaden, und ihre Stimme klang kühl,

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