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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skin
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diese Lust an der Vernichtung als eine unfehlbare Waffe benutzt worden war.
    Er haßte sich selbst dafür, dass auch er hin und wieder an dieser Benutzung beteiligt gewesen war und dass ihn die Umstände vielleicht dazu zwingen könnten, den Jungen erneut einzusetzen. »Diese beiden FBI-Agenten werden sich nicht so leicht abwimmeln lassen. Sie dürfen auf gar keinen Fall mehr herausfinden.«
    »Du machst dir zu viele Gedanken«, erwiderte der Junge und fuhr sich mit der Hand durch das schwarze Haar. »Bis jetzt haben sie noch nicht mal eine Leiche. Solange wir ihnen immer einen Schritt voraus bleiben, haben sie nur Vermutungen.«
    Unruhig rieb sich Kyle das Kinn. Der Junge hatte recht, doch Kyle haßte es, Risiken einzugehen - vor allem so kurz vor der entscheidenden Phase des Experiments. »In diesem Stadium können sogar Vermutungen gefährlich sein.«
    Schulterzuckend faltete der Junge die Hände und gönnte seinem Gegenüber einen engelsgleichen Augenaufschlag. »Ich erwarte wie immer ungeduldig deine Befehle.«
    Kyle suchte den Blick des Jungen, forschte nach einer tieferen Bedeutung seiner Worte - doch er sah nur bodenlose schwarze Abgründe. Er atmete tief durch und griff langsam nach seinem Telefon. »Es sind nicht meine Befehle, Quo Tien. Vergiß das niemals. Um unser beider willen.«

Kapitel 14
    Scully verfolgte, wie über den Brillengläsern von Assistant Director Skinner eine steile Falte entstand, während er mit den Fingern ungeduldig auf die Akte trommelte, die vor ihm auf dem Schreibtisch lag. Wie immer wenn sie sich in Skinners holzgetäfeltem Büro im dritten Stock des FBI-Hauptquartiers in Washington aufhielt, war Scully äußerst unbehaglich zumute. Rechts neben ihr hatte Mulder auf der glänzenden Ledercouch Platz genommen. Er wirkte wesentlich entspannter, doch sie wusste, dass es hinter seiner Fassade ganz anders aussah: Ihr eigenes turbulentes Verhältnis zu ihrem Vorgesetzten war nichts im Vergleich zu der chaotischen, manchmal lautstarken Beziehung zwischen Mulder und dem kahlköpfigen Ex-Marine, der über das Wohl und Wehe ihrer Karrieren zu bestimmen hatte.
    Der einsachtzig große Skinner besaß einen durchtrainierten Körper, markante Gesichtszüge und steingraue Augen. Seine Stirn über dem kantigen Kinn war ständig gefurcht, und die Muskelstränge an Nacken und Schultern spannten den Stoff seines eleganten Anzugs. Jeder Zentimeter seines Körpers strahlte Kraft aus, und Scully war überzeugt, dass der Assistant Director Mulder mit einer Hand das Kreuz brechen konnte. Doch in diesem muskulösen Körper wohnte ein brillanter, logisch denkender Verstand, und es geschah nicht viel in Washington, ohne dass Skinner davon erfuhr. Dieses Wissen - und Skinners undurchsichtige Beziehungen sowohl zu den etablierten Militärkreisen als auch zu den grauen Eminenzen im Hintergrund - machten ihn zu einem prädestinierten Ziel von Mulders Paranoia. Umgekehrt waren Mulders unorthodoxe Ermittlungsmethoden und seine exotische Sicht der Dinge ein ständiges Ärgernis für Skinner und hatten ihn schon in manchen Fällen bis zur Weißglut getrieben. Scully betete, dass diese Nachmittagsbesprechung nicht allzu lange dauern würde. Skinner klappte die Akte zu und verschränkte die Arme vor der Brust. Während sein Blick zum Fenster hinüberwanderte, tanzte das Sonnenlicht über die Gläser seiner Brille. Skinners Büro war spartanisch eingerichtet, ein weiteres Spiegelbild seiner Persönlichkeit. Abgesehen von der Holzvertäfelung und der makellosen Ledergarnitur waren ein gerahmtes Foto von Janet Reno und eine farbige Wandkarte der Vereinigten Staaten die einzigen auffälligen Elemente. Die Karte war von Stecknadeln mit bunten Plastikköpfen übersät, von denen jede einen ungelösten Bundesfall repräsentierte. Unwillkürlich starrte Scully auf die große weiße Nadel, die mitten in Manhattan steckte.
    »Roter Staub von einem Highway und ein paar computertomographische Aufnahmen«, resümierte Skinner schließlich, ohne den Blick vom Fenster zu wenden. »Das ist nicht gerade viel. Vor allem, wenn man die Kosten und den ganzen Verwaltungsaufwand bedenkt.«
    Scully nickte. »Wir wären nicht hier, wenn es einen anderen Weg gäbe, Sir. Es ist eine . . . einzigartige Situation. Wir müssen eine Erklärung für Perry Stantons Zustand finden - ein Zustand, der ihn dazu brachte, zwei Morde zu begehen. Im Moment sind Agent Mulder und ich der Meinung, dass Fibrol eine Sackgasse ist; selbst mit einem

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