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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skin
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Durchsuchungsbefehl dürften wir dort kaum irgendwelche Beweise für Emile Paladins Arbeit oder eine Verbindung zu Stantons Computertomographien finden. Wir glauben, dass die einzige Informationsquelle, die als Ausweg aus dem Dilemma übrigbleibt, in Thailand ist.«
    Skinner wandte sich vom Fenster ab. »Andrew Paladin. Der Bruder des Verstorbenen. Sie sagen, er lebt in der Nähe einer Stadt namens Alkut?«
    »Ein winziges Fischernest an der Südostküste«, bestätigte Scully. Sie hatte auf dem Flug von New York nach Washington per Funktelefon Informationen über Alkut eingeholt. »Das Dorf hat rund fünftausend Einwohner, hauptsächlich Fischer und ihre Familien. Bis jetzt ist der Ort noch kein Touristenziel, da er weder mit dem Zug noch mit dem Flugzeug erreichbar ist. Es gibt auch keine Polizeiwache und keine nennenswerte Verwaltung. Es ist demnach unmöglich, Andrew Paladin über die lokalen Behörden zu erreichen.«
    »Was ist mit unseren Auslandsvertretungen? Dem State Department, der CIA, vielleicht sogar der DEA? Sie haben überall in Südostasien ihre Leute.«
    Mulder hüstelte und schlug die Beine übereinander. Er vermied es, Skinner direkt in die Augen zu sehen. »Unsere Untersuchung befindet sich noch immer im Anfangsstadium, Sir. Andrew Paladin ist nicht der letzte, sondern nur der notwendige nächste Schritt. Es ist nicht einfach damit getan, ihm ein paar Fragen zu stellen.«
    Während sich Skinner in seinem Sessel zurücklehnte, kletterte seine rechte Augenbraue in die Höhe. »Agent Scully? Stimmen Sie Agent Mulder zu? Ist Thailand tatsächlich der notwendige nächste Schritt    Scully holte tief Luft. Ihr gefiel der Gedanke nicht, um die halbe Welt zu reisen, doch sie wusste, dass sie keine andere Wahl hatten. Für die Computertomographien von Stantons Schädel gab es bisher noch nicht einmal den Ansatz einer Erklärung - und solange sein Tod ein Rätsel blieb, war der Fall noch nicht erledigt. Der einzige handfeste Anhaltspunkt, den sie hatten, war die Verbindung zu Fibrol und Emile Paladins fünfzehn Jahre zurückliegenden Experimenten. In New York führte diese Spur in eine Sackgasse, denn Julian Kyle konnte sich monatelang hinter seinem Vorstand verstecken. Die Untersuchung würde sich endlos hinziehen und vielleicht sogar im Sande verlaufen. Somit blieben ihnen nur zwei Optionen. Den Fall ungelöst zu lassen - oder ihre Spur an einer anderen Stelle weiterzuverfolgen.
Scully suchte Skinners Blick. Sie wusste, dass seine Entscheidung von ihrer Antwort abhing. »Wenn wir Andrew Paladin über die Aktivitäten seines Bruders befragen wollen, dann müssen wir es persönlich tun. Vorausgesetzt, wir finden ihn.«
    Skinner schwieg, während er sie lang und forschend musterte. Dann nickte er.
    Stunden später bohrten sich Scullys Finger in das dicke Kunstlederpolster ihres Sitzes, als die 747 von Windböen geschüttelt steil in die Höhe stieg. Für einen kurzen Moment herrschte tückische Schwerelosigkeit, dann rollte das Flugzeug auf übelkeiterregende Weise nach rechts. Scully blickte durch das ovale Fenster an ihrer Seite - es war, als würde sie in eine Ölpfütze starren, in eine Tintenschwärze, die nur vom Flackern ferner Blitze unterbrochen wurde.
    »In derartigen Momenten bin ich doppelt froh, gläubig zu sein«, bemerkte Mulder, der rechts neben Scully saß. Nervös knetete er die Armlehnen. »Ich schätze, ich habe in den letzten fünf Minuten zwölf neue Religionen entdeckt.«
    »Ich halte mich lieber an die Gesetze der Aerodynamik und an die Flugstatistiken«, erwiderte Scully. »Aber wenn es noch schlimmer wird, hole ich meinen Rosenkranz aus dem Gepäckfach. Das ist wirklich ein verdammt heftiger Sturm.«
    »Südostasien im Juli, Scully. Der Spaß hat gerade erst begonnen. In ein paar Wochen wird das hier eher wie ein lauer Frühlingsabend erscheinen.«
    Scully wandte sich vom Fenster ab und versuchte, sich auf ihren Laptop zu konzentrieren, den sie vor sich auf den Knien balancierte. Der graue Bildschirm war grün geworden, während das Modem über die störanfällige Funkverbindung, die Scully vor Ausbruch des Sturms hergestellt hatte, Informationen einholte. Sie schob die Finger ineinander und macht einige Dehnübungen, um ihre müden Muskeln zu lockern. Es war ein langer, anstrengender Flug gewesen: Selbst in der relativen Bequemlichkeit der Businessklasse von Thai Airlines konnten zweiundzwanzig Stunden zu einer kleinen Ewigkeit werden.
    »Andrew Paladin«, meldete Scully

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