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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skin
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Klinik und sorgte dafür, dass das Rote Kreuz einen Großteil der Ausstattung zur Verfügung stellte. Er ist hier ein sehr angesehener Mann.« »Ist er in der Klinik?« fragte Mulder mit wachsendem Interesse.
    »Heute ist sein freier Tag. Sie werden ihn wahrscheinlich zu Hause finden . . . Ich kann Ihnen den Weg beschreiben. Doch vorher noch eine gutgemeinte Warnung: Nach allem, was ich über Emile Paladin und seine MASH-Einheit gehört habe, werden Sie sich hier nicht viele Freunde machen, wenn Sie in der Vergangenheit herumwühlen. An manche Dinge sollte man lieber nicht rühren.«
    Mulder zog die Brauen hoch. Diese kryptische Erklärung war genau die Art von Bemerkung, die ihn zu weiteren Nachforschungen ermunterte.

 
Kapitel 16
    Mulders Gesicht fing Feuer, dann folgte ein schrilles Klingeln tief in seinen Ohren. Hastig langte er nach seinem Drink, doch die Tränen, die ihm in die Augen geschossen waren, raubten ihm die Sicht, und als er den Mund aufriß, um um Hilfe zu flehen, kam nur ein erstickter rasselnder Laut aus seiner Kehle, der entfernt an eine verrostete Kettensäge erinnerte.
    Seine Kommunikationsversuche lösten auf der anderen Seite des niedrigen Holztisches lautes Gelächter aus. Allan Trowbridge klatschte vergnügt in die fleischigen Hände. »Wie ich schon sagte, an den Geschmack von som-dtam muss man sich erst gewöhnen. Selbst die anderen Thais haben großen Respekt vor der nördlichen Küche.«
    Endlich fand Mulder sein Glas bia - Thaibier - und löschte den Brand mit der herben, prickelnden Flüssigkeit. Er wischte sich die Tränen aus den Augen und sah Scully an, die neben ihm im Schneidersitz auf dem Holzboden saß und ihre Eßstäbchen unschlüssig über der wohlgefüllten Platte verharren ließ. »Greifen Sie nur zu, Scully. Lassen Sie mich nicht allein leiden.«
    Scully zögerte noch einen Moment, zuckte dann die Schultern und führte einen der nudelähnlichen Streifen zu ihren Lippen. Kaum hatte sie den Mund geschlossen, quollen ihre Augen hervor, und auf ihren Wangen erschienen hektische rote Flecken. Sie keuchte und entriß ihrem Partner sein Glas. Mulder wandte sich wieder an Trowbridge, der das Spektakel sichtlich genoß.
    »Wissen Sie«, griente Mulder, »ein Anschlag auf FBI-Agenten ist ein Bundesverbrechen. Was, sagten Sie noch gleich, war in diesem Gericht?«
    Bevor Trowbridge antworten konnte, glitt seine Frau an seine Seite und verbeugte sich leicht, um sich dann ebenfalls an den niedrigen Kiefertisch zu setzen. Äußerlich war sie das völlige Gegenteil von ihrem Mann: Trowbridge war fast zwei Meter groß und wog mindestens zweihundertzwanzig Pfund; seine mächtige Brust drückte bei jedem Atemzug gegen den Tisch, und auf seinem kantigen Kinn wucherte ein hellroter Bart wie surreales Moos auf einem verwitterten Felsen. Rina Trowbridge hingegen war eine kleine Frau - knapp einsfünfzig groß, schlank und feingliedrig. Ihr pechschwarzes Haar war am Hinterkopf zu einem komplizierten Knotensystem gebunden, und sie trug einen eleganten, jadegrünen Seidenkittel, der bis zum Hals zugeknöpft war.
    »Zuerst«, verkündete Rina mit ihrem samtweichen Thai-Akzent, »nehmen wir rohe Papaya. Dann geben wir Limonensaft, eine Handvoll Chili, getrocknete Shrimps und kleine gesalzene Landkrebse hinzu. Das fertige Produkt wird mit einem Stößel zerstampft und dann serviert. Ich entschuldige mich für die fehlende Warnung - mein Mann ist ein Sadist.«
    Mulder lachte. In Wirklichkeit schien Allan Trowbridge ein überaus liebenswürdiger Mann zu sein. Trotz Dr. Fieldings Warnungen war Trowbridge nicht empört gewesen, als Mulder und Scully bei ihm auftauchten, und hatte auch nicht feindselig reagiert, als sie ihm ihre Fragen über Emile Paladin und die MASH-Einheit stellten. Statt zornig zu werden, hatte er die beiden Agenten sofort zum Essen eingeladen, und seine Frau hatte mit einem freudigen Ausruf zwei weitere Eßschalen auf den Tisch gestellt.
    Mulders Blick wanderte durch den kleinen Wohnraum, während er unbeholfen eine kleine Kugel aus khao niew - klebrigem Reis - in seine Eßschale schaufelte. Das schmale Zimmer mit den Holzwänden hatte eine warme, freundliche Atmosphäre, angefangen von den weitmaschigen Vorhängen bis hin zu dem dicken, abgewetzten Orientteppich, der den Großteil des Bodens bedeckte. Neben der Tür stand ein großes Rattanbücherregal voller medizinischer Nachschlagewerke und
Thai-Englisch-Wörterbüchern. In der gegenüberliegenden Ecke befand sich ein kleiner

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