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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skin
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buddhistischer Schrein mit einem goldenen Buddha auf einem Marmorsockel, der die Beine überkreuzt und die Handflächen nach oben gerichtet hielt. Der Buddha war von Weihrauchstäbchen und getrocknetem Knoblauch umgeben, und unter dem Sockel standen zwei Paar Stoffslipper. Zweifellos hatte Trowbridge einiges von der Kultur seiner Frau übernommen - und vielleicht erklärte dies auch sein liebenswürdiges Verhalten. Die Thai waren nicht nur für ihre Spiritualität und ihren Aberglauben, sondern vor allem auch für ihre entspannte Lebensart bekannt.
    »Sie haben einen weiten Weg zurückgelegt, um Fragen über alte Geschichten zu stellen«, stellte Trowbridge fest, nachdem er die letzten Bissen seiner Mahlzeit verzehrt hatte. »Emile und Andrew Paladin sind ein Teil der Vergangenheit dieses Dorfes... aber bestimmt nicht ein Teil seiner Gegenwart. Ich habe diese beiden Namen schon seit langer, langer Zeit nicht mehr ausgesprochen. Und ich weiß nichts über Andrew Paladins Aufenthaltsort. Ich habe Gerüchte gehört, dass er in den Bergen lebt, doch ich selbst habe ihn seit dem Krieg nicht mehr gesehen. Deshalb glaube ich nicht, dass ich Ihnen helfen kann.«
    »Aber Sie haben doch unter Emile Paladin in der MASH-Einheit gedient?« hakte Scully nach, während sie noch immer an Mulders Bier nippte. »Dr. Fielding erweckte bei uns den Eindruck, dass Paladin und seine Einheit nicht zu den Dingen gehören, an die man in Alkut gern erinnert wird.«
    Trowbridge nickte, und sein Lächeln verblaßte ein wenig. »Nun ja, es war Krieg, und Emile Paladin war ein einschüchternder, besessener Mensch. Er führte die MASH-Einheit wie eine Art Privatarmee. Und ich glaube, für die Dörfler, die nicht an die Auswirkungen der modernen Kriegsführung gewöhnt waren, wirkte die Einheit manchmal wie die Hölle auf Erden. Wahrscheinlich machte das Emile Paladin in ihren Augen zu einer Art. . . Teufel.«
    Als er sah, wie Trowbridge unwillkürlich schauderte, zögerte Mulder. Es war der erste Riß in der liebenswürdigen Fassade des Mannes, und Mulder fragte sich, ob er etwas hinter seinem Lächeln verbarg. »Wie meinen Sie das?«
    Trowbridge legte seine Hände auf den Tisch und senkte für einen kurzen Moment den Blick. »Unsere MASH-Einheit war auf Napalmverbrennungen spezialisiert, Agent Mulder. Man schickte uns nur die allerschlimmsten Fälle - Männer, deren Haut zu über fünfzig Prozent verbrannt war. Ein ständiger Strom von schrecklich zugerichteten Soldaten wurde nach Alkut geschwemmt, die meisten ohne Gesichter, ohne Haare, ohne Haut. Männer, die auf dem Schlachtfeld hätten sterben sollen, aber irgendwie überlebt hatten - und so verbrannt waren, dass sie kaum noch als Menschen bezeichnet werden konnten.«
    Trowbridges Stimme bebte, und Mulder verfolgte, wie sich seine Frau vom Tisch erhob und zum goldenen Buddha in der gegenüberliegenden Ecke ging. Sie bückte sich und zog ein Streichholz unter den Knoblauchknollen hervor. Sorgfältig zündete sie eines der Weihrauchstäbchen an.
    »Emile Paladin war ihr Arzt«, fuhr Trowbridge nach einer kleinen Pause fort, und auch wenn sein Lächeln inzwischen verschwunden war, so war sein Gesichtsausdruck doch immer noch heiter. »Er war ihr Arzt - und sie waren seine Obsession. Er verbrachte seine Tage und Nächte mit diesen gequälten Seelen. Mit uns anderen sprach er kaum ein Wort.«
    Scully beugte sich nach vorn. »Wussten Sie, woran er arbeitete?«
    Fast hilfesuchend blickte Trowbridge zu seiner Frau hinüber, die ein zweites Räucherstäbchen entzündete. Der riesige Mann war blaß geworden. »Haut. Er suchte nach der perfekten synthetischen Haut. Etwas, das die Abwehr des Körpers überlisten konnte, das vom Immunsystem akzeptiert wurde . . . das die Napalmschäden heilte. Er war von dem Gedanken wie besessen. Er schloß sich wochenlang in seinem Forschungslabor ein und arbeitete an dieser Haut. Am Ende durfte ihn nur noch sein Sohn dort besuchen.«
    Mulder fuhr auf. Für einen Moment glaubte er, nicht richtig gehört zu haben. Emile Paladin hatte einen Sohn? Julian Kyle hatte nichts davon erwähnt, und auch in den FBI- und Militärakten gab es keine Hinweise darauf, dass Emile Paladin Nachwuchs gehabt hätte. Mulder warf Scully einen kurzen Seitenblick zu und registrierte, dass sie Trowbridge mit derselben Neugierde anstarrte.
    »Paladin hatte ein Kind?«
    Erneut schaute Trowbridge zu seiner Frau hinüber, die ihre Augen in die seinen senkte. Ihr Gesicht verriet Furcht. Sie wollte

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