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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skin
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urteilen, Doktor Fielding, haben Sie in den Staaten studiert. Ist das richtig?«
    »Chicago. Sind Sie Ärztin?«
Scully nickte. »Forensische Pathologie. Aber ich bin nicht in dieser Eigenschaft hier.«
    »Wir untersuchen einen fünfzehn Jahre zurückliegenden Fall«, warf Mulder ein. »Wir suchen zwei Männer, die zu der MASH-Einheit gehörten, die früher hier stationiert war. Emile und Andrew Paladin . . .«
    Fielding hustete und sah dann die beiden Mönche an, die bei der Erwähnung der Namen aufgeblickt hatten. »Wenn Sie Bundesagenten sind, müßten Sie auch wissen, dass Emile Paladin schon lange tot ist.«
    Mulders Instinkt sagte ihm, dass er auf der richtigen Spur war, als er verfolgte, wie die beiden Mönche aufgeregt miteinander flüsterten. Emile Paladins Name hatte sie in Unruhe versetzt fünfzehn Jahre nach seinem Tod. Lianna Fielding bemerkte den veränderten Ausdruck in Mulders Augen. »Emile Paladin ist ein Teil der Geschichte dieses Dorfes, Agent Mulder«, beeilte sie sich zu erklären. »Seine MASH-Einheit war für viele Dörfler der erste echte Kontakt mit der Außenwelt. Und wie Sie wahrscheinlich wissen, haben die Thai eine extrem . . . kreative Denkweise. Dinge, die ihnen fremd sind, inspirieren sie zu Geschichten, Legenden - und machen ihnen angst. Und nach allem, was ich weiß, war Emile Paladin in der Tat sehr einschüchternd.«
    Mulder spürte, wie sich seine Muskeln anspannten. »Wie meinen Sie das?«
    Doch ehe Fielding antworten konnte, wurde es am Eingang der Klinik laut. Mulder fuhr herum und sah einen alten Mann, der von zwei Burschen in Fischerkleidung zu einem der Rollbetten getragen wurde. Der alte Mann stöhnte und hielt sein Bein mit beiden Händen umklammert. Offenbar hatte er starke Schmerzen. Ohne ein weiteres Wort griff Fielding ein frisches Paar Handschuhe von einem nahestehenden Karren und eilte in Richtung Tür. Sie rief einem der jungen Männer eine Bemerkung auf Thai zu und bekam eine schrille Antwort.
    Fielding erreichte das Bett ein paar Schritte vor Scully. Mulder bemerkte, dass das Hosenbein des alten Mannes unter dem Knie abgerissen worden war. Sein rechtes Bein hatte eine seltsame purpurrote Färbung angenommen und war von schwelenden Blasen bedeckt. Fielding sprach leise auf den Mann ein und versuchte ihn zu beruhigen, während ihr ein Mönch eine Phiole mit einer klaren Flüssigkeit reichte, die sie sofort über die purpurne Stelle goß. Der durchdringende Geruch von Essig machte sich im Raum breit.
    »Eine Qualle«, erläuterte Scully, während sie Fielding bei der Arbeit zusah. »Vielleicht sogar eine Röhrenqualle. Der Kontakt mit ihnen ist unglaublich schmerzhaft, manchmal sogar tödlich. Der Essig fixiert die Nematozysten - Brennzellen - auf der Haut und verhindert so ihre weitere Verbreitung.«
    Anschließend behandelte Fielding die Wunde mit einem trockenen Puder. »Wir nennen ihn >Fleischzartmacher<«, erklärte Scully. »Er läßt die Nematozysten verkleben und neutralisiert das ätzende Gift.«
    Fielding nahm ein Skalpell von dem kleinen Tablett, das ihr einer der Mönche hinhielt. Vorsichtig schabte sie die oberste Hautschicht vom Bein des Alten, dessen Schmerzen nachzulassen schienen, auch wenn er immer noch benommen, ja fast katatonisch wirkte. Während er Fielding bei der Arbeit zuschaute, wanderten Mulders Gedanken zu Perry Stanton zurück. Nur zu gut erinnerte er sich an den irren Ausdruck in Stantons Augen, als ihn der Mann im U-Bahn-Schacht attackiert hatte. Der schmächtige Professor hatte jegliche Selbstkontrolle verloren - von Schmerzen gequält, die sich nicht allzu sehr von denen des alten Fischers unterschieden. Beide waren das Opfer ihrer eigenen gepeinigten Haut.
    Schließlich legte Fielding das Skalpell auf das Tablett zurück und reinigte die Wunde. Als der Patient mit einem Laut der Dankbarkeit in die Kissen zurückgesunken war, wandte sie sich zu Mulder um. »Ich wollte gerade sagen, dass ich nicht die richtige Gesprächspartnerin für Sie bin. Ich komme nicht aus diesem Dorf - und ich habe die beiden Paladins nie persönlich kennengelernt. Aber es gibt hier jemanden, der Ihnen vielleicht helfen könnte. Allan Trowbridge, einer der Gründer der Klinik.«
    Scully zog ihr Notizbuch aus der Tasche und schüttelte das Regenwasser vom Einband. »Hat Trowbridge Emile Paladin gekannt?«
    »Allan diente während des Kriegs als Sanitäter in der MASH-Einheit. Als der Krieg zu Ende war, ließ er sich in Alkut nieder. Er half beim Aufbau dieser

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